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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin
Autoren: Rudy Namtel
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ihr Unbehagen ein. So wie früher, wenn sie als kleines Mädchen in den Keller ging. Melanie war ungern allein. Sie schaute sich noch immer um. Jetzt erfüllten sie schon Luftzüge mit Angst? Melanie schüttelte sich.
    Sie kuschelte sich wieder in den Sessel. Das Knistern beruhigte. Die Augen fielen ihr zu. Als trügen sie die Flammen weit weg, sank Melanie in einen leichten Halbschlaf. Die Wärme und das Knistern streichelten ihre Seele und tauchten sie in ein Fangobad der Geborgenheit. Wie eine romantische Melodie in einer Berghütte tanzten die Töne um ihr Ohr. Tragt mich weg, weit weg! Die Welt um sie herum versank in Dumpfheit. Melanie ließ sich weit davontragen.
    Was war das?  - Ein Kratzen übertönte unüberhörbar das Knistern im Kamin. Woher kam das? Melanie öffnete die Augen und blickte schlagartig voll erwacht in die Flammen. Da. Wieder. Kein Zweifel, das Geräusch kam von der Wand links des Kamins. Melanie suchte mit ihren Augen die linke Seite ab. Hinten, ganz in der Ecke, kurz vor der Außenwand des Hauses mit den rückwärtigen Fenstern, sah sie eine Tür, die offenbar in einen Raum noch hinter dem Kaminzimmer führte. Melanie lauschte angestrengter. Da. Schon wieder. Ein Kratzen an der Wand und zwei, drei dumpfe Stöße wie Schritte hinter dieser Wand.
    Er sagte doch, ich wäre allein?
    Melanie drückte sich fester in den Sessel, als könnte der mit seinen Ohr-Auswölbungen sie umschlingen und vor jeglichem Unheil schützen. Gebannt saß sie nun dort und wand ihren ängstlichen Blick nicht mehr von der Tür. Minute um Minute verging.
    Das laute Zufallen der Haustür schreckte sie auf.
    „Wir sind wieder da!“
    Bechsteiners Stimme verscheuchte Melanies Angst – zumindest für den Moment.
    „ Nun, tut mir leid. Aber auch wir haben ihn nicht flott gekriegt. Der Motor sagt keinen Mucks“, berichtete Bechsteiner während er ablegte. „Aber wir haben ihn hergeschleppt. Damit steht er nicht einsam und ungesichert auf der Straße.“
    Melanie lugte um die Sessellehne und warf dem Hausherrn einen Blick zu, der zwischen verärgert und glücklich auf Ausdrucksuche schien.
    „Dumm. Da kann man nichts machen. Ob das Telefon wieder  …?“
    Aber Bechsteiner hatte den Hörer schon in der Hand und schüttelte den Kopf.
    „Mist! Hoffentlich kann sich Mutter wenigstens selbst helfen …“
    Eine kurze Pause trat ein. Dann schlug der Hausherr vor:
    „Also, es wäre mir eine Ehre, Ihnen für die Nacht eines der Zimmer anbieten zu können. Wäre Ihnen das Recht? Denn zu Fuß geht gar nichts. Unser Landrover ist leider bis morgen in der Werkstatt. Und bei diesem Wetter auf meinem Traktor … na, ich weiß nicht.“
    „Oh!“ Melanie überlegte nur einen kurzen Augenblick. Das freundliche, einnehmende Lächeln Bechsteiners schlug sie in seinen Bann.
    „Einverstanden. Ich freue mich über das Angebot sehr.“
    „Sehr schön. Farfir wird ihnen das Gemach zeigen. Und auch einige Sachen für die Nacht bereitlegen. So etwas kommt zwar selten bis nie vor, doch wir sind auf alles vorbereitet. – Farfir!“
    Der Butler kam geräuschlos herein.
    „Farfir, zeige bitte der Dame ihr Zimmer!“
    Der Bedienstete nickte, ging aber noch nicht, sondern wartete auf Melanie, die freudig nickend an den Hausherrn ein „Danke“ adressierte, als sie an ihm vorbeiging.
    „Ach, Herr Bechsteiner, Sie sagten doch, ich sei während Ihrer Abwesenheit allein in dem Haus. Aber ich hörte Geräusche aus dem Nebenzimmer.“
    „Sie machen Witze, Frau Görner.  – Dort, aus jenem Zimmer?“
    Melanie nickte.
    „Ach was! Kommen Sie! Überzeugen Sie sich!“
    Bechsteiner schritt zu der Tür in der Ecke. Melanie folgte ihm zögerlich.
    „Na kommen Sie!“, forderte Bechsteiner sie noch einmal auf, als er die Tür öffnete und mit einer Kerze das Zimmer erleuchtete. „Schauen Sie hinein!“
    Vorsichtig lugte Melanie um die Ecke. Keine Frage, der Raum war leer. Ein kleines Zimmer, nur mit einem Regal an der gegenüberliegenden Wand, in dem kleine Kartons , zwei Einmachgläser und ein paar Tontöpfe standen. Sonst nichts.
    „Puh! Wer weiß, was ich da gehört habe.“ Melanie schüttelte leicht, fast entschuldigend den Kopf, als sie wieder in Farfirs Richtung ging.
    „Ach, Frau Görner, ich würde mich sehr freuen, sie heute Abend als meinen Ehrengast begrüßen zu dürfen. Einige Freunde kommen zu einem gemütlichen Beisammensein. Es wird sehr unterhaltsam. Haben Sie Lust?  – Und das frage ich nicht nur, weil Sie zufällig
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