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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
Autoren: Margaret Way
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Augen beherrscht. Sie strahlten wie klares Kristall, ohne etwas von seinen Empfindungen zu verraten.
    Er lächelte nicht, und auch Skye blieb ernst. Nur die Luft zwischen ihnen knisterte, als drohte ein Gewitter. Sie standen da und unterzogen sich schweigend einer gegenseitigen Prüfung. Skye wurde von einer tiefen Traurigkeit ergriffen. Was Keefe empfand, ließ sich nicht sagen. Er war und blieb ihr ein Rätsel.
    Sie hatten sich voneinander getrennt und waren verschiedene Wege gegangen. Wollte er noch etwas von ihr? Wollte sie noch etwas von ihm? Welche Veränderungen nahm jeder bei dem andern wahr? Sie war nicht auf diese Begegnung vorbereitet. Hätte sie gewusst, dass Keefe sie abholen würde, hätte sie sich zumindest eine Verteidigungsstrategie zurechtgelegt.
    Mach dir nichts vor, Mädchen. So eine Strategie gibt es nicht.
    Die McGoverns sorgten immer für Überraschungen. Statt Scott war Keefe gekommen – der Mann, von dem sie so häufig und lebhaft träumte, dass sie manchmal das Gefühl hatte, er läge neben ihr im Bett. Er trug ein Khakihemd mit Schulterklappen und zugeknöpften Brusttaschen, enge Jeans, einen Ledergürtel mit gehämmerter Kupferschnalle und glänzende Reitstiefel. Alltägliche Kleidung, aber alles von feinster Qualität. Skye spürte wieder die Wirkung, die von seinem perfekten Körper ausging. Die Größe, die breiten Schultern, die schmalen Hüften und die langen Beine waren einfach unwiderstehlich.
    „Es tut gut, dich wiederzusehen, Skye“, sagte er endlich. „Hast du lange gewartet?“ In seiner Stimme lag dieselbe Autorität wie in seiner ganzen Erscheinung. Sie klang jetzt fast wie die seines Vaters. Der Ton war warm und tief, die Redeweise präzise, aber knapp.
    „Höchstens fünf Minuten“, erwiderte sie bemerkenswert gefasst, denn das Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals. „Ich hatte dich nicht erwartet. Man sagte mir, Scott würde kommen.“
    Er sah ihr direkt in die Augen. „Jetzt bin ich hier.“
    Wie schön er war. In seiner geballten Kraft lag eine starke sinnliche Spannung. Skye reagierte unmittelbar darauf. Jahrelang hatte sie diesen Mann geliebt. Jahrelang war alles zwischen ihnen in der Schwebe geblieben, und immer noch gehörten sie gegen ihren Willen zusammen.
    Sie schöpfte tief Atem. „Vielen Dank. Ich freue mich darüber.“ Ihr ruhiger Ton konnte nicht über den inneren Sturm hinwegtäuschen. „Es tut mir so leid wegen deines Vaters. Ich weiß, wie schwer es für dich ist.“
    Keefe blickte irgendwohin in die Ferne. „Entschuldige, Skye. Ich kann nicht darüber sprechen.“
    „Natürlich nicht. Das verstehe ich.“
    „Du warst schon immer feinfühliger als die andern“, sagte er und griff nach ihrem Koffer. Er war schwer, aber er hob ihn auf, als hätte er kaum Gewicht. „Wir wollen keine Zeit verlieren. Wie du dir denken kannst, gibt es zu Hause viel zu tun.“
    „Du hättest nicht zu kommen brauchen, Keefe.“
    „Ich bin aber gekommen.“
    Wie sein Blick sie bezauberte! Hastig wandte sie sich ab und ließ das Haar über ihr Gesicht fallen, um die aufsteigende Röte zu verbergen. Dann öffnete sie die Tür zum Beifahrersitz und stieg schnell ein. Hatte sie wirklich Jahre damit verbracht, sich gegen Keefe zu wappnen?
    Du bist noch genauso schutzlos wie früher!
    Der Flug von Longreach nach Djinjara hätte nicht ruhiger verlaufen können. Keefe war ein erfahrener Pilot. Er besaß viele Fähigkeiten und hatte eine ausgezeichnete Ausbildung genossen, die immer darauf ausgerichtet gewesen war, dass der junge, talentierte Mann später die Nachfolge seines Vaters antreten sollte.
    Endlich komme ich wieder nach Hause, dachte Skye glücklich. Djinjara war nach wie vor das Zentrum ihrer Welt und würde es immer bleiben. Den Zauber, der von der Weite, der Freiheit und dem Ruf der Wildnis ausging, hatte sie in der Stadt trotz aller glitzernden Abwechslung nie empfunden. Sie hatte Freunde gewonnen und wurde häufig eingeladen. Die Zahl ihrer Verehrer war beträchtlich, und man schätzte sie als kluge, engagierte Anwältin. Ihre Klientinnen vertrauten ihr und erwarteten Hilfe in schwierigen Situationen. Sie hatte eine glänzende Karriere vor sich, aber die Befriedigung, die sie sich davon erhofft hatte, war seltsamerweise ausgeblieben.
    Manchmal lebte sie in der Stadt wie in einem luftleeren Raum. Es kam ihr vor, als ob sie zunehmend an allem das Interesse verlor. Wenn sie in sich ging, musste sie sich eingestehen, dass ihr Leben ohne Sinn war. Es gab ihr
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