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Vampirwelt

Vampirwelt

Titel: Vampirwelt
Autoren: Jason Dark
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erwischt, sondern auch den zweiten. Sie verkohlten.
    Ein widerlicher Gestank breitete sich von ihren allmählich verfallenden Körpern aus. Sehr alte Vampire waren sie gewesen, sie sanken zu Staub zusammen, und das leise Zerknirschen der Knochen bildete dabei die schaurige Begleitmusik.
    Ich schaute nicht hin. Mein Blick war gegen die eigenen Oberschenkel gerichtet. Ich machte mir auch nichts mehr vor. Einen weiteren Angriff würde ich nicht überleben können. Diese Welt hatte mich innerhalb kürzester Zeit geschafft.
    Das Kreuz lag zwar noch auf meiner Brust, aber es kam mir vor wie ein wertloses Stück Metall.
    Dann lachte die Frau.
    Einmal, zweimal…
    Dieses Lachen erwischte mich. Ich hob den Kopf an, und genau dort, wo die Reste der beiden Schwarzblüter lagen, stand die Frau, stand Assunga.
    »Und jetzt hole ich mir dein Blut, Sinclair…«
    ***
    Die Reise des Barry F. Bracht.
    Er war eingeschlafen, sein Körper lag auf der Couch neben dem Fenster, aber er war gleichzeitig zu einem anderen geworden, zu der Gestalt, die ins Reich der Fantasy hineinpaßte, in die Welt der Legenden und der Märchen.
    Er war zu Zebuion geworden!
    Zebuion, der Schattenkrieger, der überhaupt keine Ähnlichkeit mit dem normalen Barry F. Bracht aufwies. Er trug dunkle Stiefel, an deren Rändern sich Schnüre aus silbrigen Perlen befanden. Die langen Hosenbeine verschwanden in den Stiefelschäften. Die Kleidung erinnerte an frisch aufpoliertes, antikes Leder, und die kurze Jacke in Trikotform sah ebenso aus. Um seinen Körper zwischen Jacke und Hose hatte Zebuion einen silbernen Gürtel geschlungen, der mit vorstehenden Knöpfen versehen war. Ein Helm schützte den Kopf des Kämpfers. Nur vorn war er durchsichtig, und irgendwie erinnerte die Gestalt an einen Motorradfahrer. Doch etwas hob ihn von einem normalen Motorradfahrer ab. Es waren die dunklen Flügel, die auf dem Rücken wuchsen, wobei nicht zu erkennen war, ob sie mit der Kleidung oder mit dem Körper verwachsen waren. Jedenfalls gab es sie, und sie waren zudem sehr wichtig.
    Und da war noch etwas, auf das er sich verlassen konnte. Zwei mit Energie gefüllte Waffen, deren Strahlen für Feinde absolut tödlich waren, weil sie die Gegner verdampften.
    Zebuion hatte die Vampirwelt erreicht. Er hatte es zunächst kaum glauben wollen, doch er stand jetzt mitten in ihr, und auch seine Erinnerung kehrte zurück.
    Es war anders als beim erstenmal. Zwar sah er den Friedhof und auch das Haus, aber diesmal stand er mehr in dieser fremden Welt, weil er sie sich freiwillig ausgesucht hatte. Er hatte diese Reise gewollt, sie war ihm vergönnt gewesen, und er würde seiner Aufgabe nachkommen.
    Etwas aber war geblieben.
    Diese andere, die beklemmende und beinahe schmierige Kälte, die seinen Körper erwischt hatte. Eine Kälte, für die er auch bei seinem zweiten Versuch keine Erklärung hatte, die einfach da war, so wie es das Böse immer gegeben hatte.
    Er spürte den Schauer nicht auf seiner Gestalt. Der hatte sich innen festgesetzt, als Zebuion seine Schritte auf den alten Friedhof zulenkte.
    Beide Waffen hatte er gezogen. In seinen Händen sahen sie klobig aus.
    Die Finger lagen an den Abzügen.
    Lautlos bewegte er sich. Der Helm drehte sich mit, als er durch das Sichtvisier gegen das Haus starrte, in dem diesmal kein Licht schimmerte. Zebuion überlegte, ob er es zerstören sollte, seine Waffen hätten es geschafft, aber er ließ es bleiben, denn wie von einer unsichtbaren Schnur gezogen näherte er sich dem alten Friedhof, weil er dort das Zentrum vermutete.
    Zebuion spürte dieses andere, das nicht zu einer Welt wie dieser hier gehörte.
    Er suchte nach einer Erklärung und konnte sich allenfalls denken oder darauf hoffen, daß es eine menschliche Ausstrahlung war, eben die seines Bekannten John Sinclair.
    Der zu Materie gewordene Astralkörper bewegte sich weiter. Er sah die düsteren Grabsteine, die er nicht berührte. Er huschte zwischen den breiten Lücken hindurch, seine Sinne waren gespannt. Er versuchte, die Gefahr zu orten.
    Sie war da, doch sie war gleichzeitig auch schlau genug, um sich zurückzuhalten.
    In der Mitte des Friedhofs blieb die legendäre Gestalt stehen. Hinter dem Sichtschirm waren die Augen wie zwei dunkle Perlen zu erkennen. Sie drehten und bewegten sich in den Höhlen, sie schauten, sie forschten, und sie glichen irgendwo auch metallischen Spiegeln, die alles untersuchen wollten, was in dieser Welt vorhanden war. Er suchte Mallmann und Assunga. Doch am
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