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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two
Autoren: Sophie Renwick
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nun mit ihr tun, da du sie hergebracht hast?«
    Keir zuckte die Achseln und wandte den Blick ab. Rhys hatte ihn noch nie so herzlos erlebt, schon gar nicht einer Frau gegenüber. »Vielleicht besorg ich’s ihr noch einmal, dann schick ich sie zurück. Sie findet das bestimmt okay. Sie hat ohnehin fast immer Lust und steht auf das, was ich ihr geben kann.«
    Das klang alles ganz und gar nicht nach Keir. O je, allein der Anblick des Schattengeists – der Mann, an den er seit seiner Geburt gebunden gewesen war – versetzte ihn in Panik. Er hatte das Gefühl, ihn nicht länger zu kennen. »Wann hast du das letzte Mal geschlafen?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht vor ein paar Wochen.«
    »Hast du Rowan gefunden?«
    Keir lachte und griff nach einer neuen Zigarette. »Denkst
du vielleicht, ich würde mit einer anderen Frau schlafen, wenn ich auch mit ihr in Verbindung treten könnte?«
    »Ich weiß es nicht. Würdest du?«
    Das Feuerzeug flammte auf, und Keir nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. Bevor er wieder sprach, stieß er eine riesige Rauchwolke aus. »Lass mich in Frieden, Rhys.«
    »Hilft das denn?«, erkundigte sich Rhys und deutete auf die Frau neben Keir. »Gibt sie dir die Form von Trost, die du brauchst?«
    Keir starrte ihn finster an. »Na gut. Dann nagle mich doch ans Kreuz, dafür dass ich mit ihr ins Bett gegangen bin, aber ich brauchte nun mal eine Auszeit. Ich brauchte einfach ein paar Stunden besinnungslosen Sex. Hast du damit ein Problem?«
    »Nein, aber ich glaube, dass du eins hast. Du musst das nicht tun. Es könnte auch anders sein.«
    »Wirklich? Ist deine Angetraute etwa bereit, dich mit einer anderen zu teilen?«
    »Lass Bronwnn da raus.«
    Keirs Blick verdüsterte sich, doch Rhys fuhr fort. »Du leidest und trauerst. Ich hasse es, dich so zu sehen. Komm doch bei uns vorbei …«
    »Oh, das wird aber kuschelig«, schnaubte er.
    Keir hätte sich noch stundenlang streiten können. Er war ein verdammt sturer Bock, der keinen Millimeter nachgab, wenn er sich erst einmal festgebissen hatte, und er hatte sich dieses Mal sehr tief verbissen. Rhys kehrte ihm den Rücken zu und ging auf die Tür zu.
    »Du willst das hier nicht wirklich – oder vielmehr willst du sie nicht.«

    »Das Band zwischen uns ist durchtrennt«, keifte Keir. »Du weißt doch längst nicht mehr, was ich will.«
    Als Keir ihn an ihre Verbindung erinnerte, verspürte er einen stechenden Schmerz in der Brust. »Ja, es ist durchtrennt, das bedeutet aber nicht, dass ich dich nicht mehr spüren kann.«
    »Geh doch zu deinem … Eheweib zurück«, fauchte Keir, »und lass mich in Ruhe.«
    Es war kein Herankommen an ihn – nicht heute und nicht morgen. Er war wütend und litt wie ein Hund. Erst wenn der Zorn nachließ, würde er wieder zu Keir finden können. Bis dahin blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten – und zu hoffen.
    »Ich bin da, wenn du mich brauchst.«
    »Das werde ich nicht.«
    Rhys wandte sich noch einmal dem Schattengeist zu, seinem besten Freund. »Sie fände es nicht gut, dich so zu sehen, weißt du.«
    Ein Flackern trat in Keirs Blick, dann sah er weg. »Na ja, sie ist aber nicht mehr hier, oder? Geh jetzt, Rhys. Geh zurück zu deiner … Geliebten.«
    Widerstrebend zog Rhys die Tür hinter sich zu. O Gott! Das … das war ja ein völlig Fremder geworden. Das war nicht mehr Keir, sondern jemand anderes.
    »Rhys?«
    Als er sich umdrehte, stand Bronwnn im Flur. Sie streckte ihm die Hand entgegen, er ging auf sie zu und klammerte sich an ihr fest – wie an einem Rettungsseil.
    »Du siehst ja aus, als wärst du einem Geist begegnet.«
    »So kommt es mir auch vor. Ich war bei Keir.«
    »Die Trauer hat ihn fest im Griff. Er leidet, und zu wissen,
dass du deine Gefährtin noch hast, lässt ihn seinen eigenen Verlust noch viel schlimmer erscheinen.«
    »Er will sich nicht von mir helfen lassen.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. »Es ist noch zu früh. Alles ist noch zu frisch. Aber immerhin, er ist da, wenn auch nur ein Schatten seiner selbst. Er hat dich nicht verlassen.«
    Bronwnn zog ihn hinter sich her in das Zimmer, küsste ihn, zeigte ihm ihre Liebe, sodass er sich bemühte, seine Ängste zu vertreiben, wenn er auch wusste, dass sie unrecht hatte. Keir hatte ihn verlassen. Wohin er allerdings verschwunden war, konnte Rhys nicht sagen. Und er fürchtete sich davor, das herauszufinden.
     
    Bronwnn kniete mit gesenktem Haupt vor der obersten Göttin und nahm deren Geschenk
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