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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut
Autoren: E. E. Knight
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Fragen aufwerfen.«

    Valentine stoppte den Lincoln mitten auf der Straße. »Wir müssen uns beeilen. Alle raus. Thatcher, vergessen Sie ihr Gewehr und ihre Tasche nicht.«
    Ahn-Kha kletterte von der Ladefläche und ging zur Fahrertür. Beim Gehen stützte er sich auf den langen rechten Arm. Mit dem linken Arm trug er seinen Breimacher. Er sah furchtbar aus, überall Verbände und Blut. Ein besonders dicker Verband zierte die an einen Hydranten erinnernde Hüfte. Duvalier blieb vor ihm stehen und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss auf die bärtige Wange zu geben. Dann legte sie dem Goldenen den Riemen ihrer überdimensionierten Feldflasche um den Hals. »Die will ich wiederhaben, du haariger Wichser, hörst du?«
    Ahn-Kha murmelte ihr etwas ins Ohr.
    »Ach, träum weiter«, sagte sie lachend und wischte sich die Tränen aus den Augen.
    Valentine konnte nur dastehen und müde gegen seine Kopfschmerzen ankämpfen, während er an seiner Waffe herumspielte. Wäre es vielleicht besser, ihre Verfolger würden ihre Leichen neben dem brennenden Lincoln finden? Vielleicht mit einem ausgestreckten Mittelfinger an jeder toten Hand?
    »Wir sehen uns an einem anderen Morgen, mein David«, sagte Ahn-Kha, als er den Sitz so weit wie möglich zurückstellte, damit er sich hinters Steuer quetschen konnte. Den Breimacher warf er auf den Beifahrersitz.
    »Falls wir noch einen anderen Morgen erleben«, sagte Valentine.
    »Wenn nicht, dann treffen wir uns an einem viel besseren Ort«, gab Ahn-Kha zurück, und eines seiner Ohren richtete sich ein wenig auf.
    »Viel Glück, alter Gaul«, sagte Valentine, legte seine Stirn an Ahn-Khas und umarmte ihn, fühlte die raue Haut und das sonderbar seidige Haar an seinem Hals.

    Ahn-Kha drückte sacht seinen Nacken, und dann fuhr der Lincoln davon.
    »Weg von der Straße! Schnell!«, befahl Valentine in seinem alten Kommandoton, ehe er einen Weg den Hügel hinauf suchte, um sich davon abzuhalten, unentwegt dem sich entfernenden Lincoln nachzusehen. Von dem besten Freund, den Valentine je gehabt hatte und je haben würde, war nur ein wenig Blut auf der Straße zurückgeblieben. »Thatcher, führen Sie die anderen diesen Hang hinauf.«
    Duvalier zerrte die wimmernde schwangere Gail ins Gebüsch, nachdem sie mit ihrem Wanderstock eine Bresche in das Brombeergestrüpp geschlagen hatte. Dr. Boothe und Pepsa, die sich immer wieder angstvoll zur Straße umsah und nach Verfolgern Ausschau hielt, folgten ihr. Valentine entdeckte eine von Duvaliers Frühstücksfleischdosen, die ungeöffnet und ohne Zünder mitten auf der Straße lag, und hob sie fluchend auf.
    Als alle im Gebüsch verschwunden waren, schloss Valentine die Lücke, indem er ein paar Äste herabzerrte, und humpelte hinter den anderen her, so langsam, dass er in Ruhe ein paar Tränen vergießen konnte.
    Auf halbem Wege hielten sie wie erstarrt inne und zählten ihre Verfolger. Eine ganze Kolonne fuhr die leichte Steigung hinauf: ein weiteres Motorrad, zwei Hummer, ein Pick-up mit Hunden auf der Ladefläche und zwei Fünftonner. Ein Wolfszug oder ein Bärenteam hätte sie in Stücke reißen können, aber er und Duvalier würden nur sinnlos ihr Leben opfern.
    Ohne Ahn-Khas verlässliche Stärke kam er sich vor, als hätte man ihm ein Stück der Wirbelsäule herausgerissen.
    »Er hat es geschafft«, sagte Duvalier, als sie sahen, wie der Konvoi ihrer Verfolger in der Ferne eine weitere Anhöhe hinauffuhr.

    Sie erreichten den Gipfel und widmeten sich in Anbetracht der hervorragenden Aussicht Thatchers Mitbringseln. Er hatte einige gute, topographische Karten von Kentucky dabei, die es ihm und Valentine ermöglichten, einigermaßen sicher festzustellen, wo sie sich befanden. Zwischen ihrem Standort und dem nördlichen Horizont waren einige Lichter zu sehen, aber sie waren zu weit entfernt zu erkennen, ob es sich um elektrische Lampen oder brennende Häuser handelte.
    »Was, meinst du, ist das da?«, fragte Duvalier und zeigte nach Südwesten.
    »Ich sehe nichts«, sagte Boothe, denn das war ohne Katzenaugen auch nicht möglich.
    Vielleicht ein Müllhaufen? Es sah aus wie ein Teller Spaghetti von der Größe eines Fußballfelds.
    »Das ist ein Beinwurmknäuel«, sagte Valentine. »Sieh dir nur all die Spuren an.«
    »Was, dieser Klumpen da unten?«, fragte Thatcher und kniff die Augen zusammen, um ebenfalls zu erkennen, wovon sie sprachen. »Einmal, nach einem Schneesturm, habe ich drei von denen ineinander verschlungen
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