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Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin
Autoren: Rudy Namtel
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Worten zu einem im Takt des Gesprochenen pulsierenden Ring.
    „Hocherfreut, Frau Schellig.“
    „Maria, mein e Liebe, einfach Maria.“ Dabei sog ihr Lächeln den Ring wie Gummi in die Breite. Die Krähenfüßchen an ihren Augenwinkeln gewannen an Tiefe, als das Lachen die Augen verkleinerte. „Du wirst den Abend mögen, Melanie.“ Und zu Bechsteiner gewandt fuhr sie fort: „Wunderschön, Michael. Endlich wieder ein neues Gesicht. Das macht die Runde ja noch spannender.“
    „Ich pflichte dir bei, Maria.“
    Die drei stießen mit ihren Gläsern an und nahmen kleine Schlucke.
    „Und nun, liebe Mel, last but not least, unsere charmante Helga Wolless. – Helga, darf ich dir Melanie vorstellen?“
    „Hoch erfreut.“ Die Frau in Melanies Alter bot mit ihrer modischen Kleidung den extremen Gegensatz zu Maria. Das lange, schwarze Haar fiel glatt über ihre Schultern hinaus. Ein ärmelloses Top betonte ihre Brüste aufreizend. Die schlanken Beine steckten in engen Jeans, die Füße in flachen, schwarzen Leinenschuhen. Zweifellos hatte sie sich vor dem Zusammensein umgekleidet, denn in diesem Aufzug war sie sicherlich nicht durch den Schneesturm hergekommen. Als sie ihr Glas zur Begrüßung hob, konnte Melanie die tiefschwarz lackierten, langen Fingernägel bewundern.
    „Hey, Helga. Ich freue mich auch.“ Melanie verspürte tatsächlich ein kleines Glücksgefühl, eine Gleichaltrige in dieser Runde zu wissen. Abgesehen von Helga und Steffen waren alle älter als sie. Nun ja, Michael nahm sie aus diesem Vergleich gedanklich aus – was sind schon ungefähr zwei Jahre. Er erschien ihr gefühlt gleichaltrig.
    „Herrschaften!“ Farfir schreckte Melanie aus ihren Gedanken auf. „Sie können die Runde eröffnen. Es ist alles bereitet.“
    Melanie sah sich um. Außer den Getränken standen nun reichhaltige Snacks auf den Tischen. Käse-Happen, Geflügel-Spießchen, kleine Frikadellen, eingelegte Gemüsestückchen, Süßigkeiten zum Naschen, und vieles mehr. Alles al s Fingerfood aufbereitet, so dass ein jeder sich einen kleinen Teller schnappte und seine persönliche kleine erste Auswahl zusammenstellte.
    So ausgerüstet nahmen alle vor dem Kamin Platz. Sie verteilten sich in die fünf Einzelsessel und zwei Zweiersofas, alle Möbelstücke mit bis auf Kopfhöhe hochgezogenen Lehnen, die Einzel-Fauteuils als Ohrensessel gearbeitet. Michael bot Melanie unumwunden den Platz an seiner linken Seite auf einem der Sofas an, der andere Zweiersessel wurde das abendliche Heim für die Pohls, dem einzigen Paar in der Runde.
    Der Lichtschein der Flammen im Kamin flackerte auf den Gesichtern der Neun. Für einige Augenblicke schien jeder von Ihnen die anderen zu vergessen, schaute träumerisch in die Glut. Funken stoben hinauf in den Schornstein. Holzstückchen explodierten und verstreuten ihr gemütliches Knacken in die Stille.
    Die wärmende Atmosphäre des ganzen Hauses durchströmte Melanie. Sie dachte an die Plüschtiere in dem Schlafzimmer.
    „Der kleine Teddy“, murmelte sie verträumt vor sich hin.
    „Wer?“ Bechsteiner hatte die Worte aufgeschnappt, obwohl Melanie sie nur ganz leise auf der Zunge sprudeln ließ.
    „Ach“, schreckte sie auf, „der kleine Teddy oben im Zimmer. Sind hier Kinder im Haus?“ Sie erschrak selbst. Das hatte sie nicht wirklich fragen wollen. Es rutschte ihr einfach so heraus. Als ob ihr Unterbewusstsein für Klarheit sorgen wollte.
    „Kinder? Nein.“ Michael lachte, als wäre das eine der befremdlichsten Fragen gewesen, die er sich vorstellen könnte. „Die habe ich einfach so dort platziert. Ich finde, sie passe n wunderschön in dieses Zimmer. – Wie du.“ Dabei blieb sein Blick an Melanies Augen hängen. Sein eben noch herzhaftes Lachen ging in ein sanftes Lächeln über.
    „Wen hast du platziert? “ Ellen grinste spitzbübisch herüber. Ganz offensichtlich war ihr bewusst, dass sie etwas aufgeschnappt hatte, was nicht für ihre Ohren bestimmt war.
    Michael fühlte sich ertappt.
    „Na, der Teddy. Das kleine Stofftier oben im Gästezimmer.“
    „Ach  – der Teddy …“ Ellen wollte ihren ironischen Tonfall keineswegs verschleiern.
    „In der Nacht kam Teddy, leider nicht Eddy.“ Bernhard lachte laut über seinen eigenen Spontanreim.
    „Ja, so ein Teddy ist nicht schlecht.“ Steffen schaltete sich ein. „Da habe ich eine kleine Geschichte für euch. Über einen kleinen Bären. Und drei Freundinnen. – Wollt ihr sie hören?“
    „Au ja!“  - „Klasse.“ –
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