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Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5

Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5

Titel: Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
Autoren: Lynsay Sands
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zum Leben erweckt, nun nimmt er sich alles sehr zu Herzen und ganz besonders dich.”
    Jackie schwieg, aber sie hoffte, dass Lily die Wahrheit sagte. Sie hoffte, dass sie Vincent glücklich machte, ihn zum Lächeln brachte und er wieder Freude am Leben fand. Er hatte ihr gezeigt, wie man das Leben genoss. Eine Fähigkeit, die sie anscheinend mit neunzehn verloren hatte. Die Jahre seitdem waren ihr irgendwie farblos vorgekommen, bevor sie nach Kalifornien geflogen war und Vincent kennengelernt hatte. Aber es gab auch so vieles, was sie noch mit ihm erleben wollte. Jackie wünschte, sie hätte ihm in der vergangenen Nacht gesagt, dass sie ihn liebte, als sie Gelegenheit dazu gehabt hatte.
    Sie wünschte sich, ihn noch einmal lieben zu können, noch einmal mit ihm in der Nacht schwimmen zu gehen, mit ihm zu lachen, ihn liebkosen und küssen zu dürfen. Wahrscheinlich sollte sie dankbar sein, ihn überhaupt kennengelernt und dieses Glück gekostet zu haben. Aber es reichte ihr nicht. Sie wollte mehr, und diese Frau, die wie ein Kind aussah, hatte vor, dafür zu sorgen, dass es dazu nicht kam.
    Jackie runzelte die Stirn. „Wieso siehst du so jung aus?”
    „Was?” Lily schien die Frage zu verblüffen.
    „Nanos verhelfen dir zu perfekter Gesundheit, großer Schnellkraft und so weiter”, bemerkte sie. „Aber du wirkst wie ein Kind, und du bist ziemlich dünn. Das sieht nicht nach strotzender Gesundheit aus.”
    Zorn walte in Lily auf, als sie sagte: „Ich habe nie jemanden gehabt, der sich um mich gekümmert hat, nachdem mein William umgebracht worden ist. Niemanden, der mir etwas beigebracht hat. Ich war allein, so allein wie sonst niemand auf der Welt. Ich wusste nicht, wozu ich in der Lage war und wozu nicht. Ich dachte, ein Vampir zu sein bedeutete, nicht mehr essen zu können, also habe ich damit aufgehört. Aber da niemand mir Spender gebracht hat, von denen ich mich hätte ernähren können, wäre ich beinahe verhungert. Ich habe unter schrecklichen Krämpfen gelitten, jede Minute während der ersten zwanzig Jahre. Ich wusste nicht, wie ich jagen sollte. Ich habe auf der Straße gelebt, habe an Ratten und manchmal an Kindern genagt, wenn ich die Chance dazu hatte, und habe von Nacht zu Nacht gelebt. Tagsüber habe ich mich versteckt. Ich hatte ja keine Ahnung, was ich alles konnte.”
    Jackie hob die Brauen. Es war offensichtlich, dass Lily schon gewandelt worden war, bevor es Blutbanken gegeben hatte. Aber das erklärte nicht, wieso William ihr nicht beigebracht hatte, wie man sich ernährte. War er direkt nach ihrer Wandlung gestorben? Nichts von dem, was sie sagte, ergab einen Sinn.
    „Lily war erst zwölf, als sie gewandelt worden ist.” Lily und Jackie fuhren herum, als sie diese Worte hörten und Marguerite zwischen den Bäumen hervortreten sahen. Sie war allein und blickte Lily mitleidig an. Lily knurrte, packte Jackie sofort und hielt sie wie ein Schild zwischen sich und Marguerite.
    „Wie meinst du das?”, fragte Jackie. „Ich dachte, es sei euch nicht erlaubt, einen so jungen Menschen zu wandeln?”
    „William war pädophil”, sagte Marguerite leise. „Irgendwelche Gesetze interessierten ihn nicht. Er mochte seine Frauen jung, wirklich nur als Kinder. Er wandelte sie, wenn sie zehn waren und hielt sie wie seine Haustiere, gab ihnen nur Blut und auch davon nicht genug, um dafür zu sorgen, dass sie sich nicht richtig entwickelten. Man kann immer sehen, wenn jemand nicht richtig ernährt wurde. Es bringt die Nanos durcheinander, und sie sind in der Entwicklung zurückgeblieben und dünn und sehen so jung aus wie Lily.”
    Jackie war entsetzt, dass jemand das dem Mädchen bewusst angetan hatte. Lily sah aus wie ein junger Teenager.... und so würde es wohl auch immer bleiben.
    „Er hat sie behalten, bis er ihrer überdrüssig wurde, und dann hat er sie für gewöhnlich umgebracht und ein neues Mädchen gewandelt”, fügte Marguerite angewidert hinzu.
    „Warum hat ihn niemand aufgehalten?”, fragte Jackie erstaunt.
    „Man konnte ihm nichts beweisen”, erklärte Marguerite achselzuckend. „Wie ich schon sagte, er hat sie wie Haustiere gehalten. Vor Lily hat auch keine von ihnen auch nur das Tageslicht wiedergesehen, nachdem er sie gewandelt hatte. Er hielt sie auf dem Hof seiner Familie in England. Am Tag haben sie bei ihm in einer Krypta geschlafen. Dann hat er einen Fehler gemacht und Lily gewandelt. Sie war die Enkelin seiner Haushälterin. Die Frau hatte fünfzig Jahre für ihn
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