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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt
Autoren: Jason Dark
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und nahm auch beide Hände und Arme zu Hilfe, um in die Höhe zu kommen.
    Es klappte auch.
    Ich freute mich trotzdem nicht, denn die Schwäche kehrte zurück, als ich auf den Beinen stand. Es blieb nur bei einem sekundenlangen Stehen, und ich hätte heulen können, als meine Beine nachgaben und mich wieder zurück in die alte Stellung drückten.
    Die Vorhersage stimmte voll und ganz. Sie hatten mich geschafft. Die Vampire waren stärker, und mir kam in den Sinn, daß meine Chancen niemals zuvor geringer gewesen waren. Verdammt auch!
    Meine Augen brannten. Im Hals hatte sich die Trockenheit zurückgezogen. Sie lag wie ein gedrehtes Netz in der Kehle. Ich war nicht mehr in der Lage, normal zu sprechen und konnte nur mehr flüstern, wenn überhaupt. Diese Welt war der Tod in einer seiner zahlreichen Gestalten. Er hatte sich mir gegenüber sehr facettenreich genähert, und die Schwäche stieg ebenso in mir hoch wie die Wut über mich selbst.
    Was noch gut funktionierte, waren meine Sinne. Ich konnte hören, ich konnte auch sehen, was natürlich alles sehr begrenzt war. Das durch die Öffnung fallende Licht erreichte zwar den Boden, aber es war nicht mehr als ein schwimmender grauer Schimmer, in dem eigentlich alles verschwamm.
    Zuerst hörte ich es.
    Vor mir, wo der Schacht begann, waren die Geräusche aufgeklungen.
    Widerlich, wie von einem Monster verursacht, denn dieses leise Kratzen wurde von einem Schmatzen und Schlürfen untermalt, das ich besonders gut hörte und kannte.
    So verhielten sich Vampire, wenn sie auf der Jagd und auf der Suche nach Blut waren.
    Ich starrte in das Dunkel. Meine Augenlider waren schwer geworden, sie brannten. Ich hatte den Eindruck, als hätte jemand Säure hineingeträufelt, und auch meine Atemzüge klangen überdeutlich. Sie waren sehr schwer, als hätte ich unter einer unwahrscheinlich starken Last zu leiden. Dabei wußte ich genau, daß ich etwas tun mußte, denn es ging jetzt um mein Leben.
    Ich bewegte meinen linken Arm. Mir war eingefallen, die Lampe hervorzuholen. In ihrem Licht würde ich erkennen können, wer sich da näherte.
    Eine kleine, schmale Lampe, bei der man kaum von einem Gewicht sprechen konnte. Sie kam mir schwer vor, und ich bewegte auch nur mühsam meinen Daumen auf den kleinen Schalter zu, um ihn nach vorn zu schieben. Es klappte, das Licht stach als heller Arm in die Finsternis hinein – und traf zwei Gesichter.
    Vampire!
    Alte, bösartige Blutsauger mit einer dünnen, blutbefleckten Haut, die sich scharf über ihre Knochen spannte. Das Licht hatte sie erschreckt, doch es würde sie nicht vernichten können, weil es nicht das Licht der Sonne war.
    Mallmann hatte sie geschickt. Sie sollten mich bewachen, denn sie trafen keinerlei Anstalten, näher an mich heranzukommen, obwohl auch sie bestimmt von einem Blutrausch gepackt worden waren.
    Der Haß gegen diese Schwarzblüter wühlte in mir hoch, und plötzlich kehrte so etwas wie Kraft zurück. Ich hatte noch eine Hand frei, und mit der wollte ich die Beretta ziehen. Es befanden sich noch genügend Kugeln im Magazin, ich konnte auch mal vorbeischießen, was bei meinem Zustand nicht ungewöhnlich gewesen wäre.
    Die Anstrengung hatte mein Gesicht zu einer Grimasse verkommen lassen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, daß es mir einmal so schwer gefallen war, die Beretta zu ziehen, doch ich schaffte es, und bekam deshalb wieder einen neuen Mutstoß.
    Die Lampe ließ ich fallen. Neben mir leuchtete sie weiter und schickte ihren Strahl gegen die Blutsauger, auch wenn diese nicht voll getroffen wurden.
    Auch beide Hände reichten kaum aus, um die Waffe in der richtigen Position zu halten. Ich mußte die Zähne zusammenbeißen, zwinkerte mit den Augen, weil mir der Schweiß hineingelaufen war. Nur mühsam näherte sich mein Zeigefinger dem Abzug. Es fiel mir sogar schwer, ihn zu krümmen.
    Ich hielt mich. Ich mußte die Waffe höher richten. Unter unsäglichen Anstrengungen schaffte ich es.
    Dann schoß ich.
    Ich drückte einfach ab, schoß dreimal, dann war die Waffe plötzlich so schwer, daß ich sie nicht mehr halten konnte. Zusammen mit meinen Händen sank sie nach unten, und die Mündung stemmte sich schräg gegen den Boden.
    Das Magazin war leer. Ich würde mich mit der Beretta nicht mehr wehren können. Mein Kopf war nach vorn gesunken.
    Ich mußte ihn anheben, um zu wissen, ob sich der Erfolg eingestellt hatte. Ja, sie waren vernichtet.
    Die drei geweihten Silberkugeln hatten nicht nur einen Blutsauger
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