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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito
Autoren: Fiona Winter
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Mindestens.
    „Ja?“, fragte der Vampir und leckte sich genüsslich über die Z ähne. Dann schloss er die letzten Zentimeter Abstand zwischen uns . Se in Körper presste gegen meinen und e ine Strähne seines schulterlangen Haares fiel mir in s Gesicht. Ich atmete seinen Geruch ein, eine persönliche, eigene Duftnote. In meiner Magengegend begann es zu flattern.
    Ganz langsam streckte Lucian einen seiner langen Finger aus . Sanft fuhr er damit über meine Stirn, bevor er die Haarsträhne zurück strich .
    „ Es ist mir ein Rätsel , warum du so ängstlich bist “, bemerkte der Vampir mit falscher Sorge in der Stimme . „ Außer… oh nein! Bist du etwa nicht ehrlich zu dem guten Dario gewesen?“ Er hob die dunklen Augenbrauen in schlecht gespielter Ungläubigkeit.
    „ Ich war ehrlich .“
    „Na na na“, schalt er. „ Habe ich nicht erwähnt, dass ich nicht gerne angelogen werde? “ Er lächelte liebenswürdig . Im nächsten Moment packte seine Hand meine Kehle und drückte zu. Ich keuchte, röchelte, doch der Druck wurde nur noch größer.
    „ Jetzt können wir uns richtig unterhalten, meinst du nicht? “
    Meine Hände griffen nach der Hand, die mir die Luft abdrückte. Ich kratzte, schlug und zerrte , d och Lucians Griff war unnachgiebig . Schon senkte sich eine drückende Schwere auf meine Stirn . Mit letzter Kraft trat ich nach dem Vampir. Ich traf nur Luft . Sein Ges icht verschwamm vor meinen Augen. Ich hörte Geräusche… ein kehliges Wimmern, das ich erst nach ein paar Sekunden als mein eigenes erkannte .
    Gleichzeitig sprach der Vampir: „ Traurig. Aber w as dachtest du denn, wie deine Arbeit für den Bund ablaufen würde? Hast du geglaubt, sie hätten dir alles Wichtige über mich erzählt, dich richtig auf die Begegnung mit mir vorbereitet? Da muss ich dich leider enttäuschen. Ihre Zeit ist ihnen zu kostbar, als dass sie sie verschwenden würden, um dich richtig in deine Aufgabe einzuweisen . Und warum ist das so? Na? Weil du eine Zauberin bist , für sie nicht mehr wert als meinesgleichen .“
    Plötzlich war die Hand an meinem Hals verschwunden. Wie ein nasser Sack fiel ich zu Boden. Gierig sog meine Lunge den Sauerstoff ein. Es war mir egal , dass jeder Atemzug in meiner Kehle brannte . Ich brauchte Luft. Luft …
    „Du solltest versuchen, deine Atmung zu kontrollieren “, empfahl der Vampir gelangweilt. „ Mir scheint, du bist auf dem besten Weg zu hyperventilieren. W as unter Umständen dazu führen kann , dass du das Bewusstsein verlierst. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung, dir noch mehr meiner kostbaren Zeit zu opfern. A lso lass es bitte bleiben . “
    Mir wurde schwindelig. Mein Kopf fühlte sich so groß wie ein Ballon an. Der Vampir hatte Recht. Ich musste aufhören zu atmen. Doch es ging nicht. Meine Lunge verlangte nach Sauerstoff, immer und immer wieder. Bunte Punkte flimmerten vor meinen Augen . Ich versuchte, mich zusammenzureißen. Ich hatte einen Auftrag. Ich musste Erfolg haben, damit der Bund Chris für mich aufspürte.
    Ich ballte die Hände vor Anstrengung , als ich mich zwang, langsamer zu atmen. Der Schwindel ließ nach.
    Erschöpft lehnte ich meinen Kopf gegen die Wand . Das war knapp gewesen. N icht die drohende Ohnmacht, sondern die Tatsache, dass der Vampi r mich beinahe umgebracht hatte! Was waren Bettinas Worte gewesen ? Sie finden Lucian, sagen ihm, dass Sie uns hassen und vernichten wollen. Er wird diese Chance ergreifen. Ende der ersten Kontaktaufnahme.
    Lucian hatte Recht: Es war dem Bund egal, ob ich überlebte oder nicht . Zorn ließ meinen Körper erbeben. Seltsamerweise richtete sich die Wut gar nicht gegen den Bund, sondern gegen den Vampir, der mit diesem amüsierten Lächeln auf mich herab schaute .
    „Na, Spaß gehabt?“, fragte ich, während ich mich aufrichtete. Meine Stimme zitterte vor Zorn. „ E ine ganz tolle Leistung, wirklich. J emanden zu quälen, der schwächer ist als du. Das sagt eine Menge über deinen armseligen Charakter aus.“
    Der Vampir hob überrascht die Augenbrauen. Doch schon im nächsten Moment zeigte sein Gesicht die übliche amüsierte Maske. „Sieh an.“ Er klang wie ein Forscher, der eine interessante Entdeckung gemacht hatte. „Da es dir augenscheinlich besser geht: Wie wäre es, wenn du mir erzählst, was genau der Bund von dir wollte? Solltest du gerade nicht dazu in Stimmung sein, könnte ich dir auch Folter anbieten.“ Er leckte sich demonstrativ über die Lippen. „Ich hoffe, du wählst
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