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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest
Autoren: Charlaine Harris
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den Kopf über den Tod der drei Arkansas-Vampire, und es schien wirklich richtig zu sein, auf Mr Cataliades' Rat zu hören. Denn ich hatte mir schon so meine Gedanken über diese Morde gemacht und beschlossen, dass die einfachste Antwort oft die beste war.
    Wer hatte angenommen, sie bräuchte nicht vor Gericht zu erscheinen, wenn Jennifer Cater zum Schweigen gebracht wurde?
    Wer hatte sich Zutritt zu Jennifers Suite verschafft mithilfe eines einfachen Telefonanrufs?
    Wer hatte eine Weile lang mit einem ihrer Untergebenen auf telepathischem Wege kommuniziert, ehe sie sich in aufgesetzter Eile für den improvisierten Besuch zurechtmachte?
    Wessen Bodyguard war gerade in dem Moment durch die Tür des Treppenhauses getreten, als wir die Suite der Königin verließen?
    Genau wie Mr Cataliades wusste auch ich, dass Sophie-Anne durch die telefonische Ankündigung ihres eigenen Besuchs dafür gesorgt hatte, dass Sigebert in Jennifer Caters Suite eingelassen werden würde. Jennifer würde durch den Türspion spähen, Sigebert erkennen und annehmen, die Königin stünde direkt hinter ihm. Und wenn Sigebert erst drin war, würde er sein Schwert ziehen und jeden in der Suite töten.
    Dann würde er die Treppe hinaufrennen, um rechtzeitig wieder bei der Königin zu sein und sie auf die siebte Etage hinunterzubegleiten. Er würde die Suite erneut betreten und so erklären können, warum sein Geruch darin zu finden war.
    Und zu jener Zeit hatte ich überhaupt keinen Verdacht geschöpft.
    Welch ein Schock musste es für Sophie-Anne gewesen sein, als plötzlich Henrik Feith auftauchte. Doch das Problem war gelöst, als er sich unter ihren Schutz stellte.
    Das Problem entstand aber erneut, als es jemandem gelang, ihn trotzdem zu einer Anklage gegen sie zu verleiten. Und schwupps, war das Problem erstaunlicherweise wieder gelöst: Der nervöse kleine Vampir wurde vor den Augen des Gerichts ermordet.
    »Ich frage mich wirklich, wie Kyle Perkins angeheuert wurde«, sagte ich. »Er musste doch wissen, dass das Ganze ein Selbstmordkommando war.«
    »Vielleicht«, erwiderte Mr Cataliades vorsichtig, »hatte er sowieso in die Sonne treten wollen. Vielleicht suchte er nach einem spektakulären Abgang mit der Möglichkeit, seinen menschlichen Nachkommen ein ansehnliches Erbe hinterlassen zu können.«
    »Schon merkwürdig, dass ich von einem Mitglied unserer eigenen Delegation losgeschickt wurde, um etwas über ihn in Erfahrung zu bringen«, sagte ich in sachlichem Ton.
    »Oh, nicht jeder muss alles wissen«, meinte Mr Cataliades in genauso sachlichem Ton.
    Barry konnte natürlich meine Gedanken lesen, aber er verstand nicht, was Mr Cataliades sagte, und das war auch gut so. Aber war es nicht absolut albern, dass ich mich gleich besser fühlte, weil auch Eric und Bill nichts von den geheimen Spielchen der Königin geahnt hatten? Nicht, dass sie nicht selbst in der Lage waren, geheime Spielchen zu spielen. Aber Eric hätte mich wohl kaum auf die fruchtlose Suche nach dem Club für Bogenschützen geschickt, in dem Kyle Perkins trainiert hatte, wenn er gewusst hätte, dass die Königin selbst Perkins angeheuert hatte.
    Und die arme Frau dort hinter dem Tresen war gestorben, weil die Königin ihrer linken Hand nicht sagte, was ihre rechte tat. Ich fragte mich, was wohl aus dem Menschen geworden war, der sich an dem Tatort übergeben hatte, derjenige, der Sigebert oder Andre zu dem Club gefahren hatte ... nachdem ich so fürsorglich eine Nachricht hinterlassen hatte, wann Barry und ich zu dem Club zurückkehren würden, um den Beweis zu sichern. Ich selbst hatte den Tod der Frau besiegelt, als ich diese Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterließ.
    Mr Cataliades verabschiedete sich händeschüttelnd und mit seinem höflichsten Lächeln von uns, fast als wäre alles in bester Ordnung. Er drängte uns noch einmal, rechtzeitig am Flughafen zu sein.
    »Sookie?«, sagte Barry, nachdem er gegangen war.
    »Ja?«
    »Ich will unbedingt dieses Flugzeug nehmen.«
    »Ich weiß.«
    »Was ist mit dir?«
    »Ich kann das nicht. Mich mit all denen in ein Flugzeug setzen.«
    »Sie sind alle verletzt«, sagte Barry.
    »Ja, aber das ist keine Genugtuung.«
    »Für die hast du doch gesorgt, stimmt's?«
    Ich fragte nicht, was er damit meinte. Ich wusste ja, was er aus meinen Gedanken mitbekam.
    »Soweit ich konnte«, erwiderte ich.
    »Vielleicht will ich nicht im selben Flugzeug sitzen wie du «, sagte Barry.
    Klar, das tat weh. Aber vermutlich hatte ich es
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