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Vampirjaegerin inkognito

Vampirjaegerin inkognito

Titel: Vampirjaegerin inkognito
Autoren: Fiona Winter
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zurückgeblieben mit diesem riesigen Haus und seinen Ausgaben, ohne Berufsausbildung oder Qualifikationen, die nichts mit Magie zu tun hatten. Gezwungen, mich mit dem Leben und der Zukunft fremder Menschen zu beschäftigen und mich mit ihren Problemen zu belasten.
    Blind vor Zorn st ampfte ich in das Zimmer hinein. Ich kickte Kleidung sstücke zur Seite, nahm das Handy vom Schreibtisch und schmetterte es auf den Boden. Es gab ein klapperndes Geräusch, als das kleine Gerät mit dem Holzfußboden kollidierte. Zornig starrte ich das Ding an. Es war nicht einmal kaputt gegangen. Ich drehte mich um, suchte mit den Augen nach weiteren Gegenständen, die ich zerstören konnte. Da fiel mein Blick auf das Bücherregal und auf einen ganz bestimmten Buchrücken: Vampire – Ungeheuer der Nacht oder gequälte Seelen? Ein Ratgeber, der keine Fragen offen lässt.
    Ich stand einen Moment bewegungslos da und konzentrierte mich auf meine Atmung. Ein, aus. Ein, aus. Es funktionierte. Als die Wut auf ein kontrollierbares Level geschrumpft war, zog ich das Buch heraus und blies die Staubschicht weg. Wirklich i nteressant. Es konnte nur von Vorteil sein , sich ein wenig über die Blutsauger zu informieren. Mein e Augen suchten die anderen Bücher ab , um festzustellen, ob noch etwas über Vampire dabei war . Es sah nicht danach aus, dafür blieb ich an einem anderen Buch hängen: B eschwörungen – So rufen Sie Dämonen für jede Gelegenheit .
    Zwar hatte ich nicht vor, eine Dämonenbeschwörung durchzuführen, aber was konnte es schaden, sich auch darüber schlau zu machen?
    Mit den beiden Büchern unter dem Arm zog ich mich zur Zimmertür zurück. Ich warf einen letzten Blick hinein, dann schloss ich die Tür. Vielleicht würde ich, wenn di e ganze Sache beendet war, das H aus endlich verkaufen können .

    Mit einer großen Umhängetasche über der Schulter, in der ich die beiden Bücher sowie ein paar andere Dinge transportierte, ging ich den schmalen Kiesweg hinauf , der von meiner Haustür zu r Haupts tra ß e hin führte. Auf dieser wiederum gelangte man zu allen wichtigen Einrichtungen der Schauersiedlung. So auch zu ihrer einzigen Pension.
    Dort angekommen , würde ich mir erst einmal das Vampir-B uch genauer ansehen . Das hieß, sobald ich mir eine plausible Erklärung dafür ausgedacht hatte, woher ich wusste, dass dieser Lucian eine Zauberin suchte. Denn der Vampir würde bestimmt die gleiche Frage stellen, wie Dario vor ihm.
    Die Pension war ähnlich aufgemacht wie der Hexentreff . Die Betreiber hatten Möbel und Accessoires künstlich auf Mittelalter und Mystik getrimmt. Da in den Ferien Ströme von neugierigen Touristen in die Schauersiedlung kamen, verfügte die Pension über relativ viele Zimmer. So war heute noch einiges frei . Ich bezahlte im Voraus für eine Nacht und machte mich auf die Suche nach dem mir zugewiesene n Zimmer mit der Nummer 29. Noch nie zuvor war ich in d er Pension gewesen und offensichtlich hatte ich dabei auch nicht allzu viel verpasst . Den Hexentreff mit seinen künstlichen Spinnenweben und Totenköpfen konnte ich gerade noch ertragen. A ber hier fühlte ich mich tatsächlich wie in ein Spukschloss aus einem schlechten Horrorfilm versetzt. In dem Gang, de r zu meinem Zimmer führte , hingen schwere Kronleuchter von der Decke, die dämmriges Licht verbreiteten und seltsam geformte Schatten erzeugten. Der dicke, rote Teppich , der den Fußboden bedeckte, gab unter meinen Schuhen nach. Die düstere Atmosphäre, die über dem gesamten Flur lag, erschwerte mir das Atmen. Oder war es der modrige Geruch, der in der Luft lag?
    Ich beschleunigte meine Schritte. Dieser Flur war ja nicht auszuhalten. Und dann auch noch so endlos lang. Mit meinem Glück lag mein Zimmer wahrscheinlich ganz am Ende. Doch schon zwei Türen weiter blieb ich erleichtert stehen. Die Nummer 29, endlich. Blieb nur zu hoffen, dass das Zimmer gemütlicher war, als der Flur. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und bemerkte, dass meine Hand zitterte . Woher kam plötzlich diese s ungute Gefühl ? Das Schloss klickte. Ich versuchte, die Tür zu öffnen, doch sie klemmte . Mit meinem ganzen Gewicht stemmte ich mich dagegen. Quietschend schwang die Tür auf . Blind tastete ich an der Wand nach dem Schalter . Ich knipste das Licht an. Und mein Herzschlag setzte aus.

Kapitel 2

    Da saß jemand. Auf meinem Bett , in meinem Pensionszimmer, saß jemand ! Jemand, der aussah wie ein Vampir . Dunkle Haare, schwarze Hose, schwarzes Hemd,
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