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Verbotene Nähe

Verbotene Nähe

Titel: Verbotene Nähe
Autoren: Christina Dodd
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Erinnerungen und von Kate. Doch es funktionierte nicht. Er musste die Geschichte zu Ende bringen. Also sagte er sich, dass in einer Stunde alles vorbei war. Eine Stunde lang konnte er alles aushalten.
    »Eine Kugel. Die eine Kugel, die Juanitas Rückenmark getroffen hat. Sie wäre fast gestorben.« Sie war zu seinen Füßen zusammengebrochen, bei Bewusstsein, und hatte zu ihm aufgesehen. »Ich hätte sterben sollen.«
    »Aber das bist du nicht.« Kate schien in einer Weise, wie er es sich nie hatte vorstellen können, entrückt. »Gott oder das Schicksal, oder woran immer du glaubst, haben beschlossen, dass du am Leben bleibst.«
    »Ja. Und dem, was ich getan habe, ins Angesicht sehe.« Wieder und wieder.
    »Als ich in jener Nacht nach Hause kam, haben mich die Cops erwartet.«
    »Um dich zu verhaften?«
    »Nein, um mir mitzuteilen, dass meine Mutter auf die Straße hinausgelaufen ist. Betrunken, und der Himmel weiß, was sonst noch. Sie hatte ein paar Polizisten angeschrien und war schließlich irgendwie zu Tode gekommen.« Die Dunkelheit und die Kälte hüllten ihn ein. »Es war ein höllischer Tag.«
    »Du hast also auch deine Mutter umgebracht.«
    Als er Kates grausame Worte hörte, verflog seine letzte Hoffnung.
    Er fletschte die Zähne. »Nein. Nein, das nehme ich nicht auf meine Kappe. Meine Mutter war eine Gelegenheitsprostituierte. Sie war boshaft, wenn sie betrunken war, sie war boshaft, wenn sie nüchtern war, und sie ist an diesem Abend nicht auf die Straße gelaufen, um Juanita zu retten. Sie wollte nicht, dass ich Juanita mitnehme, weil sie Angst vor ihrem Bruder hatte. Sie ist an diesem Abend nach draußen ... weil es ihr gefallen hat, in der Hölle zu leben, und die Hölle war direkt vor ihrer Tür.«
    »Ich weiß.« Kate warf ihm einen Blick zu. »Juanita hat es mir erzählt.«
    Teague begriff zum ersten Mal, dass sie mit ihm spielte. Kate stand auf und klopfte sich das Gras von der Hose. »Was hat Juanita dir sonst noch alles erzählt?«
    »Als man dich angeschossen hat, hat sie sich große Sorgen um dich gemacht. Wir haben uns ein bisschen unterhalten. Sie hat mir in etwa das erzählt, was du mir erzählt hast, aber sie hat noch ein paar Dinge ergänzt.« Kate schüttelte das Haar aus dem Gesicht, wie sie es immer tat, wenn sie Interviews machte. »Sie hat erzählt, dass ihr Vater sie vor dem Unfall immer geschlagen hat und dass du ihn aufgehalten hättest. Du hast ihn attackiert, obwohl du nur halb so groß warst wie er. Du hast ihn abgelenkt und die Schläge eingesteckt, die für sie bestimmt waren.«
    »Ich bin mir dabei wichtig vorgekommen.«
    »Weil du jemandes Held warst? Sicher, aber du hast für dieses Gefühl große Schmerzen in Kauf genommen.« Kate ging zum Seeufer, hob einen Stein auf und ließ ihn über die Wasseroberfläche springen. »Juanita hat mir erzählt, wie du über sie gewacht hast, während sie blutend auf der Straße gelegen hat. Wie du sie vor dieser Straßenschlacht beschützt hast und mit ihr im Krankenwagen gefahren bist. Sie hat auch erzählt, dass ihr Vater dich im Wartezimmer umbringen wollte.«
    »Ja, wenn jemand ihr wehtat, dann sollte das schon er sein.« Aus was für einer Familie kam er nur!
    »Sie hat erzählt, dass er dich aus der Stadt gejagt hat und du daraufhin zum Militär gegangen seist.« Kate warf den nächsten Stein. »Als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, hat sie gesagt, hätte ihr Vater sie am liebsten im Bett liegen und verrotten lassen. Aber du hast bei ihr vorbeigeschaut, wenn du frei hattest. Du hast der Prämien wegen die gefährlichsten Einsätze übernommen, und als du genügend Geld beisammen hattest, hast du das Militär verlassen und sie im Shriner's Hospital operieren lassen. Und als sie sich erholt hatte, hast du ihr den Job bei Ramos Security gegeben.«
    »Das war ich ihr schuldig.«
    »Sicher.« Kate drehte sich um und kam auf ihn zu. »Aber du hast deine Schulden bezahlt. Juanita ist schließlich nicht naiv, und sie ist auch keine Heilige im Rollstuhl, die immer nur das Gute in dir sieht. Sie weiß, was passiert ist. Sie weiß, was du ihr schuldig warst. Sie hat zu mir gesagt, du hättest deine Schuld mehr als beglichen. Und sie liebt dich. Weißt du ihre Liebe so wenig zu schätzen, dass du glaubst, du seist ihr nichts wert?«
    »Das verstehst du nicht. So einfach ist das nicht.« Und es bedurfte all seiner Willenskraft, nicht vor Kate zurückzuweichen.
    »Du hast entsetzliche, dumme Dinge getan. Wie jeder, der in einer dieser
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