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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Banketts anzeigte, blieben wir alle sitzen. Wir spürten, daß etwas nicht stimmte. Gleich darauf kehrte Taman zurück. »In diesem Saal«, sagte er vom Kopfende des Tisches, »sind heute meine treuesten Untertanen und besten Freunde versammelt. Ich wende mich in einem Augenblick größter Sorge an Sie, um Ihre Hilfe zu erbitten. Die Janjong Nna ist aus dem Palast entführt worden.«
    Bei diesen Worten erhob sich ein erschrecktes Raunen.
    »Die Entführung ist mit der Unterstützung eines Bediensteten dieses Hofes bewerkstelligt worden. Zwei Wächter sind dabei umgekommen.«
    Jemand murmelte: »Muso!« – einen Gedanken, den wir alle hatten. In diesem Augenblick kam ein Offizier hereingeeilt und reichte Taman eine Nachricht. »Das wurde im Zimmer der Jan jong gefunden«, erklärte er.
    Taman las die Botschaft und blickte uns an. »Sie haben recht. Er droht, meine Tochter umzubringen, wenn ich nicht abdanke und ihm Gefolgschaft schwöre.«
    Sprachlos starrten wir uns an. Was hätten wir auch sagen können? Konnten wir einem Vater raten, seine geliebte Tochter aufzugeben?
    »Ist in dem Brief angegeben, wann Sie Ihre Entscheidung spä testens treffen müssen?« fragte General Varo.
    Taman nickte. »Ja, morgen früh um neun. Ich muß vom Palastdach einige Ballons steigen lassen.«
    »Dann haben wir rund elf Stunden Zeit. Taman, Sie dürfen die Antwort erst im letztmöglichen Augenblick geben. Wir werden inzwischen sehen, was wir tun können.«
    »Ich vertraue Ihnen die Sache an, Varo«, sagte Taman müde, »bis acht Uhr. Halten Sie mich auf dem laufenden, aber bringen Sie meine Tochter nicht in Gefahr.«
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als eine Durchsuchung der Stadt zu organisieren, und Varo brachte jeden erreichbaren Soldaten auf die Beine.
    Ich erbat die Erlaubnis, mich den Suchgruppen anzuschließen, kehrte in mein Quartier zurück und ließ mir von meinem Bediensteten ein altes Gewand besorgen, wie es von den gewöhn lichen Bürgern der Mittelklasse getragen wurde. Ich hatte einen Plan. Ich kannte einige ziemlich heruntergekommene Lokale, in denen sich die Unterwelt der Stadt traf, und ich dachte, daß ich vielleicht etwas über das Verbrechen erfahren konnte. Vielleicht führte mich irgendein Hinweis auf die richtige Spur.
    Ich näherte mich schließlich den Armenvierteln am Fluß, wo die Fischmärkte abgehalten wurden, und wo sich die Seeleute vor dem Krieg ihre Faustkämpfe geliefert hatten. Jetzt war es hier ziemlich ruhig, aber viele der alten Spelunken existierten noch und wurden von der Unterwelt frequentiert. Ich wanderte von einem Lokal zum nächsten, nahm hier einen Drink, machte da ein kleines Spielchen mit und versuchte mitzubekommen, was gesprochen wurde. Es wurde viel von der Entführung der Prin zessin geredet, aber ich bekam nichts zu hören, was mich irgend wie weiterbrachte.
    Ich war schon ziemlich entmutigt, als ich gegen sieben Uhr morgens in einer Spelunke dicht am Fluß saß und den Beschwipsten spielte. Ich ließ mich zu einem Spiel verführen, das mit einer Art Würfel gespielt wurde. Ich verlor ständig und bezahlte gut mütig meine Spielschulden.
    »Du mußt ja ein ganz Reicher sein«, sagte ein häßlicher Bur sche neben mir.
    »Ich weiß schon, wie man Geld macht«, sagte ich. »Gerade heute nacht hab’ ich einen ganzen Batzen gekriegt. Vielleicht hängt man mich dafür noch auf – also unter die Leute damit!«
    »Das ist vernünftig!« stimmte er mir zu. »Aber wie hast du das gemacht?«
    »Das werd’ ich dir gerade sagen. Ich will doch meinen Kopf nicht riskieren!«
    »Ich glaub’, ich weiß, wie du ans Geld gekommen bist«, schal tete sich ein Dritter ein. »Und ich kann schwören, daß du dich nicht lange dran freust – es sei denn…«
    »Es sei denn – was?« fragte ich mürrisch.
    »Ach, du weißt schon – ebenso wie Prunt und Skrag. Sie holen sich gerade den Rest.«
    »O wirklich?« fragte ich. »Aber ich hab’ meinen Rest noch nicht. Ich weiß nicht, wo ich ihn holen kann. Wahrscheinlich wol len sie mich ‘reinlegen. Naja, ich hab’ ja schon ‘ne ganze Menge.« Ich erhob mich und ging schwankend zur Tür. Ich wußte nicht, ob ich auf der richtigen Spur war, aber ich durfte keine Möglichkeit auslassen. Jedenfalls war die Entführung sicher das schwerste Verbrechen, das seit langem in der Stadt verübt worden war, und mein kleiner Akt sollte mich damit in Verbindung bringen.
    Ich hatte kaum die Tür erreicht, als ich eine Hand auf dem Arm spürte. »Moment«,
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