Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin

Titel: Vandark - Ein Spooky-Abend am Kamin
Autoren: Rudy Namtel
Vom Netzwerk:
Melanie schüttelte den Kopf.
    „Fast ganz voll. Irgendetwas anderes.“
    „Oh. Bedauerlich. – Aber nehmen Sie doch bitte Platz. Ein Kaffee wird Ihnen jetzt nach dem kleinen Fußmarsch sicher gut tun, oder?“
    Melanie lächelte nickend.
    „Gut. - Farfir, bitte serviere der Dame ein Gedeck!“
    Galant deutete Bechsteiner ein Geleit an. Doch er berührte Melanie nicht, als er sie zum Kamin führte und ihr den Platz in einem zweiten Sessel anbot.
    „Ich denke, Farfir und ich werden uns gleich um Ihren Wagen kümmern. Doch zunächst hoffe ich, dass Sie sich in meinem Reich für die Dauer Ihres Bleibens sehr wohl fühlen. Wir stehen ganz zu Ihren Diensten.“
    Dabei blickte er ihr fast unterwürfig, aber dennoch mit einer kräftigen Portion Charme gewürzt in die Augen. Melanie empfand eine wohltuende Wärme bei seinem Blick. Farfir stellte eine kleine weiße Kanne, ein kleineres Kännchen mit Milch und ein Töpfchen mit Zucker auf einem kleinen Holztisch ab, den er neben Melanies Sessel gestellt hatte, und schenkte den Kaffee in die Tasse aus feinem, dünnen Porzellan ein. Die Lehrerin bedankte sich, fügte einen Schuss Milch hinzu und wandte sich wieder an den jungen Herrn.
    „Gemütlich haben Sie es hier.“ Grau-braune Augen , stellte sie in ihren Gedanken fest. In Verbindung mit den feinen, gar nicht buschigen Augenbrauen fesselte Bechsteiners Blick für einen Moment ihre ganze Aufmerksamkeit.
    „Ja, das kann man mit Fug und Recht sagen. Ich hoffe, das Feuer wärmt Sie ausreichend, sonst werde ich nochmal nachlegen.“
    „Nein, nein, das ist ganz okay so.“
    Genüsslich nippte sie an dem Kaf fee. Bechsteiner schaute ihr zu, ganz offensichtlich sehr zufrieden, dass es ihr hier gefiel.
    „ Während Farfir und ich uns gleich zu Ihrem Wagen aufmachen, fühlen Sie sich bitte wie zuhause. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass wir Sie für die kurze Zeit ganz allein in diesem Haus lassen.“
    „Aber nein. Ganz im Gegenteil. Ich bin Ihnen sehr dankbar.“
    „Schön.“ Er erhob sich. „Farfir, bring bitte noch einige Kerzen! – Sie müssen entschuldigen, Frau … äh, Görner?“
    Melanie nickte.
    „Ja … also … wir haben leider auch einen Stromausfall, seit das Telefon nicht mehr funktioniert. Aber, ich denke, Kerzen in diesem Raum heben eher die Stimmung, oder wie sehen Sie das?“
    „Oh j a, gemütlich haben Sie es hier. Das passt sicher sehr gut. Ich komme zurecht.“ Melanie blickte sich bewundernd um.
    „Fein. “ Sein zufriedener Gesichtsausdruck unterstrich die Feststellung malerisch. „Haben Sie Ihren Autoschlüssel griffbereit?“
    „Klar.  – Und vielen Dank.“ Melanie reichte das kleine Leder-Etui hinüber.
    „ Nichts zu danken. Dann sage ich einfach: bis gleich.“
    Bechsteiner nickte höflich, stand auf und ging mit Farfir zum Zimmer hinaus. Melanie nahm noch einen Schluck Kaffee, erhob sich dann mit der Untertasse in der Hand und der darauf stehenden Tasse neugierig ebenfalls, um am Fenster dem winterlichen Treiben draußen ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Bechsteiner und Farfir verließen gerade das Haus. Der junge Herr ging um die Ecke, um wenige Minuten später auf einem alten Traktor zum wartenden Farfir zurückzukehren. Gemeinsam fuhren die beiden durch den schon zwanzig oder mehr Zentimeter hohen Schnee ungeschützt im Wind sitzend zur Allee hinaus. Melanies Bewunderung für den Herrn stieg. Die Kaffeetasse in der Hand sah sie sich im Zimmer um.
    An der Wand gegenüber der Tür befand sich der Kamin, an dem sie bis vor wenigen Minuten gesessen hatte. Rechts davon verdeckte das große Bücherregal die Zimmerwand, in dem fast lückenlos hunderte von Büchern aufgereiht oder zwischendrin auch hier und da gestapelt geballtes Wissen demonstrativ zur Schau stellten. Melanie ging hinüber und studierte die Buchrücken. Klassiker und ihr unbekannte Werke, in Leder gebundene Schriften und alte abgegriffene Papp-Einbände wechselten sich munter in der Reihe ab. Doch sie entdeckte nur wenige Taschenbücher.
    Die Kälte des Fußmarsches steckte ihr noch immer in den Knochen. Leicht frösteln d zog Melanie sich wieder in die Wärme des Ohrensessels vor dem Kamin zurück. Nachdem sie die Tasse wieder abgestellt hatte, schloss sie die Augen und lauschte verträumt dem Knacken in der Glut.
    Eine Berührung an ihrem Hals schreckte sie auf. Sie fuhr mit dem Kopfe herum. Doch nichts war zu sehen. Ein kalter Hauch strich durch ihre Haar. Ihr fröstelte wieder. Das Alleinsein flößte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher