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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt
Autoren: Jason Dark
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wichtigsten war ihm John Sinclair.
    Zebuion ging weiter. Sein Blick war zu Boden gerichtet. Er streifte auch die alten Särge, die ihn im Moment nicht interessierten. Zebuion spürte nur, daß etwas in der Nähe lauerte.
    Die Finsternis war wie ein tiefer Schlamm. Ihm machte sie nichts aus, er würde damit fertig werden. Seine Augen glichen Sensoren, die Kleidung schützte ihn, und einen Augenblick später bewegte er seine Flügel auf dem Rücken. Zebuion schwebte über dem Friedhof hinweg. Er glitt in die Höhe, weil er aus einer bestimmten Distanz einen besseren Überblick hatte. Unter ihm lag das schaurige Gelände. Er sah es jetzt besser, scharf wie auf einem Bildschirm.
    Er entdeckte auch die Öffnung.
    Zebuion wußte nicht, was sie zu bedeuten hatte. Sie war einfach da, und sie glich einem Einstieg in die Unterwelt. Dort konnte man etwas verstecken, dort…
    Sein scharfes Gehör nahm eine Stimme wahr.
    Die einer Frau.
    Und sie sagte einen Satz, der Zebuion alarmierte…
    ***
    Wieder einmal stand sie vor mir, die verfluchte Vampirhexe. Und in meiner Lage war ich für sie eine leichte Beute.
    Ich würde ihr keinen Widerstand entgegensetzen, wenn sie über mich herfiel und das Blut aus meinen Adern saugte, um sich zu laben.
    Es war einfach grauenhaft, und als ebenso schlimm empfand ich in diesem Moment die Klarheit meiner Sinne. Ich wußte sehr deutlich, was mir bevorstand, aber ich konnte mich nicht wehren.
    Mein Blick war schließlich auf das Kreuz gerichtet. Es hatte mir immer geholfen, nur war ich in dieser Welt noch nicht dazu gekommen, es zu aktivieren.
    Die letzte Rettung?
    Tu etwas! schoß es mir durch den Kopf. Du kannst dich nicht dem Schicksal überlassen, du mußt dich wehren, denn noch hast du das Kreuz in deinem Besitz.
    Ich tat nichts, und das nicht etwa, weil ich es nicht konnte, ich war einfach zu schwach, um die Formel zu sprechen. Nicht einmal das erste Wort wollte mir über die Lippen kommen, die Trümpfe lagen alle auf der Gegenseite.
    Die Entfernung zwischen uns stimmte noch nicht, deshalb kam Assunga näher. Wie immer trug sie ihren Mantel, und sie lächelte mich kalt an.
    Sogar das Schimmern ihrer Vampirzähne sah ich, und sie bewegte plötzlich den Mund wie zwei verzerrte Schläuche, als sie mich ansprach und mir erklärte, daß sie mich mitnehmen würde zu ihm, zu Will Mallmann, wo ich die beiden Bisse zur gleichen Zeit empfangen würde.
    Sie rechts, er links an meinem Hals.
    Zum Teufel! Scher dich zum Teufel! Ich konnte die Sätze nicht aussprechen und sie nur in meinen Gedanken formulieren. Alles hatte sich verändert. Ich fühlte mich so verlassen wie nie in meinem Leben, obwohl Assunga vor mir stand.
    Mit einer wütenden Bewegung zerstampfte sie alte, graue Vampirknochen, die sie störten.
    Die letzten Reste klapperten dabei.
    Und in dieses Geräusch mischte sich ein anderes.
    Direkt über mir.
    Ich hörte das Sausen oder Brausen, und aus der Höhe jagte eine Gestalt nach unten, mit der ich in meinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hatte.
    Zebuion war da!
    ***
    Genau zwischen Assunga und mir war der Schattenkrieger gelandet.
    Blitzartig, wie ein fallender Stein war er aus der Höhe nach unten gebraust. Ich hatte ihn gesehen, ich nahm ihn auch jetzt noch wahr, aber ich realisierte sein Erscheinen noch nicht. In mir befand sich einfach eine zu große Leere, zudem war mein Körper geschwächt, so daß die Hilflosigkeit bei mir Pate stand.
    Nicht bei Zebuion.
    Und ebenfalls nicht bei Assunga.
    Ob sie ihn kannte oder nicht, das spielte wohl keine Rolle. Aber sie ahnte instinktiv, wie gefährlich ihr dieser Kämpfer werden konnte, der sich von ihrem Aussehen nicht erschrecken ließ, sondern erschienen war, um sie zu vernichten.
    Das wußte Assunga.
    Und sie reagierte.
    Auch Zebuion bewegte sich.
    Beide Handlungen liefen synchron ab, und sie hoben sich zudem auch auf. Bevor Zebuion noch seine Waffen einsetzen und Assunga durch reine Energie verdampfen konnte, hatte die Vampirhexe ihren Mantel nicht nur geöffnet, sondern ihn ebenso schnell wieder zusammengeschlungen. Das leise Fauchen hörte ich sogar.
    Dann war sie weg!
    Verschwunden, abgetaucht. Hatte sich aufgelöst oder was immer auch geschehen war.
    Ich war einfach zu schwach, um vor Enttäuschung aufzuschreien. Es war mir unter großen Mühen gelungen, den Kopf zu heben. Von unten her schaute ich gegen den runden Helm der sagenumwobenen Gestalt und sah schwach hinter dem Sichtvisier das Gesicht schimmern.
    Lächelte er?
    Jedenfalls
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