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Venezianische Verfuehrung

Venezianische Verfuehrung

Titel: Venezianische Verfuehrung
Autoren: Catherine George
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Absichten. Versprochen.“
    „Ich weiß.“ Sie drohte ihm mit dem Finger. „Der Boss würde es auch missbilligen.“
    Verständnislos sah er sie an. „Der Boss?“
    „Lorenzo Forli.“
    „Ah, ja.“ Er erhob sich, um abzuräumen. „Setz dich schon ins Wohnzimmer und ruh dich aus, während ich den Kaffee koche.“
    „Ich könnte beim Abwaschen helfen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das erledigt meine Spülmaschine.“
    Als er wenig später mit einem Tablett ins Zimmer kam, stand Laura vor einem der Fenster und beobachtete das geschäftige Treiben auf dem Kanal. Lächelnd drehte sie sich um. „Diese Aussicht ist unbezahlbar.“
    „Man hat mir schon häufig gesagt, dass ich viel Geld verdienen würde, wenn ich das Apartment an Touristen vermietete.“
    „Doch die Idee gefällt dir nicht?“
    „Nein. Im Hotel habe ich permanent mit Leuten zu tun. Ich bin froh, wenn ich mich in mein kleines Reich zurückziehen kann, wann immer es meine Zeit erlaubt.“
    Laura setzte sich und nahm ihre Tasse entgegen. „Domenico?“
    „Si?“
    „Falls ich zu neugierig bin, scheu dich nicht, mir zu sagen, dass mich das nichts angeht. Aber als wir über mein – nicht vorhandenes – Liebesleben geredet haben, warst du recht verschlossen in Bezug auf deines.“
    „Weil es ziemlich unrühmlich ist.“ Er ließ sich neben ihr nieder. „Allerdings ist es auch kein Geheimnis. Ich war in jungen Jahren verlobt, doch meine fidanzata hat es sich dann anders überlegt.“
    „Was hast du empfunden?“
    „Wut.“
    „Nur Wut?“
    Seine Miene verhärtete sich. „Eine Woche vor der Hochzeit ist Alessa mit meinem besten Freund durchgebrannt.“
    „So ein Pech“, erwiderte Laura mitfühlend, und Domenico lachte zu ihrer Erleichterung.
    „Wie ungeheuer britisch.“ Er schüttelte den Kopf. „Meine Verlobte verlässt mich wegen eines anderen Mannes, und alles, was du dazu sagst, ist ‚so ein Pech‘?“
    „Was würdest du denn gern von mir hören?“
    „‚Domenico, ich leide mit dir‘“, antwortete er postwendend und breitete theatralisch die Arme aus. „Und du solltest mich mit vielen Küssen trösten.“
    „Warum nicht.“
    Fröhlich strahlte er sie an. „Ich wünsche es mir sehr.“
    „Wann ist das überhaupt passiert?“
    „Vor zehn Jahren.“
    „Dann, mein Lieber, ist die Leidenszeit leider verstrichen. Hast du sie seitdem wiedergesehen?“
    „Ja, schon oft. Sie hat inzwischen drei Kinder und einige Kilos mehr.“ Frech lächelte er sie an. „Und ich habe unterdessen zur Linderung meines Kummers ein wenig Aufmerksamkeit von anderen Frauen erfahren.“
    „Mit Sicherheit. Aber ich dachte, du wärst wütend gewesen und nicht traurig.“
    Er wurde ernst. „Mario war mein bester Freund. Er hätte mit mir sprechen sollen, anstatt sich mit Alessa wie ein Verbrecher abzusetzen.“
    „Wahrscheinlich haben sie sich wie Verbrecher gefühlt, weil sie dich verletzten.“
    Er zuckte die Schultern. „Der größte Schmerz wurde Alessas Eltern zugefügt. Sie wollten so sehr, dass wir heirateten.“
    „Weil du eine gute Partie warst?“
    „Sie kannten meine Familie“, antwortete Domenico, als wäre damit alles erklärt. „Alessa stammt aus einem alten, jedoch verarmten Adelsgeschlecht und hat noch zwei jüngere Schwestern. Sobald sie die Schule beendet hatte, wurde sie von der Familie gedrängt, sich einen geeigneten, das heißt wohlhabenden Mann zu suchen, der sie unterhalten kann.“
    „Hast du davon gewusst?“
    „Natürlich nicht. Ich war so arrogant zu meinen, dass sie unsterblich in mich verliebt wäre. Sie war sehr süß und hübsch. Wir haben uns kurz nach dem Kennenlernen verlobt, und ihre Eltern haben die Hochzeit vorbereitet.“
    „Hätte sie nicht trotzdem stattfinden können – nur mit einem anderen Bräutigam?“
    Domenico wirkte amüsiert. „Eine praktische, allerdings undurchführbare Idee. Alessa und Mario hatten schon geheiratet, als sie nach Venedig zurückkehrten. Ihr erster Sohn wurde sieben Monate später geboren.“ Er zuckte die Schultern.
    „Ah so. Aber dann hast du bestimmt überlegt, ob das Kind …“ Sie schwieg unvermittelt. „Sorry. Vergiss, was ich gesagt habe.“
    Er senkte den Blick. „Das Baby konnte nicht von mir sein. Alessa wollte, dass wir uns erst nach der Hochzeit liebten.“
    „Was du akzeptiert hast?“
    „Sie war so jung und schüchtern und unerfahren, das glaubte ich zumindest, dass ich ihren Wunsch respektiert habe.“
    „Aber sie hat die ganze Zeit über mit deinem
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