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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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Forderung gar nicht hätte stellen können. Sie hatte nur kurz vorbeigeschaut, um nach dem Rechten zu sehen und um einen Stapel Papierkram mitzunehmen, den sie später am Abend hatte abarbeiten wollen. Eigentlich hatte sie sofort wieder zum neuen Restaurant zurückgewollt, um dort die Lieferung der Farbe entgegenzunehmen, mit der die Maler die Wände des Lokals streichen sollten, bevor am nächsten Tag der Lieferwagen mit den Tischen und Stühlen vorfuhr. So hatte zumindest der Plan ausgesehen, der dann von Peter vereitelt worden war, indem er ihr von dem lächerlichen Angebot des Chez Joie berichtet hatte.
    Sie verzog mürrisch das Gesicht, als sie über den schäbigen Trick nachdachte, mit dem ihr ärgster Konkurrent Jacques Tournier sie in Schwierigkeiten gebracht hatte. Zwischen ihren Restaurants hatte es immer einen Wettstreit gegeben, da sie beide um die gleiche betuchte Kundschaft warben. Aber dieses Manöver ging nun eindeutig zu weit. Damit konnte Jacques nicht nur ihr Geschäft ruinieren, er konnte auch Peters Karriere einen Schlag versetzen, von dem er sich womöglich nie wieder erholen würde. Allerdings war Jacques schon immer ein Ekel gewesen.
    Wieder schaute sie zur Uhr und musste feststellen, dass sie mit ihren Grübeleien nur noch mehr Zeit vergeudet hatte. Sie konnte es nicht länger vor sich herschieben, sie musste in die Küche gehen und sich um das Essen kümmern. Inzwischen waren die ersten Gäste eingetroffen, und in ein paar Minuten würden ihre Bestellungen in der Küche eingehen. Am besten rief sie die Maler im neuen Lokal an und sagte ihnen, dass sie …
    Ein leises Klopfen an der Tür ertönte in dem Moment, als Alex nach dem Hörer greifen wollte. Sie rief »Herein«, tippte aber gleichzeitig die Nummer ein, unter der sie die Maler erreichen konnte. Als sie sah, dass Justin Bricker mit gewohnt heiterer Miene ihr Büro betrat, hörte sie auf zu wählen.
    »Hey, Alex, wie läuft der Laden?«, fragte er lässig.
    Alex starrte ihn verdutzt an, dann stöhnte sie leise auf. »Oh Gott, sag bitte, dass du nicht der Koch bist, von dem Sam geredet hat.«
    »Nein, keine Panik«, erwiderte er lachend und deutete hinter sich. »Cale ist hier.«
    »Cale?«, wiederholte Alex verständnislos und sah zu der nur halb geöffneten Tür. Da war niemand zu sehen. Irritiert legte sie den Hörer auf und lehnte sich zur Seite, um durch den Türspalt in die Küche zu sehen. »Was für ein Cale?«
    »Cale Valens«, sagte Bricker. »Der Mann, von dem Sam gesprochen hat.« Er schaute über die Schulter und stutzte, als er sah, dass sein Begleiter ihm nicht gefolgt war. Mit mürrischer Miene verließ er erneut das Büro, und Alex hörte, wie er leise mit jemandem sprach: »Was machst du denn da, Mann? Jetzt komm schon her und versuch sie zu lesen.«
    Alex wunderte sich über diesen Satz, aber ehe sie sich noch länger Gedanken darüber machen konnte, kam Bricker zurück in ihr Büro und zog einen Mann in einem dunkelgrauen Anzug hinter sich her. »Ich habe nur nach etwas gesucht, womit ich Mund und Nase bedecken kann«, erklärte der zweite Mann. »Mein Gott, wie jemand von so viel Essen umgeben arbeiten kann, ist mir ein Rätsel. Dieser Gestank ist ja so unerträglich, dass ich …«
    Als der Mann Alex entdeckte und abrupt verstummte, zog sie skeptisch eine Braue hoch. Sie wollte ihn anherrschen, dass in ihrer Küche nichts stank, aber die Worte kamen ihr nicht über die Lippen. Stattdessen starrte sie den Fremden nur an. Er war … interessant. Nicht im klassischen Sinn gut aussehend, aber eindeutig interessant und in diesem Anzug durchaus GQ -tauglich. Ihr Blick glitt über seine muskulöse Statur, die in einen Stoff gehüllt war, der direkt vom Designer stammen musste, davon war sie überzeugt. Dann betrachtete sie seine kraftvollen, kantigen Gesichtszüge, seine silbrig-blauen Augen, den makellosen Teint.
    Was hatte es nur mit Mortimers Freunden auf sich?, wunderte sie sich nicht zum ersten Mal. Jeder Einzelne von ihnen hatte diese perfekte Haut und solche Augen wie er, von denen sie den Blick kaum abwenden konnte.
    »Und? Kannst du sie lesen?«, fragte Bricker ungeduldig.
    »Wie?« Cale sah ihn verwirrt an, schien dann aber sofort zu verstehen. »Ach, das.«
    Er wandte sich wieder Alex zu, die nur seufzen konnte, als sie sah, dass er das gleiche Spielchen spielte wie jeder Mann, den Sam ihr vorgestellt hatte, seit sie mit Mortimer zusammen war. Es war dieser Blick, dem gleich das völlige Desinteresse des
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