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Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5

Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5

Titel: Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
Autoren: Lynsay Sands
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schon sollten sie die Bäume hinter sich lassen. Jackie war nicht sonderlich erpicht darauf, darüber nachzudenken, was dann geschehen würde, und fragte Lily: „Also, was wirst du mir antun und vor allem warum?”
    „Ich werde dich einen Tag am Strand anpflocken”, verkündete Lily. „Dann komme ich zurück und köpfe dich.”
    Jackie warf bei dieser Ankündigung einen Blick zum Himmel. Die Bäume waren spärlicher geworden, je näher sie dem Strand gekommen waren, und nun konnte sie zwischen den Zweigen schon Sterne sehen. Es war nicht mehr ganz dunkel, der Tag nicht mehr fern. Sie nahm an, dass es zwischen vier und fünf Uhr früh war. In einer oder zwei Stunden würde das Sonnenlicht über den Horizont kriechen.
    Einen Tag im Sand an Pflöcke gefesselt und dann geköpft werden, dachte Jackie unglücklich. So bestrafte der Rat Unsterbliche, die gegen eine der eisernen Regeln verstießen. Nach dem, was sie gehört hatte, war es eine ausgesprochen unangenehme Art zu sterben. Ihr Körper würde dehydrieren, die Nanos würden anfangen, ihre Organe zu verschlingen, weil sie unbedingt Blut brauchten.... sie würde schrecklich leiden, bevor die Sonne unterging.
    „Und warum?”, fragte sie und blieb abrupt stehen, als sie plötzlich das Ende der Bäume erreichten und der Strand sich vor ihnen öffnete.
    „Für meinen William.” Lily machte sich keine Mühe, mehr als das zu sagen, sie übernahm einfach wieder die Kontrolle über Jackie. Die marschierte ohne ihr eigenes Zutun gut drei Meter zwischen den Bäumen heraus, bevor ihr Körper anhielt und sich wieder Lily zuwandte.
    „William?”, fragte Jackie, der es immer noch schwerfiel, überhaupt etwas zu sagen.
    Lily wandte sich dem Meer zu, und ihre Stimme klang weit entfernt, als sie erklärte: „Sie haben ihn getötet, weißt du. Sie haben ihn angepflockt und dann bei Sonnenuntergang enthauptet.”
    „Wer?”, fragte Jackie verwirrt.
    „Lucian Argeneau, Michel Moreau und Vincents Vater Victor.”
    „Also gut”, sagte Jackie langsam. „Vincents Vater und zwei andere Männer haben deinen William getötet. Warum rächst du dich dafür an Vincent? Er hat nichts damit zu tun.”
    „Ich weiß.” Lily seufzte unglücklich. „Als ich beschlossen hatte, für William Rache zu nehmen, habe ich mir zuerst Michel Moreau vorgeknöpft. Ich habe ihn zuerst in der Sonne festgebunden und ihn den ganzen Tag draußen in der Sonne liegen lassen. Seine Schreie habe ich aus einer hübschen kleinen Höhle in der Nähe genossen. Dann habe ich ihm bei Sonnenuntergang den Kopf abgeschlagen.”
    Lily runzelte die Stirn. „Aber es gab mir nicht die geringste Befriedigung. Ich hatte erwartet, einen gewissen Frieden zu finden, aber das ist nicht passiert. Dann habe ich erkannt, dass es meinen eigenen Schmerz heilt. Sicher, er hat fürchterliche Schmerzen erlitten, so wie mein William, aber es war nur der Schmerz eines einzelnen Tages. Ich habe mehr als hundert Jahre gelitten. Ich wollte ihnen lieber Leiden zufügen und sie nicht nur töten. Ich muss sie quälen, indem ich jemanden foltere und töte, den sie lieben.”
    „Also wird Vincent leiden und schließlich sterben, damit sein Vater Victor seine Strafe für das bekommt, was sie deinem William angetan haben”, meinte Jackie langsam und versuchte, die Rechtfertigung für ihre Taten nachzuvollziehen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Wenn du Victor leiden Rechtfertigung für ihre Taten nachzuvollziehen. Dann schüttelte sie den Kopf. „Wenn du Victor leiden lassen willst, warum quälst du dann Vincent? Warum pflockst du Vincent nicht einfach in der Sonne an und enthauptest ihn?”
    „Weil sein Vater nicht hier ist”, erwiderte Lily gereizt. „Ich dachte, wenn ich anfange, Vincent zu sabotieren, wird er Victor rufen. Er ist schließlich Mitglied des Rats und sollte gerufen werden, um sich darum zu kümmern, insbesondere wenn ich anfange, Menschen zu schaden. Stattdessen hat dieser Idiot dich geholt, damit du dich um die Sache kümmerst. Dieser Idiot hat alles verdorben.”
    Frustriert hob Jackie die Brauen. „Soweit ich weiß, hat Victor sehr zurückgezogen gelebt, seit seine Lebensgefährtin in England auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist. Selbst Vincent bekommt ihn kaum noch zu sehen. Ich denke nicht, dass er ihn wegen irgendwas rufen würde.”
    Lilys zusammengepresste Lippen waren weiß vor Wut, als sie sagte: „Irgendwann bin ich selbst zu diesem Schluss gekommen. Also wird er nicht sterben müssen, sondern nur
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