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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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du unempfindlich gegen Hitze, aber trotzdem nicht kalt wie eine Leiche bist?“
    Die Matratze wackelte, als er mit den Schultern zuckte. „Zauberei?“
    Im Gegensatz zu klassischen Vampiren hatte Sebastian sich mithilfe eines alchemistischen Elixiers „verwandelt". Wie er immer sagte, hatte nicht Blut ihn zu dem gemacht, was er war,
sondern die Wissenschaft. Doch als die Wirkung nach tausend Jahren nachgelassen hatte, hatte sich herausgestellt, dass auch ein wichtiges magisches Element dazugehörte, das er erst mit
meiner Hilfe hatte wiederholen können - mit meiner und Liliths Hilfe, um genau zu sein.
    „Meinst du, wir sollten Lilith von unserer Verlobung in Kenntnis setzen?“, fragte ich, legte mich wieder auf den Rücken und starrte an die Decke.
    „Und wie stellst du dir das vor? Ich meine, SIE weiß es doch bestimmt schon, oder?“
    Nun zuckte ich wiederum mit den Schultern. „Ich denke schon“, sagte ich, „doch ich habe das Gefühl, SIE würde dich gern auf Knien sehen.“
    Sebastian hatte sich nicht vor mich hingekniet, als er mir den Heiratsantrag gemacht hatte, aber es war trotzdem wahnsinnig romantisch gewesen. Er schickte mir eine schriftliche Einladung zum High Tea, einer Mischung aus Teestunde und Abendessen. Als ich zum ersten Mal bei ihm übernachtete, hatte er mir ganz traditionell Tee und Gurkensandwiches serviert. Also hatte ich diesmal ein hübsches Sommerkleid angezogen, weiße Handschuhe, einen großen Strohhut und
Sandalen. Vermutlich sah ich ein bisschen wie eine Goth-Version von Mary Poppins aus, als ich mit dem Fahrrad auf seinen Hof geradelt kam. Er hatte den Tisch unter dem Ahornbaum in seinem Garten festlich gedeckt, und diesmal konnte ich seinen Kräutergarten in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit bewundern. Rosarote William-Baffin-Rosen rankten sich wendig am Zaun hoch. Sonnenblumen und Gänseblümchen wiegten sich bedächtig im nach Heu duftenden Wind.
    Sebastian hatte den Eistee mit frischen Minzestängeln garniert und mich mit geräuchertem Lachs, Blätterteigröllchen mit Frischkäsefüllung und einer Curry-Pilz-Pastete verwöhnt, die ich so schnell nicht vergessen werde. Auch er hatte sich schick gemacht: Er trug ein weißes Baumwollhemd mit hochgekrempelten Ärmeln und eine schwarze Jeans. Gut, ein Armani-Anzug war das nicht, und barfuß war er auch, aber der lässige Gutsherren-Look stand ihm sowieso viel besser. Nachdem wir ein vergnügliches Stündchen gegessen und geplaudert hatten, meinte Sebastian, es sei Zeit für eine Tasse heißen Tee. Ich protestierte, weil es viel zu warm war, aber er
bestand darauf. Außerdem, so sagte er, könne ich dann seine Zukunft aus den Teeblättern lesen. Diese Art von Magie war eigentlich nicht mein Ding, doch trotzdem starrte ich mit großen Augen auf den Boden der Tasse, denn dort lag ein Ring. „Deine Zukunft“, hatte Sebastian gesagt, „ist an meiner Seite.“
    Göttin, ich liebte diesen Mann!
    Ich sah ihn an. Sein Zopf war aufgegangen, und seine dunklen Haare fielen ihm ins Gesicht, was unglaublich sexy aussah, aber er runzelte so grimmig die Stirn, dass Falten zwischen seinen Augenbrauen erschienen. Das war nicht unbedingt der Gesichtsausdruck, den ich erwartet hatte. Ich wollte Sebastian gerade fragen, was los war, als er trotzig sagte:
    „Ich gehe auf keinen Fall für Lilith auf die Knie!“
    Ich grinste verschmitzt. „Warum denn nicht, mein Schatz? Könnte Spaß machen. Du könntest dich an vielen Formen der Huldigung versuchen, solange du da unten bist.“
    „Garnet!“, rief Sebastian.
    Ich verdrehte die Augen, dabei wusste ich gar nicht, ob er es im Dunkeln überhaupt sehen konnte. „Bist du jetzt ernsthaft schockiert? Du bist doch älter als die prüden Viktorianer, oder?“
    „Bedeutend“, entgegnete er pikiert.
    „Dann krieg dich wieder ein“, entgegnete ich. „Und ich glaube“, fügte ich hinzu, während ich mich rittlings auf ihn setzte, „du solltest ein bisschen trainieren. Es könnte doch sein, dass Lilith demnächst alle möglichen erniedrigenden Positionen von dir verlangt.“
    Sebastian lachte wollüstig in sich hinein.
    In dieser Nacht würde ich wohl keinen Schlaf mehr bekommen.
    Irgendwann musste ich dann doch eingenickt sein, denn das lärmige Gezwitscher der Hausspatzen riss mich aus einem schönen Traum. Verschlafen schaute ich zu dem Futterhäuschen, das vor meinem Schlafzimmerfenster hing, und suchte auf dem Boden nach einem Pantoffel, um ihn gegen die Scheibe zu werfen und die nervigen

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