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Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Verbotene Liebe im Land der roten Sonne

Titel: Verbotene Liebe im Land der roten Sonne
Autoren: Margaret Way
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oder Großmutter … oder höchstens einmal der ‚alte Drachen‘. Und keine falsche Ausrede, mein Kind. Für mich gehörst du zur Familie.“
    Damit berührte Lady Margaret eine offene Wunde. Hier lag ein Geheimnis, das nicht für immer unentdeckt bleiben konnte. „Ich habe mich auch immer so gefühlt“, gestand Skye, „aber warum eigentlich? Wissen Sie eine Antwort darauf?“ Es klang wie eine flehentliche Bitte. „Wer war meine Mutter wirklich? Ich habe sie nicht gekannt, das ist der große Kummer meines Lebens. Dad behauptet bis heute, sie sei eine Waise gewesen und habe wunderbar Englisch gesprochen … ganz ohne australischen Akzent, genau wie Sie.“ Der Ausdruck in Lady Margarets dunklen Augen ließ sie stutzen. „War sie Engländerin?“
    Lady Margarets Lächeln konnte Schmerz, aber auch Missbilligung ausdrücken. „Als Anwältin hättest du die Möglichkeit gehabt, Licht in die Vergangenheit deiner Mutter zu bringen. Hast du das nie versucht?“
    „Seltsamerweise nicht.“
    „Fürchtetest du das Ergebnis?“
    „Nein, aber zwischen Ihnen und Mum muss eine Verbindung bestanden haben.“
    „Ich mochte sie sehr“, antwortete die alte Dame ausweichend und wechselte das Thema. „Ich weiß, dass Rachelle dich wegen Keefe mit ihrer Eifersucht verfolgt hat. Das ist ihre Natur. Sie wird nur schwer einen Ehemann finden, wenn sie jemanden wie Keefe erwartet. Der wird ihr nicht begegnen.“
    „Nein“, stimmte Skye leise zu. „Rachelle liebt ihre beiden Brüder, aber Keefe betet sie an.“
    „So ist es.“ Lady Margaret kam noch einmal auf das vorige Thema zurück. „Du sollst wissen, dass Catherine sich freiwillig für deinen Vater entschieden hat.“
    „Natürlich.“ Skye wunderte sich über die Bemerkung. „Sie verliebte sich in ihn. Merkwürdig ist nur, dass die beiden sich überhaupt begegnen konnten. Mum wohnte in diesem Haus, und Dad war ein einfacher Rancharbeiter. Die Zeiten haben sich zwar geändert, aber der gesellschaftliche Abstand war doch groß.“
    „Selbstverständlich.“ Für Lady Margaret schien sich dieser Abstand kaum verringert zu haben. „Trotzdem wusste Catherine, dass Jack McCory der richtige Mann für sie war, und zwar zu Recht. Er trauert heute noch um sie … genau wie ich es tue. Doch wir wollen nicht länger darüber sprechen, mein Kind. Es regt mich auf. Ich weiß nicht, ob dein Vater es dir je erzählt hat, aber Catherine wusste, dass sie ein Mädchen zur Welt bringen würde. Den Namen ‚Skye‘ hat sie selbst für dich ausgesucht. Wie gut er zu dir passt! Sie muss geahnt haben, dass du ihre schönen himmelblauen Augen erben würdest.“
    Skye plauderte noch einige Minuten mit dem weiblichen Familienoberhaupt, bevor sie anderen Trauergästen weichen musste. Robert Sullivan hatte nur auf diesen Augenblick gewartet.
    „Es ist seltsam, aber du verkehrst viel natürlicher mit meiner Großtante als Rachelle“, meinte er. „Woher kommt das nur?“
    „Ich habe keine Ahnung, Robbie.“
    „Ich genausowenig, aber irgendetwas stimmt da nicht.“ Robert nahm Skyes Arm und führte sie aus dem Zimmer. „Wie lange wirst du bleiben?“
    „Höchstens eine Woche.“ In Wahrheit hatte sie bedeutend mehr Zeit zur Verfügung. „Ich bin nur zur Beerdigung gekommen.“
    „Trotzdem müssen wir uns treffen“, erklärte Robert mit Nachdruck. „Vielleicht frage ich Keefe, ob ich eine Weile hierbleiben darf. Er hat sicher nichts dagegen. Das Haus ist groß genug, um eine Armee unterzubringen.“
    „Wirst du zu Hause denn nicht gebraucht?“ Robert arbeitete auf der Schaf- und Rinderfarm seines Vaters, die an der Grenze zwischen Queensland und New South Wales lag.
    „Eine Erholungspause würde mir gut tun. Ich rede mit Dad. Er war genauso beeindruckt von dir wie Mum. Du musst sie unbedingt begrüßen … falls ich sie in diesem Gewühl finde. Trotz der vielen Zimmer kann man sich kaum bewegen. Sieh nur Keefe da drüben.“
    Der Hinweis war überflüssig. Skye beobachtete ihn unentwegt, und alles an ihm begeisterte sie.
    „Sobald er einen Raum betritt, ist er der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit“, schwärmte Robert ohne eine Spur von Neid. „Das liegt nicht nur an seiner Größe. Er strahlt Macht und Reichtum aus … Der arme Scott kommt um vor Eifersucht. Er sollte fortgehen und sein eigenes Leben führen. Das gilt auch für Rachelle. Ihre Abstecher nach Sydney oder Melbourne helfen da wenig.“
    „Scott hat sich mit Jemma Templeton verbunden“, lenkte Skye ab, denn sie wollte
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