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Vampire schlafen fest

Vampire schlafen fest

Titel: Vampire schlafen fest
Autoren: Charlaine Harris
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Überlebenden beider Delegationen an Bord sein. Die Bürger von Rhodes haben uns für die Reise gebrauchte Särge gestiftet.« Mr Cataliades verzog das Gesicht, und ehrlich gesagt, konnte ich ihm das nicht verübeln. »Hier ist all das Bargeld, das wir erübrigen können«, fuhr er fort und drückte mir ein Bündel Banknoten in die Hand. »Seien Sie rechtzeitig am Anubis-Flugsteig, dann können Sie beide mit uns nach Hause fliegen. Wenn Sie es nicht schaffen, werde ich annehmen, dass etwas dazwischengekommen ist, und Sie müssen anrufen, um andere Reisevorkehrungen zu treffen. Wir wissen, dass wir alle tief in Ihrer Schuld stehen, aber wir haben so viele Verletzte, dass wir zunächst nach Hause zurückkehren müssen, und die Kreditkarten der Königin sind im Feuer verbrannt. Ich muss erst die Kreditkartengesellschaft wegen einer Notlösung kontaktieren, aber das dürfte nicht lange dauern.«
    Das alles klang ein wenig kühl, aber schließlich war er nicht unser bester Freund. Und als Tagesbeauftragter der Königin hatte er zweifelsohne eine Menge zu erledigen und viele Probleme zu lösen.
    »Okay«, sagte ich. »Ach, sagen Sie, ist Christian Baruch eigentlich am Leben?«
    Seine Gesichtszüge verhärteten sich. »Ja. Er ist zwar etwas verbrannt, hält sich aber seit Andres Abwesenheit immer in der Nähe der Königin auf, so als wolle er Andres Platz einnehmen.«
    »Das will er auch. Er will der nächste Ehemann der Königin von Louisiana werden.«
    »Baruch?« Mr Cataliades hätte nicht verächtlicher klingen können, wenn ein Kobold sich um diesen Job bemüht hätte.
    »Tja, er hat den Bogen wohl ein bisschen überspannt.«
    Andre hatte ich es bereits erzählt. Jetzt musste ich das alles noch mal erklären. »Jedenfalls hat er deshalb die Dr-Pepper-Bombe gelegt«, sagte ich abschließend.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Mr Cataliades.
    »Ich hab's mir zusammengereimt aus diesem und jenem«, sagte ich bescheiden und seufzte. Jetzt kam der eklige Teil. »Ich habe ihn gestern gesehen, er hatte sich unter der Rezeption versteckt. Es war noch ein Vampir bei ihm, mit starken Brandwunden. Keine Ahnung, wer das war. Und in demselben Bereich lagen auch der Sicherheitschef Todd Donati, noch am Leben, aber verletzt, und ein totes Zimmermädchen.« Wieder spürte ich die Erschöpfung am ganzen Körper und roch diesen entsetzlichen Gestank, der sich in den Lungen festsetzte. »Baruch war natürlich völlig benommen.«
    Ich war nicht sonderlich stolz auf das, was nun kam, und sah auf meine Hände hinab. »Na, jedenfalls habe ich Todd Donatis Gedanken gelesen, und er war voller Hass auf Baruch und hat ihm auch die Schuld gegeben. Und diesmal wollte er ehrlich sein. Jetzt gab's keinen Job mehr, um den er fürchten musste. Todd erzählte mir, dass er all die Sicherheitsvideos wieder und wieder angesehen und schließlich begriffen hat, was er da sah. Sein Boss sprang auf die Kamera zu und verklebte die Linse mit einem Kaugummi, damit er die Bombe legen konnte. Und da wusste Donati, dass Baruch der Königin einen Schrecken versetzen, sie verunsichern wollte, damit sie sich einen neuen Ehemann sucht. Und das sollte Christian Baruch sein. Raten Sie mal, warum er sie heiraten will?«
    »Ich kann es mir nicht vorstellen«, sagte Mr Cataliades richtiggehend schockiert.
    »Weil er ein neues Vampirhotel in New Orleans eröffnen will. Das Vamps im French Quarter wurde überschwemmt und geschlossen, und Baruch hoffte, es wiederaufbauen und neu eröffnen zu können.«
    »Und mit den anderen Bomben hatte Baruch nichts zu tun?«
    »Sicher nicht, Mr Cataliades. Das war die Bruderschaft, wie ich gestern schon gesagt habe.«
    »Wer hat dann die Vampire aus Arkansas getötet?«, fragte Barry. »Wohl auch die Bruderschaft, oder? Nein, Moment mal... warum sollten sie? Nicht, dass es denen was ausmachen würde, ein paar Vampire zu töten. Aber sie wussten doch, dass die Arkansas-Vampire zusammen mit den anderen in die Luft fliegen würden.«
    »Wir haben hier eindeutig zu viele Schurken«, sagte ich. »Mr Cataliades, haben Sie eine Idee, wer die Vampire aus Arkansas getötet haben könnte?« Ich sah ihm direkt in die Augen.
    »Nein«, erwiderte Mr Cataliades. »Und wenn ich eine Idee hätte, würde ich sie nie laut aussprechen. Ich finde, Sie sollten sich um Ihren verletzten Freund kümmern und dann in Ihre kleine Stadt zurückkehren. Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf über drei tote Vampire unter so vielen anderen.«
    Hm, ich zerbrach mir gar nicht
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