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VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST

Titel: VERBOTENE TRAEUME IM WUESTENPALAST
Autoren: Penny Jordan
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wie du sie in den letzten Tagen behandelt hast, würde es mich nicht wundern, wenn sie an deiner Liebe zweifelte. Du hast sie praktisch völlig ignoriert, und …“
    „Ich tat es um deinetwillen! Weil ich glaubte, du hättest dich in sie verliebt!“
    „Und um deinetwillen habe ich nicht gedrängt herauszufinden, was hier vor sich geht.“ Ein leiser Selbstvorwurf schwang in Veres Worten mit. „Ich hätte offener zu dir sein sollen. Ich ahnte, dass etwas nicht stimmte, aber ich wusste ja nicht, was in deinem Kopf vorging. Ich hätte es wissen müssen.“
    „Wie hättest du das können?“ Drax wollte nicht, dass sein Bruder sich schuldig fühlte. „Ein Mann verliert die Fähigkeit, klar zu denken, wenn er sich so tief in jemanden verliebt. Ich war rasend vor Eifersucht, doch ich fühlte mich meinem Wort verpflichtet. Schließlich hatte ich versprochen, sie für dich mit nach Dhurahn zu bringen.“
    „Hast du Sadie davon erzählt?“
    „Nein, das habe ich nicht über mich gebracht.“
    „Sie ist sehr aufgewühlt über dein Verhalten“, sagte Vere milde.
    „Hat sie dir das gesagt?“
    Jetzt, da er den Grund für die Feindseligkeit des Bruders kannte, konnte Vere wieder lächeln. „Nein, nicht mit Worten. Aber es war deutlich zu sehen, wie unglücklich sie ist.“
    Während ihrer Unterhaltung war der Wind immer heftiger geworden. Der Sturm pfiff um den Pavillon und zerrte an den Zeltwänden.
    „Wir müssen in die Stadt zurückkehren“, sagte Vere. „Wir wollen nicht im Sturm hier festsitzen.“
    „Ich werde mit Sadie zusammen fahren“, meinte Drax. „Und sobald wir im Palast angekommen sind, werde ich alles für die Hochzeit arrangieren lassen – nachdem ich mich bei ihr entschuldigt habe.“
    Beide begannen plötzlich zu lachen und umarmten einander. Die Spannung war gelöst, Verständnis und Eintracht herrschten wieder zwischen den Brüdern.
    Gerade, als sie voneinander zurücktraten, stürzte einer der Arbeiter aufgeregt ins Zelt. „Hoheit! Die Engländerin hat soeben mit einem der Landrover das Camp verlassen!“
    Entsetzt schwang Drax zu dem Mann herum. „Was!?“ Unmöglich, dass Sadie etwas so Unvernünftiges tat! Doch die Miene des Mannes ließ keinen Zweifel zu.
    Beide Brüder setzten sich gleichzeitig in Bewegung. Draußen vor dem Pavillon kämpften die Männer gegen den Wind an, um die letzten Dinge in den Jeeps zu verstauen. Wirbelnder Sand hatte sich wie ein Vorhang über die Landschaft gelegt.
    „In welche Richtung ist sie gefahren?“ Drax musste brüllen, um gegen das Heulen des Windes anzukommen. Der Mann deutete in die Richtung, und die Brüder tauschten grimmige Blicke. „Ich werde ihr nachfahren.“
    „Nein, das kannst du nicht, unmöglich“, setzte Vere an, doch als er den entschlossenen Ausdruck in Drax’ Augen sah, brach er ab. „Ich komme mit dir.“
    Drax schüttelte den Kopf. „Nein, Vere. Wir beide wissen, dass ich ihr nachfahren muss, auch wenn wir die Gefahr kennen. Mein Leben ist wertlos ohne sie.“
    „So wie das meine wertlos ohne dich ist, mein Bruder“, erwiderte Vere schlicht.
    Tränen brannten in Drax’ Augen. „Du wirst weitermachen, weil es deine Pflicht ist. Unser Land und unser Volk brauchen dich. Ich jedoch kann ohne Sadie nicht leben. Bevor ich sie traf, war ich fest davon überzeugt, es könne niemals ein Band geben, das so stark und noch stärker ist als das, das mich mit dir verbindet. Doch sie hat mir meinen Irrtum gezeigt. Ich muss sie finden.“
    „Und wenn es dir nicht gelingt?“
    „Ich komme nicht eher zurück, bis ich sie gefunden habe. Aber ich werde sie finden, und wenn ich bis in alle Ewigkeit suchen muss.“
    Vere nickte leicht. „Dann geh und finde sie, mein Bruder. Meine Gebete gehen mit dir. Wir werden ein Zelt und einen Generator zurücklassen, für den Fall, dass du es brauchst.“
    Sie umarmten einander fest, und dann sah Vere seinem Bruder nach, der mit geducktem Kopf zu seinem Geländewagenhastete. Vere blieb stehen, bis der Wagen hinter der wirbelnden Sandwand verschwunden war.
    Aus allen Richtungen trieb der Wind den Sand an die Fenster und rüttelte am Wagen. Sadie hatte längst jedes Orientierungsgefühl verloren, der Pfad, dem sie gefolgt war, war auch nicht mehr zu sehen. Doch das war ihr gleich. Sie wollte nur vergessen.
    Ein erstickter Schluchzer entrang sich ihrer Kehle, und ein Zittern durchlief ihren Körper. Urgewalten tobten da draußen und in ihrem Innern. Wie hatte Drax nur so etwas planen können! Wie hatte
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