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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt
Autoren: Jason Dark
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sein sollst, wenn es nicht klappt.«
    »Da brauchst du keine Angst zu haben«, murmelte Suko. »Meine Gedanken drehen sich um ganz andere Dinge.«
    »Welche?«
    »Es ist die verfluchte Hilflosigkeit, die mich einfach lähmt, wenn du verstehst. Ich sitze hier in deiner Wohnung, denke und brüte vor mich hin, weiß John in einer irrsinnigen Gefahr und bin selbst nicht in der Lage, ihm beizustehen.«
    Barry F. hob die Schultern. »Ja, Suko, das kann ich wohl nachvollziehen. Mir ergeht es ähnlich. Ich werde natürlich versuchen, dieser Vampirwelt einen Besuch abzustatten, obwohl ich sie als den Schrecken an sich empfinde. Sie ist so anders als die Welten, die ich bisher gekannt habe. Ich habe immer wieder darüber nachgedacht und versucht, auch eine Erklärung zu finden.« Bracht hob die Schultern. »Es gibt sie nicht. Ich kann dir nur mitteilen, daß ich diese irrsinnige Kälte gespürt habe, die diese Welt kontrolliert. Eine Kälte, mit der ich nicht zurechtkam, weil sie so unerklärbar ist.«
    Suko nickte. »Vielleicht kann ich dir helfen, Barry.«
    »Du?«
    »Ja.«
    »Wieso denn?«
    »Ich kenne diese Kälte, mein Lieber. Sie ist auch nicht die, die wir kennen. Sie dokumentiert etwas ganz anderes, und sie läßt uns tatsächlich erstarren, wenn wir sie begriffen haben.«
    »Rede weiter!« forderte Bracht.
    »Es ist die Urkraft des Bösen«, sagte Suko mit gerade noch verständlicher Stimme. »Diejenige Kraft, die schon vorhanden war, als die Welt gerade anfing, sich zu manifestieren.«
    Barry nickte. »Gut und Böse, die beiden Pole, die es schon immer gab, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und es hat einen Namen?«
    »Richtig, Luzifer!«
    Bracht schwieg. Ob vor Überraschung oder weil er einen Schock erlitten hatte, war nicht herauszufinden, jedenfalls schaute er ins Leere, und seine Lippen zuckten dabei. »Deshalb diese Kälte, ich verstehe es jetzt.«
    »Wir müssen einen Schritt weiter denken«, nahm Suko den Faden wieder auf. »Die Kälte ist da, weil Luzifer gewollt hat, daß die Vampirwelt entsteht. Wie Mallmann es geschafft hat, sich mit dem Urbösen zu arrangieren, das weiß ich nicht. Ich gehe einmal davon aus, daß er ihn auf seiner Seite hat und Luzifer in gewisser Hinsicht seine schützenden Hände über die Welt hält.«
    »Genau das habe ich gespürt«, murmelte Barry F.
    »Sicher.«
    Bracht schüttelte den Kopf. Er schwieg, und er sagte auch kein Wort, als er zum Fenster schritt und es öffnete. Bracht drehte Suko den Rücken zu, er gab auch keinen Kommentar mehr ab, er schaute hinaus und entdeckte einen Himmel, der ständig grauer wurde, weil sich das Licht des Tages zurückzog.
    »Ja«, sagte er, »ich denke mir, daß die Zeit reif ist.«
    »Du willst dich hinlegen?«
    Bracht drehte sich um. »Ich muß es versuchen. Ich hoffe auf einen zweiten Besuch.«
    Suko räusperte sich, damit er sprechen konnte. »Hol ihn zurück, Barry. Sieh zu, daß du John aus den Klauen dieser Bestien befreien kannst. Vielleicht könnt ihr die Welt verlassen.«
    »Ja, natürlich. Du weißt auch, wer ich in der anderen Welt bin.«
    »Zebuion, der Schattenkrieger.«
    »Mein zweites Ich.«
    »Und ein Astralkörper?«
    Bracht wiegte den Kopf. »Ja und nein. In dieser Welt wäre ich das, in den anderen, den Traumwelten, bin ich das nicht. Da nimmt der Astralkörper eine feste Gestalt an, die sich bei der Rückkehr wieder auflöst.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist müßig, Suko, darüber zu sprechen. Ich will auch nicht nach irgendwelchen Erklärungen suchen, ich werde mich hineinwerfen.«
    Der Inspektor schwieg. Er saß auf seinem Stuhl und hatte die Ellbogen gegen die Tischplatte gestemmt. Dabei wußte er genau, daß er nichts tun und nur hoffen konnte.
    Das machte ihn fast wahnsinnig, denn so etwas war er auf keinen Fall gewohnt.
    Barry F. Bracht nahm auf seinem Bett Platz. Er lächelte Suko noch einmal zu. Das Fenster ließ er offen. Als er sich legte und dabei keine genau waagerechte Stellung einnahm, drehte er sich so herum, daß Suko auf Brachts Rücken blickte, Barry F. selbst aber aus dem offenen Fenster zum Himmel schauen konnte.
    »Viel Glück«, murmelte Suko. Diese Worte galten mehr ihm selbst, Barry antwortete nicht darauf.
    Nun hieß es warten und hoffen!
    Suko spürte den Druck im Hals. Er kam ihm vor wie zugeschnürt.
    Überlaut schlug sein Herz, und die Gedanken des Mannes drehten sich einzig und allein um seinen Freund und Kollegen, John Sinclair, der in dieser verfluchten Welt gefangen war und
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