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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten
Autoren: J. Dankert
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„Ich habe gar nicht bemerkt, dass du wach bist.“
    „Weil du mit deinen Gedanken ziemlich weit weg warst. Lass mich raten“, sagte Leon verschlafen, gähnte ausgiebig und richtete sich auf, „du warst auf dem Hof, bei deinem Vater und hast überlegt, was wohl die Strafe dafür sein wird, dass du in diesem Moment hier im Bett liegst.“
    „Du kennst mich zu gut.“ Ryan ließ seine Hände über Leons Rücken gleiten. „Ich will gar nicht wissen, was auf mich zukommt. Kann ich nicht bei dir bleiben?“
    „Klar, von mir aus. Nur deine Mum wird sehr traurig sein. Du musst zu ihr. Ich denke, wenn du dich aus dem Staub machst, geht sie unter, und ich befürchte, dass sie keine Kraft hat, sich allein hochzuziehen. Sie braucht dich.“
    „Ich weiß.“ Ryan kuschelte sich an seinen Freund. „Wenn sie nur mal endlich begreifen würde, was für ein unglaubliches Arschloch der Typ ist!“
    „Ich befürchte, sie weiß es. Sie hat Angst!“
    Ryan seufzte, hob dann aber den Kopf und blickte Leon in die Augen. „Berühre mich …“, flüsterte er.
    Die Rückfahrt am Nachmittag verlief alles andere als fröhlich. Leon sah stur auf die Straße, Ryan schwieg die meiste Zeit und die Mädchen schliefen. Nach drei Stunden kamen sie in Mountain Creek an.
    „Ich fahre erstmal zu mir, Mic, danach kannst du Lauren absetzen und dann Ryan nach Hause fahren.“
    „Okay.“
    Leon hielt vor dem Haus seiner Eltern und stieg aus.
    Ryan folgte ihm. „Bis morgen. Gott, ich werde dich vermissen!“
    „Ich dich auch. Lass uns heute Abend nochmal telefonieren, okay?“
    „Jaah! Ohne werde ich kaum einschlafen können.“
    Zärtlich küssten sie sich, dann stieg Ryan wieder ins Auto und Leon holte seine Tasche aus dem Kofferraum, bevor Michelle in der Einfahrt zurücksetzte.
    Er blieb stehen, bis seine Freunde verschwunden waren, dann öffnete er die Haustür. „Mum? Dad?“
    „In der Küche!“
    Er folgte der Stimme seiner Mutter. „Hi!“ Plötzlich konnte er nur noch grinsen.
    „Wie ich sehe, hat sich der Urlaub gelohnt!“ Maggie kam auf ihren Sohn zu und schloss die Arme um ihn.
    „Ja, und wie! Ich habe es ihm gesagt und … Mum, du hattest recht!“
    „Ach ja?“
    „Jaah. Es war unglaublich. Ich … ich dachte, die Welt bleibt stehen. Gott, das klingt so kitschig, aber es war so!“
    „So muss es sein. Meine Welt bleibt heute noch stehen, wenn dein Vater die drei berühmten Worte sagt.“
    „Sieh mal, was er mir gegeben hat!“ Leon zog die Kette unter dem Hemd hervor.
    „Das sind Erkennungsmarken der Army!“ Sein Vater war dazu gekommen.
    „Ja. Sie sind von seinem Großvater. Er sagte, dass sein Großvater die zweite seiner Frau geschenkt hat, um ihr zu zeigen, wie sehr er sie liebt. Eileen hat sie Ryan vermacht, und er hat mir die zweite gegeben … aus den gleichen Gründen.“ Wenn er so erzählte, wurde ihm erst bewusst, was Ryan getan hatte, und sein Herz schlug gleich einige Nuancen schneller. „Oh Mann … es ist unglaublich. Ich liebe ihn, und er liebt mich und ich … scheiße, ich glaube, ich heule gleich los!“, lächelte Leon unter Tränen.
    Maggie zog ihn sanft in ihre Arme. „Du glaubst nicht, wie sehr ich mich für dich freue!“
     
    Michelle hielt vor der Einfahrt des McCoy-Hofes. „Lass dich nicht fertig machen!“
    „Ich doch nicht. Bis morgen, Süße!“
    „Ryan, warte!“
    Er hielt beim Aussteigen inne und sah sie abwartend an.
    „Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich riesig für dich freue. Keiner verdient dieses Glück mehr als du. Halt ihn fest!“
    „Keine Sorge. Ich habe nicht vor, Leon gehen zu lassen. Danke, Michelle, für alles in den letzten Monaten. Du weißt, dass ich dich liebe!“
    „So, wie ich dich!“
    Sie umarmten sich und Ryan gab ihr einen kleinen Kuss. Dann stieg er aus, nahm seine Tasche vom Rücksitz und sah zu, wie seine Freundin wendete und Richtung Stadt fuhr.
    Mit der Reisetasche über der Schulter schlenderte er langsam über den Hof, lächelte unwillkürlich, als er seine weiße Stute June in der Ferne sah und hob die Hand zum Gruß, als Toby, der als Pferdewirt bereits seit einigen jahren auf dem Hof arbeitete, am Anbinder aufblickte.
    Dann betrat er das Haus und stellte als erstes erleichtert fest, dass sein Vater scheinbar nicht in der Nähe war.
    „Hey, Mum!“
    „Ryan! Gott, ich hatte dich erst später zurück erwartet!“
    Ryan schüttelte verwirrt, aber lächelnd den Kopf. „Ich freu mich auch, dich zu sehen!“
    „So war es nicht gemeint. Schön,
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