Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

Titel: VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
abzustreiten. „Und selbst wenn. Es betrifft dich nicht.“
    „Aber natürlich betrifft es mich. Wir haben immer alles miteinander geteilt, Drax.“
    Sadie war es inzwischen gelungen, unbemerkt in Drax’ Zelt zu schlüpfen. Als sie jedoch die Stimmen der beiden Brüder hörte, Drax also nicht allein war, wollte sie sich so schnell wie möglich wieder zurückziehen. Allerdings musste sie feststellen, dass die Männer, die sie vorhin gesehen hatte, mit ihrem Geländewagen nun auf dieser Seite des Pavillons arbeiteten. Der Jeep stand praktisch direkt vor dem Eingang. Was sollte sie jetzt nur tun? Ungesehen würde sie das Zelt nicht verlassen können, aber genauso wenig konnte sie in den Hauptteil marschieren, wo sich die beiden Brüder aufhielten. Ihr würde also nichts anderes übrig bleiben, als hier zu verharren, bis Vere wieder ging.
    Sie konnte hören, wie Vere etwas sagte, aber es war Drax’ Stimme, die sie viel klarer registrierte. Sie klammerte sich geradezu daran, mit der Verzweiflung einer ungeliebten Frau. Das ist ja krank, schalt sie sich in Gedanken, als plötzlich ihr Name fiel. Sie stutzte und versteifte sich. Unwillkürlich rückte sie ein wenig näher an die trennende Zeltwand.
    „Heißt das, wir teilen auch sie? In welcher Beziehung? Im Bett?“ Emotionen ließen Drax’ Stimme brüchig klingen. „Wir reichen sie hin und her, bis ihr so schwindlig ist, dass sie nicht mehr weiß, mit wem sie es zu tun hat?“
    Der Schreck fuhr ihr in alle Glieder. Erst wurde ihr eiskalt, dann heiß vor Angst. In ihrem Magen begann es zu rotieren, dass ihr übel wurde.
    Im dämmrigen Licht des prunkvollen Zeltes wartete Vere ab, bis Drax sich Verbitterung und Grimm von der Seele geredet hatte. Doch Sadie konnte nicht so lange warten. Angetrieben von Ekel und Panik taumelte sie zurück zu dem schmalen Ausgang und bahnte sich einen Weg durch die Arbeitsmannschaft. Ihr war gleich, was die Männer denken mochten.
    Sie war längst außer Hörweite, als Vere im Innern des Zeltes auf Drax zutrat und ihm die Hände auf die Schultern legte. „Warum sagst du diese Dinge? Ich mag Sadie, das stimmt, aber ich begehre sie nicht. Wenn ich an sie denke, dann sehe ich in ihr die Frau, die du liebst.“
    Draußen hatte der Wind dramatisch aufgefrischt. Eine Bö ließ Sadie fast straucheln. Schon sehr bald würde der Hofstaat in die Stadt zurückkehren, doch so lange konnte Sadie nicht warten, um zu entkommen.
    Da stand ein Landrover, nicht weit von ihr. Der Fahrer war ausgestiegen, um den Männern beim Tragen zu helfen. Ohne nachzudenken, was sie da tat, rannte Sadie auf den mit laufendem Motor geparkten Wagen zu, ohne darauf zu achten, dass der wirbelnde Sand ihr in die bloßen Arme stach und ins Gesicht flog. Sie kletterte in die Fahrerkabine und schlug die Tür zu. Vor sich erkannte sie kaum noch sichtbar eine Fahrspur. Sie löste die Handbremse und trat das Gaspedal herunter.
    Der solide Geländewagen schoss vor, hinein in den Sturm. Sadie war es gleich, ob sie sich in Gefahr begab. Was bedeutete schon Gefahr für ihr Leben im Vergleich zu dem, was sie gerade gehört hatte! Ihr Herz hämmerte wild. Sie hatte geglaubt, es könne keinen schlimmeren Schmerz geben als zu erfahren, dass Drax sie nicht liebte. Sie hatte sich geirrt. Sie war so unendlich naiv gewesen, geradezu sträflich naiv. Wie viele andere Frauen waren wohl schon von Drax und seinem Bruder so benutzt worden, wie die beiden vorhatten, sie zu benutzen? Voller Verachtung und Ekel sah sich Sadie mit der Vorstellung konfrontiert, von zwei Männern intim berührt zu werden, benutzt zu werden für deren Vergnügen, erregt von dem Wissen, diese Frau zu teilen.
    Vere hielt Drax’ grimmigem Blick stand, während er auf eine Erwiderung von ihm wartete. Das Schweigen dehnte sich endlos, doch irgendwann atmete Drax tief durch und begann mit belegter Stimme: „Vere, das sagst du nur um meinetwillen, weil du weißt, dass ich sie ebenfalls liebe. Doch du vergisst etwas. Du hast mir bereits gesagt, dass du sie für die perfekte Frau hältst.“
    „Richtig. Aber für dich, nicht für mich. Ich hatte gehofft, meine Worte würden dir den Anstoß geben, dich mir anzuvertrauen und mir zu bestätigen, was ich bereits vermutete. Dass du dich nämlich, trotz der Versicherung, du würdest sie für mich nach Dhurahn bringen, selbst in sie verliebt hattest. Meinst du, ich sei so blind, so abgestumpft gegenüber deinen Gefühlen, dass ich es nicht sofort erkannt hätte? Allerdings … so,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher