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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis
Autoren: E. E. Knight
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Posten auf dem Südturm in der Nähe der Straße träge und rief etwas zu der Wachstube aus Beton hinunter. Valentine roch die Ausdünstungen der vielen Menschen vor ihm, vermengt mit Öl- und Benzindämpfen.
    Wie alle Wölfe verfügte er über ein verfeinertes Gehör, einen geschärften Geruchssinn und das Stehvermögen eines Maultiers, Gaben der Weltenweber, den Verbündeten der Menschen im Kampf gegen ihre gefallenen Brüder vom Planeten Kur. Valentine machte sich dieses Gehör zunutze,
als er sich dem Lager näherte, und konzentrierte sich auf die zwei Wachmänner, die auf das Tor zukamen.
    »Der Vordere sieht nach’ner Rothaut aus, wenn du mich fragst«, sagte einer der Uniformierten zu seinem Kameraden. Valentine, immer noch hundert Meter entfernt, hörte jedes Wort so deutlich, als lägen nur ein paar Schritte zwischen ihm und den Männern. »Vielleicht’n Osage oder so.«
    »Ich hab dich aber nicht gefragt, Gomez«, entgegnete der Ältere und kratzte sich an den Bartstoppeln an seinem Kinn. »Besser, du gehst los und sagst dem Lieutenant, dass Fremde zu Fuß zum Tor kommen.«
    »Franks sitzt mit diesem Truckfahrer beim Bier. Die sind jetzt wahrscheinlich schon beim sechsten.«
    »Du gibst ihm lieber Bescheid, oder er lässt dir das Fell über die Ohren ziehen. Fremde machen ihn immer nervös.«
    Valentine entsicherte die Pistole in seiner linken Hand. Die Waffe in seiner Rechten war ein Revolver; er blockierte den Hammer mit seinem Daumen, damit er nicht zuschnappen konnte, wenn er die Schusswaffe aus dem schlabberigen Mantelärmel zog. Die Sekunden zogen sich dahin, während sich die Wölfe dem Tor näherten. Der Territoriale namens Gomez kehrte mit einem großen, hageren Mann zurück, der eine Zigarette wegwarf, als er die Wachstube verließ.
    »Mist. Vier am Tor …«, murmelte Alpin, ein junger Wolf, hinter Valentine.
    »Haltet euch an den Plan. Ich will, dass ihr zwei euch den Kerl im Turm vornehmt«, sagte Valentine und schritt schneller aus. »Hallo«, rief er. »Ich soll hier einen Lieutenant Franks treffen. Der ist doch hier, oder? Ich habe eine Botschaft für ihn.«
    Der gelangweilte Posten auf dem Südturm lehnte sich heraus, um das Gespräch am Boden zu verfolgen, das Gewehr
schussbereit, aber gen Himmel gerichtet. Valentine warf noch einen letzten Blick auf das Gelände. Weiter hinten bei den Baracken kauerten ein paar Frauen und Kinder auf den Stufen oder beobachteten die Fremden durch die winzigen Fenster.
    Der hochgewachsene Lieutenant trat vor und musterte Valentine durch den Zaun. Seine Hand ruhte auf dem Pistolenhalfter aus verstärktem Leinen. »Ich kenne dich nicht, Junge. Wo ist die Botschaft, und wer hat dich geschickt.«
    »Es ist eine verbale Nachricht, Lieutenant«, entgegnete Valentine. »Lassen Sie mich überlegen … sie lautet etwa so: Du bist eine scheißefressende, verräterische, mörderische Schande für die Menschheit. Das ist alles.«
    Die Wachen jenseits des Tores erstarrten.

    Lesen Sie weiter in:
    VAMPIRE EARTH
    WOLFSDÄMMERUNG

Titel der amerikanischen Originalausgabe
    VAMPIRE EARTH - WAY OF THE WOLF
    Deutsche Übersetzung von Regina Winter
    Verlagsgruppe Random House

    Deutsche Taschenbuchausgabe 01/2010
Redaktion: Marcel Häußler
    Copyright © 2003 by Eric Frisch
    Copyright © 2010 dieser Ausgabe
by Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
    eISBN : 978-3-641-04311-7

    www.heyne.de
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