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Verborgene Lust

Verborgene Lust

Titel: Verborgene Lust
Autoren: Evie Blake
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muss beeindruckend sein.«
    »Klar«, sagt sie, obwohl sie aus irgendeinem Grund etwas Widerwillen empfindet.
    Mit einem kleinen Fischerboot tuckern sie um die Insel. Ihr Skipper zeigt ihnen den Felsvorsprung, von dem Kaiser Tiberius seine Feinde ins Meer stieß. Er fährt sie durch den Fels der Liebenden und weist sie an, sich zu küssen, da sie dann für immer zusammenblieben. Das lassen Thomas und Valentina sich nicht zweimal sagen. Sie umarmen sich und küssen sich so ausdauernd, dass der Skipper ihnen schließlich zuruft, sie hätten den Fels der Liebenden lange hinter sich gelassen.
    Valentina und Thomas sitzen in vollkommener Stille nebeneinander, lauschen dem Geräusch des Bootes, das durch die Wellen pflügt, und blicken hinauf auf das offene blaue Meer. Valentina stellt sich vor, sie würde über das Wasser tanzen und sich in dem diesigen Licht drehen. Das erinnert sie an ihre Großmutter. Sie wünschte, sie hätte sie als Kind gekannt. Sie hat immer geglaubt, dass Maria anders als der Rest von ihnen gewesen sei – als ihre Mutter, ihre Urgroßmutter Belle und sie selbst. Doch nachdem sie die alten Filme gesehen hat, scheint Maria ein ebensolcher Freigeist gewesen zu sein. Aber warum hat sie sich verleugnet? Warum hat sie nie wieder getanzt? Es erfüllt Valentina mit großer Traurigkeit, dass Maria den Rest ihres Lebens gegen ihre Natur verbracht hat. Sie schwört sich, dass ihre Hochzeit sie nicht verändern wird. Vielmehr wird ihre Liebe zu Thomas ihr Selbstbewusstsein stärken, weil sie einen Mann gefunden hat, der sie in- und auswendig kennt und sie mit all ihren Fehlern liebt.
    Der Skipper schaltet den Motor aus, und das Boot hält schaukelnd auf dem Meer. Von hier aus können sie zur Blauen Grotte rudern. Der Skipper bietet ihnen an, sie in einem kleinen Ruderboot dorthin zu bringen, aber Thomas blinzelt ihm kurz zu und stupst ihn an, woraufhin er einwilligt, sie allein rudern zu lassen.
    »Offenbar ist der Meeresboden hier so weiß, dass sich die Farbe des Wassers an der Decke der Grotte spiegelt«, erklärt Thomas ihr. »Es soll das reinste Blau sein, das du je gesehen hast.«
    Der Eingang der Grotte ist so niedrig, dass sie sich beide in das Boot legen müssen, während Thomas sie hineinschiebt. Sie bleiben auf dem Boden des Bootes liegen und betrachten die Wände. Thomas hat nicht übertrieben. Sie sind von einem unglaublichen Blau – das Blau der Jungfrau Maria, das Blau der Hoffnung. Es bringt Valentinas Seele zum Schwingen, und als sie sich zur Seite dreht und Thomas ansieht, stellt sie fest, dass seine Augen dieselbe Farbe haben. Sie sagen kein Wort, sondern lassen ihre Körper sprechen.
    Ich liebe dich von ganzem Herzen und ganzer Seele.
    Ich werde dich immer lieben.
    Das Meer schaukelt sie sanft im Schutz der Grotte. Valentina schließt die Augen und stellt sich vor, sie würden sich auf dem Meeresboden lieben, sich wie Seegras umeinander winden, und Thomas’ Samen würde ihren Bauch mit glänzenden Perlen füllen. Sie wünscht sich ein Kind. Sie rollen sich auf dem Boden des Bootes übereinander, dann liegt Thomas auf Valentina. Mit der Blauen Grotte im Hintergrund dringt er tief in sie ein. Sie drehen sich erneut, und nun liegt Valentina oben. Sie löst sich von Thomas und dreht sich um, sodass sie mit dem Rücken seinen festen Bauch berührt. Sie setzt sich auf, winkelt die Knie an und führt ihn in sich hinein, dann stützt sie sich auf seinen Händen ab, drückt sich nach oben, legt den Kopf in den Nacken und schließt die Augen. Thomas stößt tief in sie hinein, ihre Körper winden sich ineinander, und das Schaukeln des Bootes treibt sie noch dichter zusammen. Valentina spürt ihre Macht und ihre Kraft, als sie Thomas in sich hineinzieht. Sie will ihn für immer in sich halten. Er ist ihr Herz. Zuversichtlich, dass niemand sie hören kann, schreit sie auf. Tief in der Blauen Grotte verborgen kommen sie gemeinsam zum Höhepunkt. Valentina sinkt rücklings auf Thomas und verschmilzt mit seinem Körper.
    Anschließend schmiegt sich Valentina in seine Arme, das Wasser schlägt gegen das Boot, und sie blicken durch den winzigen Eingang der Grotte auf das weite Meer hinaus. Sie müssen nichts sagen. Der Augenblick ist vollkommen, ihr Glück unendlich.
    Als sie gerade wieder aus der Grotte hinausmanövrieren wollen, sieht Valentina, dass gleichzeitig ein anderes Boot versucht hineinzugleiten.
    »Warten Sie!«, ruft Thomas dem anderen Boot zu. »Wir müssen zuerst hinaus.«
    Die andere
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