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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis
Autoren: E. E. Knight
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liegen. Einem anderen wurde von einer Kugel die Schulter zerrissen, was ihn herumwirbelte wie eine Marionette mit verdrehten Fäden. Er gewann sein Gleichgewicht zurück und rannte weiter, die ganze Zeit schreiend. Einer, der wie ein magerer zehnjähriger Junge aussah, trat auf eine brennende Phosphorkerze, ohne ihr auch nur einen Blick zu gönnen.
    Valentine beobachtete, wie die menschliche Welle näher kam. Er wusste, die Raser sollten nur von etwas anderem ablenken, das in der Nacht lauerte. Er spürte, wie der Schlächter seinen Geist verfolgte und sich aus dem Dunkeln näherte, auch wenn er noch nicht zu sehen war.
    Der Schlächter kam mit schrecklicher Geschwindigkeit, mit ungeheurer Macht. Eine in einen Umhang gehüllte Gestalt eilte ins Licht, schien in einer verschwommenen Bewegung beinahe zu fliegen.
    »Ein Egel!«, rief ein Wolf, gab einen Schuss ab und nestelte am Schloss seines Gewehrs. Die Gestalt im Kapuzenumhang, immer noch gute sechs Meter von der Scheune
entfernt, machte einen Sprung und brach durch die alten Dielen und Balken, als bestünden sie aus Pappmaché.
    Der Schlächter landete auf allen vieren, Arme und Beine ausgebreitet wie eine Spinne. Bevor jemand auch nur ein Gewehr auf ihn richten konnte, sprang er den nächststehenden Wolf an, einen kräftigen Mann namens Selby. Der Mund des Blutsaugers, so groß wie eine Aktentasche, klaffte auf, und spitze, tiefschwarze Zähne waren zu sehen. Große, unmenschliche Kiefer schlossen sich um den Arm, den Selby zur Verteidigung hochgerissen hatte. Der Schrei des Wolfs kam durchaus denen von draußen gleich, als das Ding seinen Mund öffnete, um erneut zuzubeißen.
    Das Chaos wurde größer, als die Flüchtlinge zu rennen begannen. Die Wölfe an den Ausgängen mussten sie festhalten und verloren dadurch kostbare Sekunden, in denen sie lieber ihre Waffen eingesetzt hätten. Ein Wolf pumpte von der Hüfte aus Schuss um Schuss in den Schlächter, während der Vampir Selby auf den schmutzigen Boden drückte. Der Schlächter fraß, immun gegen die Kugeln, die sein schweres Gewand trafen.
    Valentine griff nach einer Phosphorkerze, einer von zweien, die am Südtor übrig geblieben waren. Er hielt den Zünder in die Laterne und wartete darauf, dass sie brannte.
    Nach einer Ewigkeit fing der Docht Feuer, und Valentine rannte auf den Blutsauger zu.
    Das Geschöpf hob das blutbeschmierte Gesicht von seinem zuckenden Opfer und bekam das brennende Ende ins Auge. Es heulte vor Wut und Schmerz auf und schlug Valentine mit der Geschwindigkeit eines Pumas die Kerze aus der Hand. Der brennende Stab fiel zu Boden, und der Schlächter erhob sich. Hinter ihm fiel sein drohender Schatten riesengroß auf die Scheunenwand. Der Tod griff nach Valentine, der versuchte, die Klinge rechtzeitig aus der Scheide zu ziehen.

    Eine Kugel traf den Schlächter in die Achselhöhle und brachte ihn ins Taumeln. Etwas Schweres stieß gegen den Rücken des Egels: Patel hatte sich auf ihn geworfen und ihn nach unten gerissen. Indem er all seine furchterregenden Kraft einsetzte, gelang es dem Sergeant, den Schlächter am Boden zu halten, bis Valentine die Klinge gehoben hatte. Der Parang drang tief in Fleisch und Knochen ein, konnte den Kopf aber nicht abtrennen. Ölige, tintenschwarze Flüssigkeit floss aus der Wunde, aber das Geschöpf erhob sich dennoch und schüttelte Patel ab. Der Sergeant gab nicht auf, packte einen Arm und ignorierte die tödlichen Zähne, die nach ihm schnappten. Valentine schlug abermals mit der Machete zu und erwischte den Schlächter unterm Kinn. Der Kopf des Monsters flog in hohem Bogen durch die Luft und landete mit einem nassen Klatschen neben Selbys Leiche.
    »Mein Gott, sie sind drin, sie sind drin!«, rief jemand.
    Ein paar Raser, im Licht der Kerze gespenstisch weiß, kletterten durch das Loch in der Wand, das der geköpfte Schlächter hinterlassen hatte. Valentine nahm den Parang in die linke Hand und griff nach der Pistole. Die Bewegung wurde zu einer bedeutungslosen Pantomime, als er erkannte, dass er die Waffe fallen gelassen hatte, als er nach der Phosphorkerze griff. Aber andere Wölfe zogen die Pistolen und schossen auf die kreischenden Gestalten.
    Ein Raser warf sich auf die Familien. Valentine eilte zu der Ecke, wo der heulende Wahnsinnige von einem der Bauern, der geistesgegenwärtig genug gewesen war, zu Beginn des Kampfs nach einer Mistgabel zu greifen, gegen die Wand gerammt wurde. Der Raser hatte beide Hände am Griff des Werkzeugs und versuchte
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