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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling
Autoren: Georgette Heyer
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Ehepaar hat scheiden lassen? Jeder, der dich einen solchen Unsinn reden hört, würde meinen, deine Mutter hätte sich der Musselingesellschaft angeschlossen, statt dass sie seit fünfzehn Jahren mit Steeple verheiratet ist!"
    „Nun, ich muss sagen, dass mir das einen Stein von der Seele nimmt", sagte Venetia dankbar. „Und das bringt mich zu dem Grund, weswegen ich heimgekommen bin.
    Ich wusste doch, dass du imstande bist, mir einen Rat zu geben! Natürlich ist Aubrey die Hauptperson, die ich fragen muss, aber er ist nicht alt genug, mich zu beraten.
    Damerei, ich habe einen Antrag bekommen und bin nicht ganz sicher, ob ich ihn annehmen soll oder nicht. Er ist nicht ganz das, was ich mir wünsche, aber ich glaube, ich würde ihn doch dem Alleinsein vorziehen - mein Leben zu verschwenden, hast du das genannt, und vielleicht hast du recht gehabt."
    Er sagte hart und ziemlich hastig: „Wenn dieser Antrag von Yardley kommt, kann ich dir keinen Rat geben! Ich hätte gesagt ... der Letzte in der Welt, der ... aber du weißt am besten, was dir passt."

    „Von Edward? Heiliger Himmel, nein! Wie kannst du es nur für möglich halten, dass ich bei einem Antrag von ihm einen Rat brauchen würde?"
    „Ich habe nicht... das heißt, ich weiß, dass er dir nach London nachgereist ist. Er ist hergekommen, um es Aubrey zu erzählen. Ich selbst habe ihn nicht gesehen."
    „Er ist mir wirklich nach London nachgefahren", stimmte ihm Venetia zu. Sie seufzte kummervoll. „Er hat sich jedoch in meinem Charakter geirrt, und ich vermute, er ist gerade auf seinem Weg zurück nach Netherfold. Es ist sehr deprimierend - aber er hat mich so gut wie sitzen lassen! Vermutlich wird er um Clara Denny anhalten."
    „Ist das ein weiterer Versuch, mich zu beschwindeln?"
    „Nein, nein! Weißt du, ihm ist eine Scheidung nicht egal, und obwohl er jahrelang gegen sein besseres Wissen gekämpft hat, ist er seiner törichten Verblendung unterlegen, weil er glaubte, dass hinter all meiner Leichtfertigkeit doch Takt verborgen läge ..."
    „Venetia!! Selbst ein Yardley könnte unmöglich so reden!", protestierte er, und es zuckte um seine Lippen.
    Sie musste einfach herauslachen. „Aber er hat's, versichere ich dir! Er war stark der Meinung, dass ich meine Mama schneiden sollte, weißt du, und - und er hat eine höchst unerklärliche Abneigung gegen Sir Lambert gefasst!"
    „So, hat er das, wirklich?", sagte Damerei und betrachtete sie mit grimmigem Wohlwollen. „Lambert ist ein unerträglicher Geck, aber was dich betrifft, schöne Qual ...!"
    „Nun, ich sehe nichts, was ich an Sir Lambert auszusetzen hätte!", erklärte sie.
    „Warte nur, bis du erfährst, wie schrecklich lieb er ist! Weißt du, der Antrag, von dem ich sprach, kam von Mama!"
    „Was?!"
    „Kein Wunder, dass du erstaunt bist - ich war es auch! Aber auch so schrecklich gerührt! Denke nur, Damerei! Sie lädt mich ein, mit ihnen beiden nach Paris zurückzufahren und bei ihnen zu leben, solange ich mag - und mit Sir Lamberts vollster Billigung! Ich gestehe, es ist doch eine große Versuchung für mich. Weißt du, ich wollte doch immer schon so schrecklich gern reisen, und Mama spricht davon, im Frühling nach Italien zu fahren. Italien! Ich glaube nicht, dass ich widerstehen kann!"
    „Veneria, du trägst viel zu dick auf!", unterbrach er sie unhöflich. „Ich kenne deine Mama! Die würde dich ebenso wenig einladen, ständig in ihrem Palais zu leben, wie sie sich die Augenbrauen abrasieren würde!"
    Auf diese Ungläubigkeit durchaus vorbereitet, sagte Veneria bekümmert: „O nein, Damerei! Glaubst du, sie hat es doch nicht wirklich ernst gemeint?"
    „Ich glaube, sie hat nicht einmal im Traum daran gedacht, dich zu einem Besuch bei sich einzuladen, mein Liebstes!"
    „Aber sie hat's!", versicherte ihm Veneria. „Es war, weil ich ihr von meinem Plan erzählte, Aubrey das Haus zu führen. Sie war genauso entsetzt wie du und sagte, ich könnte mich ebenso gut gleich lebendig begraben lassen. Sie sagte, es ginge zwar nicht, dass ich mit ihr in England lebte, aber die Leute im Ausland seien nicht so engherzig, sodass ... aber lies ihren Brief selbst!"
    Er schaute wie vom Donner gerührt drein, als sie den Brief aus ihrem Retikül zog und ihn entfaltete. Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu und senkte ihn dann auf Lady Steeples bezaubernd geschriebenes Sendschreiben. Er las es mit tiefem Stirnrunzeln zweimal, bevor er Veneria wieder ansah. Er war zwar immer noch misstrauisch, aber
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