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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
Autoren: Margaret Way
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nicht das, wonach sie sich sehnte. Die Erfüllung lag in der Liebe, in dem Hochgefühl, das sie in Keefes Gegenwart beseelte, obwohl es von einsamen Stimmungen begleitet war.
    Nach der Landung bot sich ihr das vertraute Bild. Vogelschwärme zogen über den strahlend blauen Himmel. Rote Wanderdünen warfen ihre Schatten auf die weite Ebene. Das verdorrte Spinifex-Gras bildete überall goldbraune Polster, und am bläulich schimmernden Horizont erhoben sich die ausgewaschenen Hügel mit ihren geheimnisvollen Höhlen und versteckten kristallklaren Wasserlöchern.
    Skye atmete den einzigartig würzigen Duft der Wildnis tief ein. Jetzt merkte sie erst, wie sehr sie Djinjara vermisst hatte. Es roch nach trockenen Kräutern, die nur hier im Outback wuchsen. Der Wind trug ihren Duft in alle Richtungen. Hier war sie zur Welt gekommen. Hier gehörte sie hin. Nicht jeder erlag der Faszination der Wildnis, aber sie war ein Teil davon. Djinjara würde sie nie mehr loslassen.
    Jack McCory war gekommen, um sie an der Landebahn abzuholen. Er lehnte lässig an seinem Jeep, ein großer, sehniger Mann mit einem charaktervollen, vom Leben gezeichneten Gesicht. Aus den blauen Augen leuchtete die Liebe zu seiner Tochter.
    „Skye, Darling!“, rief er und eilte mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. „Wie schön, dich wiederzusehen.“
    „Und dich, Daddy.“ Skye beschleunigte ihre Schritte, warf sich ihrem Vater in die Arme und küsste seine raue Wange. Er roch nach Sonne, Leder und Pferden. „Ich habe dich so sehr vermisst.“
    „Ich dich auch.“ Jack betrachtete das hübsche Gesicht seiner Tochter.
    Ihre Anmut entzückte ihn immer wieder. So hatte er ihre Mutter, seine geliebte Cathy, in Erinnerung. So hatte Cathy gelacht. So hatte sie – gestrahlt.
    „Der arme Mr. McGovern“, fuhr Skye leiser fort.
    „Es ist eine Tragödie.“ Jack ließ die Arme sinken, denn Keefe kam langsam näher. Er hatte sich während der Begrüßung betont zurückgehalten. „Ich bringe Sie erst ins Haupthaus, Boss. Dann setze ich Skye im Bungalow ab.“
    „In Ordnung.“ Keefe hatte sofort wieder die Oberhand. „Sicher möchten Sie am ersten Abend mit Ihrer Tochter allein sein, Jack. Sie haben viel nachzuholen, aber im Bungalow ist wenig Platz. Ich glaube, Skye würde sich ab morgen im Haupthaus wohler fühlen.“ Nach einer Pause setzte er hinzu: „Die Entscheidung liegt natürlich bei ihr.“
    Skye jubelte innerlich auf, aber die Freude währte nicht lange. Mit Ausnahme von Lady McGovern stand sie zu der Familie in einem gespannten Verhältnis. „Ich bleibe bei Dad“, entschied sie daher, ohne zu zögern. „Trotzdem danke, Keefe. Es war eine nette Idee.“ Entgegen ihrer Absicht klang das ziemlich kühl.
    „Vielleicht änderst du deine Meinung noch“, meinte ihr Vater. Es schmeichelte ihm, dass Skye bleiben wollte, aber der Platz war tatsächlich begrenzt.
    „Wir werden ja sehen“, erklärte Keefe abschließend. „Vergiss nicht, Skye, dass meine Großmutter dich erwartet.“
    „Natürlich nicht.“ Sie hätte Lady McGovern in jedem Fall aufgesucht. Der Tod ihres Sohns war ein schwerer Verlust für sie. Sie litt mit der alten Dame, und außerdem hatte sie ihr viel zu verdanken.
    Jack spürte die Spannung zwischen seinem Boss und seiner Tochter. Früher war das anders gewesen. Skye hatte Keefe kindlich verehrt, und er war ihr liebevoller Beschützer gewesen. Wie ein älterer Bruder.
    Heute, als erwachsene Frau, passte sie entschieden besser ins Haupthaus als in den bescheidenen Bungalow. Aus seiner Prinzessin war eine erfolgreiche Anwältin geworden. Sie lebte in der Stadt und hatte mehr erreicht als die scharfzüngige Rachelle, die McGovern-Erbin.
    Jack war ungeheuer stolz auf seine Tochter. Schönheit und Begabung hatte sie von ihrer Mutter. Von ihm kam beides nicht. Er war nur ein ganz gewöhnlicher Rancharbeiter und konnte immer noch nicht verstehen, dass Cathy, die damals Gast bei Lady McGovern gewesen war, sich in ihn verliebt hatte. Noch unfasslicher war es, dass sie eingewilligt hatte, ihn zu heiraten. Ein echtes Märchen – mit einem traurigen Ende.

2. KAPITEL
    Die Trauergäste kamen zu Hunderten, und jedem Einzelnen war anzusehen, wie sehr er den Verlust von Broderick McGovern beklagte. Andere Gefühle kamen an dem düsteren Tag seiner Beerdigung nicht auf. Er war ein mächtiger und einflussreicher Mann gewesen, seltsamerweise ohne sich jemals Feinde gemacht zu haben. Seine Aufrichtigkeit und sein Gerechtigkeitssinn mochten der
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