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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis
Autoren: E. E. Knight
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überließe,
würde er dir einfach mit dem gesunden Arm das Genick brechen. Und ich kann dir nicht helfen, solange du mir nichts sagst. Was hältst du davon - du hinterlässt eine weitere Nachricht, aber du schreibst, was wir dir sagen, und wir werden dich nicht hängen? Ich kann dir nichts anderes versprechen, aber hängen wirst du nicht.«
    Die Angst des Jungen verwandelte sich in Zorn. »Ihr begreift es nicht, wie? Sie haben die Macht, nicht ihr. Sie machen die Gesetze. Sie sind am Drücker. Und wenn sie genug von euch haben, werden sie euch aussaugen, und die Grogs bekommen die Überreste! Alle, die nicht sterben wollen, müssen lernen, mit ihnen zu leben.«
    Valentine, der sich vor Erschöpfung vollkommen elend fühlte, ging nach draußen, um die Sonne aufgehen zu sehen. Als der gelb-orangefarbene Feuerball sich durch den Morgennebel brannte, fragte er sich, womit er es verdient hatte, in einer solch miesen Zeit zur Welt gekommen zu sein.

2
    N ordminnesota, im neununddreißigsten Jahr der kurischen Herrschaft: Er wuchs in der ländlichen Umgebung der Seen des oberen Minnesota auf. David Stuart Valentine war während eines der unendlich langen Winter in einem stabilen Ziegelhaus am Lake Carver zur Welt gekommen. Die verstreuten Siedlungen dieser Region verdanken ihr Überleben weniger dem Widerstand als der Unzugänglichkeit des Geländes. Die Kur mögen die Kälte nicht und überlassen es ihren Quislingen, den Bereich hin und wieder in Augenschein zu nehmen. Die Schlächter kommen nur im Sommer, in einer makaberen Imitation der Angler und Camper, die früher zwischen Mai und September die Seen aufsuchten.
    In den ersten paar Jahren nach der Niederlage lebten unzählige Flüchtlinge zwischen den Seen und Wäldern dieser Gegend, die als Boundary Waters bekannt war. Sie säuberten die von Rasern heimgesuchten Zonen, aber sie weigerten sich die Guerilleros zu unterstützen, denn die meisten von ihnen hatten bereits anderswo die Vergeltungsmaßnahmen der Schlächter kennengelernt. Sie wollten
nichts weiter als in Ruhe gelassen werden, und hier wurden sie nur vom Wetter beherrscht. In jedem Herbst gab es eine hektische Erntezeit, und wenn der Schnee kam, drängten sich die Familien für den Winter zusammen. Eisfischen war schon lange kein Sport mehr, sondern diente dem Überleben. Im Sommer zogen sie sich tief in die Wälder zurück, weit entfernt von den Straßen, und kehrten erst wieder in ihre Häuser zurück, nachdem die Schlächter erneut von der Kälte nach Süden vertrieben worden waren.
    Die Familie des jungen David war typisch für die Diaspora, die in dieser Gegend Zuflucht gefunden hatte. Er hatte skandinavische, indianische und sogar asiatische Ahnen in einem Stammbaum, dessen Wurzeln sich von Quebec bis nach San Francisco erstreckten. Seine Mutter war eine schöne, sportliche Sioux aus Manitoba, sein Vater ein ehemaliger Marinepilot.
    Die Geschichten seines Vaters machten die Welt für David zu einem größeren Ort, als sie es für die meisten Kinder seines Alters war. Er träumte davon, über den Pazifik zu fliegen, wie andere Jungen davon träumten, Pirat zu werden oder ein Floß zu bauen und den Mississippi entlangzuschippern.
    Seine Kindheit endete abrupt, als er elf Jahre alt war, an einem kühlen Septembertag, der den ersten Frost des Herbstes brachte. Die Familie war gerade wieder aus ihrer Sommerzuflucht in ihr Heim zurückgekehrt, aber ein oder zwei Quislingpatrouillen waren immer noch unterwegs. Den Reifenspuren nach zu schließen, die David später fand, waren zwei LKWs - wahrscheinlich die langsamen, alkoholbetriebenen Fahrzeuge, die die ländlichen Patrouillen bevorzugten - zum Haus gekommen. Vielleicht wurden auch die Insassen vom Alkohol getrieben. Die Patrouille leerte die Speisekammer und beschloss dann, den Rest des Nachmittags damit zu verbringen, Davids Mutter zu vergewaltigen. Aufmerksam geworden durch das Motorengeräusch, war sein Vater vom Seeufer heraufgekommen und in einem Kugelhagel gestorben. David hatte die Schüsse im Wald gehört, wo er wilden Mais sammelte. Er eilte nach Hause, begleitet von wachsender Angst um seine Familie.

    David erforschte das viel zu stille Haus. Der Geruch von Tomaten, die seine Mutter gekocht hatte, erfüllte die Vier-Zimmer-Hütte. Als Erstes fand er seine Mutter, geschändet und mit durchgeschnittener Kehle. Aus Bosheit oder Gewohnheit hatten die Eindringlinge auch seinen kleinen Bruder getötet, der gerade gelernt hatte, seinen Namen zu
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