Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)
Autoren: Jeri Smith-Ready
Vom Netzwerk:
sich zu einem heftigen, weil Leben spendenden Kuss. Regina unter mir stöhnt auf, sie zittert am ganzen Körper, wie Erdbebenwellen überkommt es sie.
    Ich löse mich von ihren Lippen, damit sie schlucken kann. Sie reißt die Augen auf. Darin lese ich etwas, von dem ich hoffe, dass es nicht Schmerz ist.
    Da umfasst sie mit einer Hand meinen Nacken, zieht mich in einen zweiten Kuss. Sie umspielt mit ihrer Zunge meine. Reginas Lippen und Zunge sind kühl, fremdartig, und schmecken seltsam köstlich – wie gefriergetrocknete Eiskrem.
    »Das reicht jetzt!«, meint Shane. Sein Arm gleitet zwischen uns, trennt uns. Sanft, ganz behutsam befreit er mich aus Reginas Griff.
    »Hach!« Sie lässt mich tatsächlich los und blickt mich unverwandt dabei an. Dann tauscht sie einen Blick mit Shane. »Lecker.«
    Ich lasse mich auf meinen Hintern fallen. Mir ist ganz schwindelig – von den Schlägen, die ich abbekommen habe, vom Rauch, und ja, auch von Reginas Kuss.
    Regina rollt sich vom Kreuz herunter. »Tja, jetzt weiß ich, wie sich Jeanne d’Arc gefühlt hat!«
    Die Bemerkung entlockt Shane ein raues Lachen. Er zeigt auf den Armbrustbolzen in Reginas Bauch. »Möchtest du, dass ich …«
    »Ich mach das schon!« Sie zieht den Bolzen mit einer Beiläufigkeit heraus, als wäre er ein Pflaster auf ihrem Bauch, und wirft ihn achtlos weg. »Wir sollten uns jetzt besser um Jim kümmern.«
    Als ich mich suchend umdrehe, sehe ich Jim etwa drei Meter entfernt zusammengerollt auf dem Boden liegen. Er rührt sich nicht. Statt eines rechten Arms ist nur noch ein zerfetzter Oberarmstumpf da; die Wunde hat sich geschlossen, sieht aber übel aus.
    Geduckt hastet Regina zu ihrem Kollegen und Freund hinüber. Sanft schüttelt sie ihn an der Schulter. Als hätte sie ihn gerade aus dem Tiefschlaf geweckt, fährt Jim zusammen. Er zittert am ganzen Körper.
    Regina blickt auf den Armstumpf, dann zu mir herüber. »Bitte, versuch es!«
    Wie ich schnell merke, ist immer noch genug Blut in meinem Mund. Genau dort, wo mich Benjamins zweiter, härterer Schlag getroffen hat, hat die Blutung noch nicht aufgehört.
    Shane deckt mich immer noch mit seinem Körper in Richtung Lichtungsmitte und dem dort immer noch tobenden Kampf. Gemeinsam bewegen wir uns gebückt zu Jim hinüber. Ohne Shane wäre ich gestolpert und lang hingeschlagen.
    Die Hand, mit der der verletzte Vampir mich am Kinn fasst, zittert. Er bringt meinen Mund an seine Lippen. Sie sind noch kälter als Reginas. Aber dahinter wartet ein silberner Schatz auf mich, Magie, die mir den Rücken hinunter bis in meine Fingerspitzen und Zehen leise Schauer rieseln lässt.
    Jim löst sich aus dem Kuss; sein Mund ist rot von meinem Blut. Er schluckt es. Wir alle starren gebannt auf seinen Arm und warten auf ein Zeichen dafür, dass er sich regeneriert. Aber der Stumpf bleibt ein Stumpf. Mich überrascht das nicht. Nichts vermag Feuerwunden zu heilen.
    »Tut mir leid«, sage ich Jim.
    Jims Blick hängt an meinen Lippen. Seine Gesichtszüge sind ruhiger, der leidende Ausdruck ein Stück weit verschwunden. »Vielleicht wenn wir es noch einmal versuchen …«
    »Das hättest du wohl gern!« Shane schiebt seinen Arm zwischen Jim und mich, legt ihn mir beschützend vor die Brust. Als ob ich jemals im Leben einwilligen würde, Jim noch einmal zu küssen.
    Von unserer Position aus verfolgen wir das Ende der Schlacht. Immer noch sind einige Liga-Agenten damit beschäftigt, letzte Festungsanhänger niederzuringen und ihnen Handschellen anzulegen. Aber zumindest scheinen die Roben tragenden Hohlköpfe entwaffnet.
    Etwas abseits von dem Gerangel stehen Spencer und Monroe und begutachten jeweils die davongetragenen Blessuren des anderen. Beide haben einige tiefere Fleischwunden. Aber keinen hat es so schlimm erwischt wie Jim. Ihres hohen Alters wegen werden die Verwundungen der beiden auch recht rasch heilen.
    Ich bin überrascht, als ich meinen Vater auf dem Boden neben Eileens Kreuz sitzen sehe. Er winkt mir zu und wirft mir eines seiner strahlenden Lächeln zu, die ich im Laufe meines Lebens so sehr lieben und hassen gelernt habe. Ich winke zurück. Halb wünsche ich mir, ich könnte zu ihm hinüberrennen und ihn umarmen, halb bin ich froh, dass mir dafür einfach die Kraft fehlt.
    »Ist ihm was passiert? Ist er verletzt?«, frage ich Shane.
    »Das Kreuz ist ihm auf den Fuß gefallen.«
    »Irgendwann werde ich das bestimmt sehr komisch finden.« Ich zeige auf die Unmengen von Blut in Bauchhöhe auf Shanes Hemd
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher