Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung
Autoren: Lars Arffssen
Vom Netzwerk:
Unternehmen, das sich um seine Angestellten kümmert.» Ukea spielte mit einem diamantenbesetzten Montblanc-Füller.
    «Dürfte ich mir diese Einrichtung einmal ansehen?»
    «Unmöglich. Da führt nur ein Weg hinein, wenn Sie verstehen, was ich meine.»
    Die Katze schlug mit ihren langen Klauen nach dem Füller.
    «Wäre es möglich, Einblick in Ihr Firmenarchiv zu erhalten?»
    «Selbstverständlich.» Ukea lachte breit, die Katze tat es ihm nach. «Aber ich fürchte, Sie werden auf wenig Interessantes stoßen. Wir haben penibel saubere Arbeitsabläufe hier bei UKEA. Alles ziemlich dumpf. Mats Wilander würde sich ganz zu Hause fühlen.»

Vier
    Måndag, 17. Januari – Torsdag, 20. Januari
Zwischen 1500 und 2000 stieg die Zahl von Gewaltverbrechen (einschließlich Mord und Vergewaltigung) in Schweden um 46 % an.
Königliche statistische Erhebung für Schweden unter besonderer Berücksichtigung der Tundra von Norrbotten, 1310 – 2010
     
    «Alle bereit, sich das Video anzusehen?», fragte Hauptkommissar Bubbles.
    «Ich denke schon», entgegnete Wachtmeister Flunk. Er drückte auf den Play-Knopf der Videokamera. Auf dem Computerbildschirm geschah nichts. Bubbles bemerkte, dass die Videokamera einfach neben dem Desktop-Computer des Wachtmeisters lag.
    «Haben wir eine Bluetooth-Verbindung?», fragte er.
    Flunk sah Wachtmeister Snorkkle an. Beide zuckten mit den Schultern.
    «Brauchen wir kein USB-Kabel, um die Kamera mit dem Computer zu verbinden?», fragte Bubbles.
    Flunk und Snorkkle durchsuchten die Polizeihauptwache.
    «Wir haben offenbar kein solches Kabel.»
    «Dann müssen wir vielleicht eins kaufen.» Bubbles versuchte die Wut in seiner Stimme zu unterdrücken.
    «Was für ein Kabel sagten Sie, Chef?»
    «USB.»
    Flunk notierte sich das auf seinem Handrücken.
    «Man bekommt es in jedem Elektronikgeschäft», fügte Bubbles hinzu.
    «Ich kümmere mich sofort darum, Chef.»
    In diesem Moment flötete Flunks Mobiltelefon. Er sprach mehrere Minuten lang leise hinein.
    «Entschuldigen Sie, Chef. Das war meine Lebensgefährtin. Heute muss ich unser Mädchen aus der Kita abholen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich zuerst bei der Kita vorbeidüse, bevor ich das …», er blickte auf seine Hand, «USB-Kabel kaufe?»
    «Das geht in Ordnung, Flunk.»
    «Schließen die Läden heute nicht früher?», fragte Wachtmeister Snorkkle. «Ist heute nicht Ostermontag? Tut mir leid, Chef.»
    Snorkkle entschuldigte sich bei Bubbles für jeden christlichen Feiertag. Snorkkle riss sich ein Bein aus, um an jeden jüdischen Feiertag zu denken, und vergaß nie, seinem Chef dann einen Gewürzkuchen mitzubringen, den er in einer Bäckerei in Gamla Stan kaufte. («Fröhlichen Jom Kippur, Hauptkommissar!» – «Oh, vielen Dank, Wachtmeister Snorkkle. Ein Gewürzkuchen! Wie aufmerksam!»)
    Bubbles sah in seinem Kalender nach. «Sie haben recht. Heute schließen die Geschäfte um zwei.»
    Es war bereits halb zwei.
    «Wenn ich das Kind zu spät abhole, verhängt die Kita eine Ordnungsstrafe», sagte Flunk. «Zehn Kronen pro Minute.»
    Snorkkle pfiff durch die Zähne. «Nicht schlecht.»
    «Keine Sorge, Flunk», sagte Bubbles. «Die Abteilung übernimmt die Gebühr.»
    Flunk trat unbehaglich von einem Bein aufs andere. «Es geht nicht nur ums Geld. Die Kita wird zu Hause anrufen. Meine Partnerin wird stinkwütend sein.»
    «Tun Sie, was Sie tun müssen, Flunk. Aber machen Sie, dass Sie loskommen.»
    «Ja, Chef.»
     
    Blomberg saß in dem 95 Quadratmeter großen rechteckigen Hauptlesesaal des UKEA Unternehmensarchivs. Eine Archivarin näherte sich ihm auf leisen Hauslatschen. Ihr Haar war straff aufgesteckt. Sie hatte Augen wie ein Alaskan Malamute, eines war braun und das andere hellblau. «Wie kann ich Ihnen helfen?»
    «Ich würde gern den Originalentwurf des Jugendstuhls sehen.»
    Die Archivarin legte den Finger an die Lippen. Sie trug weiße Baumwollhandschuhe «Leise! Dies ist der Lesebereich.»
    Blomberg blickte sich um. Der Lesesaal war gähnend leer, bis auf vier weitere Archivare, die in den Ecken des Raumes saßen und sie nicht aus den Augen ließen.
    «Tut mir leid», flüsterte Blomberg. «Die Entwürfe für den Kackerlacka-Jugendstuhl, bitte.»
    «Alle Anfragen müssen schriftlich gestellt werden.»
    Sie wies Blomberg auf einen säuberlichen Stapel Anfrageformulare hin, die sich in einer Schachtel auf dem Tisch befanden.
    Blomberg füllte das Formular aus und reichte es der Archivarin. Eine halbe Stunde später kam sie mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher