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Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich

Titel: Vegas Vampires 04 - Was sich liebt, das beißt sich
Autoren: Erin McCarthy
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bist umwerfend.«
    Ava fing an zu wimmern. Ein leises Jammern drang über ihre Lippen.
    »Was ist denn los, Süße?« Gwenna wiegte sie und gab beruhigende Laute von sich, aber aus Avas leichter Verärgerung wurde rasch ein heftiges Weinen. Sie hatte eindeutig Hunger, denn ihr kleiner Mund wanderte auf der Suche nach einer Nahrungsquelle schnell über Gwennas enges T-Shirt. Sie würde bei ihr nicht fündig werden.
    »Warum weint sie?«, fragte Alexis vom anderen Ende des Zimmers, wo sie sich mit Ethan unterhalten hatte.
    »Sie hat Hunger.« Gwenna spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Sie erinnerte sich nämlich plötzlich an das Gefühl, das das suchende Baby bei ihr ausgelöst hatte. Sie hätte schwören können, dass sie gespürt hatte, wie ihre eigene Milch kribbelnd in ihre Brüste schoss, so wie sie es getan hatte, als ihre eigene Tochter ein Säugling gewesen war.
    Verstört versuchte sie Ava an Brittany zurückzugeben, aber die frischgebackene Mutter war damit beschäftigt, ihr Krankenhaushemd aufzuknöpfen – sehr zu Corbins Entsetzen.
    »Was machst du da?«, wollte er wissen und griff nach dem Hemd, bevor es auseinanderfallen und Brittanys Brust entblößen konnte.
    Seine Frau zog die Augenbrauen hoch. »Ich habe vor, unsere Tochter zu stillen.«
    Gwenna wiegte Ava, deren Gesichtchen puterrot wurde. Corbins Vorstellung von Schicklichkeit, die dem achtzehnten Jahrhundert entsprang, verärgerte sie. Zu Zeiten von Gwennas Jugend als Sterbliche war das Überleben wichtiger gewesen als gute Manieren.
    »Nicht wenn eine Menge Leute im Zimmer sind. Das glaube ich nicht.«
    Brittany verdrehte die Augen. »Hier ist doch allen egal, ob sie meine Brüste sehen oder nicht, Corbin. Das Stillen ist eine natürliche, asexuelle Handlung – und wir sind doch alle eine Familie.« Sie riss ihm das Hemd aus der Hand und entblößte ihre linke Brustwarze.
    Offensichtlich waren nicht alle ihrer Meinung, denn Ethan erbleichte merklich. »Oh, also, warte einen Moment, Brit. Gütiger Himmel. Wir gehen. Kein Grund für euch zwei, euch zu streiten.« Er senkte den Blick zu Boden. »Wir sind draußen im Flur, falls du uns brauchst … nicht dass du uns brauchen würdest, bei dem, was du jetzt tun willst, aber du weißt schon, also wenn du uns brauchst …«
    Er rannte zur Tür hinaus. Alexis wandte sich an Gwenna und verdrehte die Augen. »Okay, das war erbärmlich. Der Mann herrscht über die ganze Vampirnation, doch der Gedanke an eine stillende Mutter lässt ihn die Nerven verlieren. Männer! Ich werde sie nie verstehen.«
    »Ich auch nicht. Aber ich will es eigentlich auch nicht.«
    Alexis lachte.
    Im Grunde genommen stimmte es nicht. Gwenna kannte diese Männer nur allzu gut. Sie waren herrschsüchtig, stur, egoistisch, unfähig, ihre Gefühle zu zeigen, und machthungrig.
    Wie auf Kommando klingelte ihr Handy. Da so gut wie jeder, mit dem sie kommunizierte, in diesem Zimmer war – oder sich auf dem Flur davor versteckte –, hatte Gwenna den leisen Verdacht zu wissen, wer es war. Vor allem, da Roberto sie mindestens sechzehnmal angerufen hatte, seit sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte.
    Behutsam reichte sie Ava an Corbin und lächelte Brittany zu. »Nochmals herzlichen Glückwunsch. Ich geh jetzt besser. Wir können uns bald mal unterhalten.«
    »Danke, dass du gekommen bist, Gwenna. Das war lieb von dir.« Brittany schaute sie wissend an.
    Brittany war darüber im Bilde, wie sehr Gwenna sich um ihre Tochter gesorgt hatte. Sie konnte ihre Angst nachvollziehen, denn jetzt machte sie sie selbst durch. Sie beide hatten Töchter geboren, in deren Adern mehr Vampir- als Menschenblut floss, und gegen die Angst einer Mutter war nichts zu machen. Gwenna hoffte von ganzem Herzen, dass Ava ein besseres Schicksal hätte als Isabel damals.
    Unerwartet traten ihr Tränen in die Augen. Das Weinen des Säuglings und das schrille Klingeln ihres Handys rissen an ihren ohnehin strapazierten Nerven, sodass Gwenna nur rasch Brittanys Hand drückte und Alexis aus dem Krankenzimmer folgte.
    Ihr Bruder empfing sie mit ernster Miene. »Was ist los? Wer ruft dich an?«
    »Weiß ich nicht«, schnauzte sie ihn an. »Ich kann zwar Gedanken lesen, aber ich bin verdammt noch mal nicht allwissend.«
    Ethan hob die Hand. »Kein Grund, so in Rage zu geraten. Ich habe nur gefragt.«
    »Geht es dich etwas an?«, gab sie schnippisch zurück. Sie wusste, dass sie sich anhörte, als stehe sie mit dem Rücken zur Wand. Allerdings war sie den
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