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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger
Autoren: Richard Laymon
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Cats Tasche, wo sie gegen das Reifenwerkzeug, die Dose Feuerzeugbenzin und das WD-40 klirrten. Ich zog mir den Flaschenöffner aus der Socke und warf ihn ebenfalls hinein. Ich hatte nie eine Möglichkeit bekommen, ihn zu benutzen. Wir hatten einige unserer Waffen nicht eingesetzt. Aber ich war dennoch froh, dass wir sie gehabt hatten. Sie hätten nützlich werden können, wenn die Dinge anders gelaufen wären.
    Um uns bei der Reise nicht unnötig zu belasten, ließen wir die Hacke und die Schaufel zurück.
    Ich nahm Cats Tasche.
    Wir gingen hinüber zu unserem Trio.
    Das Bündel nackter Glieder und Leiber schien träge zu schwanken und sich zu winden.
    Donny lag Wange an Wange mit Elliot.
    »Wie geht es euch Hübschen?«, fragte Cat. »Alles gemütlich und behaglich?«
    »Ihr müsst uns gehen lassen«, sagte Donny mit zitternder, sich überschlagender Stimme. »Ihr müsst!«
    »Müssen wir?«, fragte ich.
    »Eigentlich«, sagte Cat, »sind wir nur kurz vorbeigekommen, um uns zu verabschieden, tschüß zu sagen, macht's gut und auf Nimmerwiedersehen.«
    »Ihr müsst uns noch eine Chance geben.«
    »Nein, müssen wir nicht«, sagte ich.
    »Wir töten euch nicht«, erklärte Cat. »Vielleicht sollten wir das, aber wir werden euch stattdessen einfach hier lassen. Ihr könnt euch wahrscheinlich in ein paar Stunden befreien und eure Tortur beenden.«
    »Bitte!«, flehte Donny.
    »Ihr beide habt eure Chance vertan«, sagte Cat.
    »Fickt euch alle beide«, murmelte Peggy. »Wir werden uns befreien, wir werden euch jagen und eure Ärsche festnageln.«
    »Ts ts ts. So etwas sagt man aber nicht«, teilte ich ihr mit.
    »Zumindest ist es nicht gerade clever, so etwas zu sagen«, fügte Cat hinzu.
    »Nicht in deiner Position.«
    Damit rammte Cat ihre Hand zwischen Peggys Brust und Elliots Rücken. Die beiden Körper waren eng aneinander gebunden. Cat hatte einige Mühe und Peggy schien ziemlich zu leiden. So wie sie aufschrie und sich wand, nahm ich an, dass der Pflock auf seinem Weg aus Elliot heraus ihr die Haut an der Brust aufgerissen hatte.
    Ich öffnete Cats Tasche.
    Cat warf den Pflock hinein.
    Und wir machten uns auf den Weg.

Kapitel 63
    Einige Minuten später, wir eilten noch durch die engen Kurven des Bergpasses, hörten wir Schreie.
    Cat hielt meine Hand. Ihr Griff wurde fester. Sie murmelte: »Jesus.«
    Ich sagte: »Ich würde auch schreien, wenn ich an eine Leiche gefesselt mitten in der Wüste läge.«
    »Denkst du, dass Elliot…«
    »Nein.«
    Wir gingen schneller.
    Die Schreie hörten schon bald auf. Zumindest konnten wir sie nicht mehr hören.
    Als wir am anderen Ende der Spalte ankamen, lag der Hang unter uns im blassen Mondlicht. Wir bahnten uns langsam einen Weg in die Wüste hinunter und gingen dann stundenlang weiter, die ganze Nacht hindurch bis in den frühen Morgen. Wir fanden eine gepflasterte Straße, als eben die Sonne aufging.

Kapitel 64
    Es ist jetzt September. Der Sommer geht langsam zu Ende.
    Die vergangenen Wochen waren wunderbarer, als ich es je zu hoffen gewagt hätte.
    Ich bin zu Cat gezogen. Wir trennen uns fast nie und es gefällt uns so. Ich werde wahrscheinlich nicht wieder als Lehrer arbeiten. Um Geld müssen wir uns keine Sorgen machen; Cats Ex-Mann, Bill, ist zwar eine Bestie gewesen, aber eine äußerst reiche Bestie. Ich arbeite an einem Roman. Ich schreibe auch wieder Gedichte. Die Gedichte drehen sich fast immer um Cat. Sie scheinen ihr zu gefallen.
    Ich habe es nicht gewusst, aber sie ist eine Künstlerin. Sie malt äußerst heitere und lebhafte Ölgemälde. Ich liebe ihre Arbeiten. Besonders ihre Selbstportraits. Und natürlich ganz besonders die Akte. In letzter Zeit arbeitet sie an einem Portrait von mir. Wir nennen es ›Häuptling Großer Angsthase‹ – aber das ist nur ein Witz. Ich sehe ein wenig aus wie Tarzan, wild, grimmig und furchtlos. Aber es geht nur langsam voran. Wann immer ich für sie Modell sitze, geschehen gewisse Dinge.
    Und was diese andere Geschichte betrifft…
    Am Tag, nachdem wir zurückgekehrt waren, ließ Cat den Schlafzimmerteppich entfernen. Dann rief sie die Polizei an und meldete ihren Wagen als gestohlen.
    Ein netter, höflicher Polizist kam am nächsten Tag vorbei und schrieb einen Bericht.
    Seitdem haben wir keinen Polizisten mehr gesehen.
    Es hat auch keine Besuche von Elliot, Peggy oder Donny gegeben.
    Am Anfang waren wir beide ziemlich nervös. Einige Wochen lang schliefen wir nur am Tag. Nachts liebten wir uns, tranken Cocktails, aßen
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