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Vampire Earth 5 - Verräterblut

Vampire Earth 5 - Verräterblut

Titel: Vampire Earth 5 - Verräterblut
Autoren: E. E. Knight
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flatterten wie ein zerrissenes altes Poster im Wind. Sie krabbelten hinab in das dunkle Gewirr und nahmen einen vagen, wässrigen Schimmer im Inneren wahr.
    Valentine kam sich vor, als wäre er wieder in den Ruinen von Little Rock, und bahnte sich einen Weg durch die mächtigen Stahlbetonruinen eines Gebäudes in der Stadt. Überall lagen Beinwürmer kreuz und quer übereinander, ein schlafender Haufen gelbfleischiger Mikadostäbchen.
    Die Luft wurde spürbar wärmer, als er Gail tiefer in das Nest zog.
    Am Boden lagen die Beinwürmer nicht so gedrängt aufeinander. Valentine spürte einen Luftzug. Er folgte ihm und dem wässrigen Schimmer.
    »Ich mag das nicht«, flüsterte Gail.
    »Kann ich Ihnen nicht verdenken.«
    Und dann stießen sie auf die Eier. Die Beinwurmkörper bogen sich über sie und um sie herum und bildeten so eine warme Arena für ihr Gelege.
    »Hier riecht es nach alter Schmutzwäsche«, sagte Gail.
    »Psst.«
    Valentine sah tiefe Einkerbungen in der Haut eines der größeren Beinwürmer im Zentrum des Haufens. Die Eier mussten einfach abgefallen sein. Schwarze Klumpen, die aussahen wie unbearbeitete Kohlebrocken, verteilten sich zwischen den Eiern. Wie es schien, hatten nur ein paar der Eier den Zustand der Metamorphose erreicht.
    Vorsichtig durchquerte Valentine die Eiablage und hoffte, die Beinwurmbabys würden genug Lebenszeichen abgeben, um die Sinne der Schlächter zu verwirren.
    Er hörte-fühlte-ahnte eine Bewegung hinter sich.
    Eine Reihe Schlächter betrat die Brutkammer, gekleidet in ihre dunklen, nahezu kugelsicheren Roben. Der Erste glotzte das Gelege an, als versuchte er, dem schwachen Schimmer und den tiefen Schatten einen Sinn abzuringen.
    Valentine schob Gail zu einer A-förmigen Auswölbung in der Leibesmitte eines Beinwurms. Sie machte kehrt, um Protest anzumelden, und ihre grünen Augen wurden noch größer, bis es schien, als würden sie ihr ganzes Gesicht ausfüllen.
    Gail schrie auf, griff instinktiv nach ihm und brachte seinen Körper zwischen sich und die anderen.
    Wie ein Mann drehten sechs Schlächter die Köpfe in ihre Richtung. Valentine zog seine.22er Sportpistole.
    Der führende Schlächter wedelte beim Anblick der Bedrohung nur verächtlich mit dem Arm, ein groteskes Winken seines doppelten Ellbogengelenks. Sein Gesicht war von Brandmalen gezeichnet, eine Visage wie eine jämmerlich geformte Wachsmaske.
    Valentine richtete die Waffe auf Gails Kopf. Gail kreischte.
    Die Schlächter verteilten sich, kamen aber nicht näher.
    »ganz ruhig, bruder«, sagte der Anführer mit der hauchigen Stimme, die in Valentine stets den Schrecken jener
Nacht aufleben ließ, in der Gabriella Cho gestorben war. »es ist nicht nötig, dass du heute nacht stirbst. aber sei gewarnt: tu ihr weh, und wir ziehen dir die haut ab und lassen dich blutig, wund und schreiend liegen.«
    Valentine richtete Kimme und Korn der Pistole auf eines der stechenden gelben Augen des Schlächters.
    Und bemühte sich, die Hand ruhig zu halten.
    »du denkst, du kannst mich damit aufhalten?«
    »Ich nicht«, sagte Valentine.
    Und schoss.
    Er zielte auf ein Ei, schoss, suchte sich ein neues Ziel, schoss wieder. Er schoss, so schnell er den empfindlichen Abzug durchziehen konnte. Die Waffe fühlte sich in seiner Hand an wie ein Spielzeug.
    Aber die Kugeln erzielten Wirkung.
    Sie trafen die Eier, rissen sie auseinander. Flüssigkeit spritzte durch die Luft und platschte auf die Schlächter. Plötzlich erfüllte ein Geruch wie von alter Milch die Brutkammer. Valentine würgte.
    Schlächter kannten offenbar keine Übelkeit, oder sie hatten einen schlechten Geruchssinn - sie befreiten sich nur angewidert von der Flüssigkeit, mit der sie bespritzt waren.
    Rundherum zuckten die Beinwurmglieder wie flatternde Augenwimpern.
    Valentine ließ die leere Waffen fallen, rannte los und zerrte Gail hinter sich her. Tonnenschwere Beinwürmer richteten sich auf, und er schleuderte sie unter ihre Leiber, rollte sich ab, fühlte die Beine der Kreatur auf seinem Rücken und schaffte es zur anderen Seite. Ein Schnappen wie von einer Gartenschere erklang von der anderen Seite.
    Valentine zog seinen Beinwurmstab, bohrte ihn in den Rücken einer der Kreaturen, als die anfing, sich herumzurollen, und hielt Gail eng an sich gedrückt, so dass sie gemeinsam
auf den Rücken des Beinwurms gezogen wurden.
    Das irdene Becken brodelte unter den suchenden Beinwürmern.
    Valentine verankerte einen seiner Lasthaken an der lockeren Haut auf der
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