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Vampirjaeger

Vampirjaeger

Titel: Vampirjaeger
Autoren: Richard Laymon
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klappern nicht.«
    »Ich habe das Feuerzeugbenzin, das WD-40, den Hammer und das Reifenwerkzeug. Es schien mir keine gute Idee zu sein, das alles dazulassen. Selbst wenn wir es nicht brauchen, sollte es auch nicht unseren beiden speziellen Freunden in die Hände fallen. Auf die Ironie, buchstäblich mit unseren eigenen Waffen geschlagen worden zu sein, kann ich ganz gut verzichten.«
    »Du glaubst also, dass sie uns verfolgen werden?«, fragte ich.
    »Was glaubst du?«
    »Nun, ich würde schätzen, dass Peggy wahrscheinlich in dem Moment auf Donny losgegangen ist, da wir außer Hörweite waren.«
    »Es sei denn, sie war gar nicht so wütend, wie sie uns weismachen wollte.«
    »Wenn sie ihn nicht getötet hat«, sagte ich, »dann schätze ich, dass sie sich wieder zusammentun und uns folgen werden.«
    Nickend sagte Cat: »Wir haben sie beide ganz schön hart angefasst. Sie sind wahrscheinlich heiß auf eine Revanche. Außerdem wissen wir zu viel.
    Vielleicht wollen sie sichergehen, dass wir niemandem davon erzählen werden.«
    »Und Donny ist ganz schön scharf auf dich.«
    »Der kleine geile Scheißer.«
    »Ich bin mir sicher, dass er sich nichts auf der Welt so sehr wünscht, wie dich in die Finger zu kriegen.«
    »Und mehr«, sagte Cat.
    »Genau.«
    »Und Peggy würde mich genau deswegen nur zu gern umbringen.«
    »Wegen Donny?«, fragte ich.
    »Ja. Ich glaube, dass sie diese kleine Ratte liebt, meinst du nicht?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und sie ist halb wahnsinnig vor Eifersucht. Erinnere dich, was sie mit White gemacht hat. Sie würde mir mit dem größten Vergnügen dasselbe antun, wenn sie die Möglichkeit dazu hätte. Und dir.«
    »Warum sollte sie eifersüchtig auf mich sein?«, fragte ich.
    »Nicht aus Eifersucht, sondern aus purem Hass. Erinnerst du dich an den Tausch? Wie White Peggy gegen mich eintauschen wollte? Und du mich nicht gehen lassen wolltest?«
    »Natürlich wollte ich das nicht.«
    »Nun, sie hat gesagt, er würde Donny töten, wenn der Tausch nicht vollzogen wird. Er würde dem Kind den Kopf abschneiden.«
    »Oder ein Ohr.«
    »Wie auch immer. Peggy hat wirklich geglaubt, dass er seine Drohung in die Tat umsetzen würde. Sie hat dich angefleht, mich gehen zu lassen. Ich glaube, seit diesem Moment hasst sie dich. Und alles, was danach kam, hat es nur noch schlimmer gemacht. Ich glaube, es würde ihr riesigen Spaß machen, dir die Kehle aufzureißen.«
    »Jetzt hast du mich soweit, mir zu wünschen, wir hätten die beiden in der Mine doch umgelegt.«
    »Aaaach, das hätten wir niemals fertig gebracht. Sie kaltblütig ermorden? Es besteht jedenfalls immer noch die Möglichkeit, dass sie nicht den Mumm haben, uns anzugreifen… wie sehr sie sich das auch beide wünschen mögen.«
    »Was denkst du, wie die Chancen stehen?«, fragte ich.
    Cat lachte. »Dass sie es nicht tun?«
    »Dass sie es tun.«
    »Jedenfalls sehr viel größer als die Chance, dass wir von Elliot angegriffen werden, so viel ist sicher.«
    Ich lächelte sie an. »Du glaubst nicht wirklich, dass Elliot wieder aufersteht, stimmt's?«
    »Ich wette, dass er es nicht tun wird.«
    »Er sah verdammt tot aus, nicht wahr?«
    »Und ob!«, bestätigte sie. »Und er wird vermutlich auch tot bleiben. Aber ich wäre dennoch gern vor Sonnenuntergang da, nur für den Fall der Fälle.«

Kapitel 57
    Zuerst aber kamen wir zu Schneewittchen.
    Als wir uns seiner Leiche näherten, krächzten ein paar schreckliche Vögel und flatterten von dannen.
    Ich versuchte, ihn auf gar keinen Fall anzusehen, legte die Hacke und die Schaufel auf den Boden, schnappte mir das Seil und begann es aufzuwickeln.
    Cat stellte ihre Tasche ab, bevor sie ein paar Meter weiter zu der Stelle ging, wo sich Peggy neben dem Wohnwagen ausgezogen hatte und in neue Sachen geschlüpft war. Das Handtuch, mit dem sie sich das Blut vom Körper gewischt hatte, war nirgendwo zu sehen. Auch nicht die feuchten Tücher. Aber das Kleid lag noch immer am Boden. Es sah aus wie ein in sich verdrehtes Bündel schwarzer Lumpen. Cat hockte sich daneben hin und suchte nach ihren Schnürsenkeln. Das Kleid war steif vor lauter getrocknetem Blut.
    Nachdem sie die Schnürsenkel gefunden hatte, nahm sie das Steakmesser aus der Tasche und schnitt sie los. Dann setzte sie sich auf den Boden. Mit angewinkelten Knien fädelte sie sie in die Ösen ihrer Schuhe.
    Bewegungslos stand ich da und sah ihr einfach nur zu.
    Sah ihr zu, wie sie da im rötlichen Licht eines Sommerabends saß und sich die Schuhe
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