Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Titel: Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)
Autoren: Cassandra Clare , Sarah Rees Brennan
Vom Netzwerk:
einem Italiener gegründet worden, hatte eine Zeit lang Kriminellen als Schlupfwinkel gedient und trieb nun seit über hundert Jahren englische Aristokraten ins Verderben.
    Wann immer Magnus von etwas hörte, das als »bane«, als jemandes Verderben, bezeichnet wurde, war er sich sicher, dass es ihm gefallen würde. Deshalb hatte er sich genau diesen Nachnamen zugelegt und war außerdem bereits vor Jahren dem White’s Club beigetreten. Damals war er auf Stippvisite in London gewesen und seine Freundin Catarina Loss hatte gewettet, dass man ihn niemals aufnehmen würde – dieser Herausforderung hatte er natürlich nicht widerstehen können.
    Edmund schwang sich um eine der schwarzen gusseisernen Laternen, die vor der Tür standen. Verglichen mit seinen Augen wirkte die tanzende Flamme hinter dem Glas bestenfalls funzlig.
    »Früher haben sich Wegelagerer hier gern etwas Warmes zu trinken genehmigt«, erzählte Magnus Edmund beiläufig,als sie eintraten. »Vor allem die heiße Schokolade war hervorragend. Die Arbeit als Wegelagerer ist eine ziemlich frostige Angelegenheit.«
    »Haben Sie schon mal jemanden überfallen?«
    »Sagen wir es mal so«, antwortete Magnus. »Mit einer geschmackvollen Maske und einem großen Hut bin ich einfach unwiderstehlich.«
    Edmund lachte wieder, so fröhlich und unbekümmert wie ein Kind. Er ließ seinen Blick durch den ganzen Raum schweifen: von der Decke – die aussah, als befände man sich in einem geräumigen Gewölbe – über den Kerzenleuchter, der wie eine Herzogin mit funkelnden Juwelen behängt war, bis hin zu den mit grünem Filz überzogenen Tischen, die sich am rechten Rand des Raumes drängten und an denen Männer Karten spielten, die dabei ein Vermögen verloren.
    Edmunds Fähigkeit zu staunen und sich immer wieder aufs Neue überraschen zu lassen, ließ ihn jünger erscheinen, als er war, und verlieh seiner Schönheit etwas Zerbrechliches. Magnus fragte sich nicht, warum der Nephilim ihm, dem Schattenweltler, gegenüber nicht misstrauischer war. Er bezweifelte sogar, dass es überhaupt etwas gab, das Edmund Herondale mit Argwohn betrachtete. Edmund sehnte sich nach Spaß, nach Abenteuer, und war dadurch bereit, allem und jedem zu vertrauen.
    In dem Augenblick deutete Edmund auf zwei Männer, von denen einer mit schwungvoller Gebärde etwas in ein großes Buch schrieb.
    »Was ist da los?«
    »Ich vermute, die beiden haben gerade eine Wette abgeschlossen.Hier im White’s Club gibt es ein ziemlich berühmtes Wettbuch. Man kann auf absolut alles wetten – ob es einem der Herren gelingt, eine Dame in einem Ballon zu beglücken, während sie dreitausend Meter über dem Boden schweben, oder ob ein Mann einen ganzen Tag lang unter Wasser leben kann.«
    Magnus steuerte auf zwei Sessel beim Feuer zu und signalisierte mit einer Handbewegung, dass er und sein Gefährte das dringende Bedürfnis nach einem Drink verspürten. Seinem Wunsch wurde umgehend nachgekommen. Ein solch ausgezeichneter Club hatte durchaus seine Vorzüge.
    »Glauben Sie, dass das möglich ist?«, fragte Edmund neugierig. »Nicht das mit dem Wasser, ich weiß, dass Irdische das nicht können. Das andere.«
    »Ich habe nicht allzu erfreuliche Erfahrungen mit einer Dame im Ballon gemacht«, antwortete Magnus und erschauerte beim Gedanken daran. Königin Marie Antoinette war eine aufregende, allerdings nicht wirklich angenehme Reisegefährtin gewesen. »Ich würde eher davon abraten, seinen fleischlichen Gelüsten in einem Ballon nachzukommen. Ganz egal, wie reizend die Dame oder der Herr auch sein mögen.«
    Edmund Herondale überraschte es anscheinend nicht im Geringsten, dass Magnus auch das männliche Geschlecht in seine romantischen Überlegungen einbezog.
    »Für mich müsste es schon eine Dame sein«, bemerkte er.
    »Aha«, entgegnete Magnus, der sich so etwas bereits gedacht hatte.
    »Aber ich fühle mich geschmeichelt, wenn man mich bewundert«,ergänzte Edmund mit einem gewinnenden Lächeln. »Und ich werde immer bewundert.«
    Das sagte er mit demselben unbekümmerten Grinsen und einem weiteren Flattern seiner goldenen Wimpern, mit denen er schon Amalia Morgenstern um den Finger gewickelt hatte. Edmund wusste offensichtlich, wie unverschämt er war. Außerdem schien er selbstbewusst davon auszugehen, dass es den Leuten gefiel. Magnus hatte den Verdacht, dass er damit durchaus richtig lag.
    »So, so, aha«, wechselte Magnus elegant das Thema. »Handelt es sich denn um eine bestimmte Dame?«
    »Ich bin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher