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Vampir à la carte (German Edition)

Vampir à la carte (German Edition)

Titel: Vampir à la carte (German Edition)
Autoren: Lynsay Sands
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aufgefallen, dass Mortimer und Sam seit acht Monaten Lebensgefährten sind und sie erst jetzt bereit ist, sich wandeln zu lassen? Sterbliche Frauen haben ihren eigenen Willen, musst du wissen.«
    Cale musste erstaunt einsehen, dass dem tatsächlich so war.
    »Und denk immer dran, dass Frauen nie so leicht rumzukriegen sind, wie es im Kino immer gezeigt wird.«
    »Tatsächlich?« Cales Verwirrung steigerte sich ins Unermessliche.
    »Ja, tatsächlich«, bestätigte Bricker. »Was ich damit sagen will: Wir wachsen in dem Wissen auf, dass wir eines Tages einer Frau begegnen werden, die wir nicht lesen können und die somit unsere perfekte Lebensgefährtin ist. Aber das gilt nicht für sterbliche Frauen. Ihnen wird beigebracht, dass Männer fremdgehen und lügen und dass sie eine Menge Kröten küssen müssen, ehe sich eine davon in ihren Traumprinz verwandelt. Und selbst in diesem Fall sollten sie sich darauf gefasst machen, dass manche Prinzen in Wahrheit Wölfe im Schafs… im Prinzenpelz sind.«
    Bestürzt schaute Cale sein Gegenüber an. »Ist das dein Ernst?«
    »Du sitzt wohl nicht oft vor dem Fernseher, oder?«, fragte Bricker ironisch, dann schlug er vor: »Sieh dir heute Abend mal ein, zwei Filme an, dann bist du auf dem Laufenden, was den Krieg der Geschlechter angeht.«
    »Krieg?«
    »Ja, Krieg«, bestätigte Bricker ernst. »Frauen sind nicht mehr diese süßen kleinen Geschöpfe, die schon glücklich sind, wenn man ihnen zwischendurch mal kurz Beachtung schenkt. Wenn es einen Mann in ihrem Leben gibt, dann nur, weil sie den auch haben wollen, und nicht etwa, weil sie ihn als Beschützer brauchen. Die Frauen von heute können allein auf sich aufpassen. Jedenfalls gilt das für die meisten von ihnen. Und als erfolgreiche Geschäftsfrau ist Alex eine von diesen Frauen. Es wird wahrscheinlich sehr schwierig werden, sie von ihrer Arbeit abzulenken, vor allem im Augenblick.«
    »Was ist denn im Augenblick?«, fragte Cale interessiert.
    »Sie steht kurz davor, ein zweites Lokal zu eröffnen«, erklärte Bricker ihm. »Angefangen hat sie mit einem ganz kleinen Laden, allerdings einem exklusiven«, fügte er hastig hinzu, damit Cale keinen falschen Eindruck bekam. »Aber eben richtig winzig. Allerdings ist sie eine wahnsinnig gute Köchin, weshalb das Ganze zu so einem riesigen Erfolg wurde. Du musstest einen Tisch Monate im Voraus reservieren. Also beschloss sie, sich zu vergrößern, aber nach allem, was ich von Sam gehört habe, wird Alex seitdem von Problemen nur so verfolgt. Und sie dreht bald durch, weil sie es irgendwie hinkriegen muss, dass rechtzeitig zur Eröffnung auch alles so ist, wie es sein soll.«
    »Wann ist denn die Eröffnung?«
    »In zwei Wochen«, sagte Bricker und zog vielsagend die Augenbrauen hoch. »Glaub mir, sie ist so im Stress, dass sie dich mit ihrem Allerwertesten nicht mehr ansehen wird, wenn sie herausfindet, dass du in Wahrheit gar kein Koch bist. Und ob du ihr Lebensgefährte bist oder nicht, wird sie dann nicht im Geringsten interessieren.«
    Einen Moment lang saß Cale nachdenklich da, dann löste er seinen Gurt und drehte sich auf seinem Sitz um, damit er das Kochbuch von der Rückbank fischen konnte. Vielleicht würde er so ja wenigstens einen guten Eindruck machen.
    »Und dir fällt absolut kein halbwegs brauchbarer Koch ein, der auf der Suche nach einer Stelle ist?«, fragte Alex unglücklich und musste frustriert mit anhören, wie ihre gute Freundin Gina – ihrerseits ebenfalls Köchin – am anderen Ende der Leitung mit einem Nein antwortete. Sie verzog den Mund, dann murmelte sie: »Trotzdem danke.«
    Sie legte den Hörer auf und seufzte leise. Seit ihrem Telefonat mit Sam hatte sie mittlerweile fünfundvierzig Minuten lang mit allen möglichen Leuten telefoniert, aber anscheinend gab es da draußen nirgendwo einen Koch, der eine Anstellung suchte, was angesichts der Wirtschaftslage eigentlich völlig aberwitzig war. Aber das passte mal wieder zu der Pechsträhne, von der sie seit einer Weile verfolgt wurde.
    Mit einem frustrierten Seufzer rieb sie sich mit beiden Händen durchs Gesicht und ließ sich stöhnend auf ihrem Bürostuhl nach hinten sinken. Sie hatte weiter herumtelefoniert, weil sie nicht wusste, was der Koch taugte, den Sam für sie aufgetrieben hatte, doch wie es schien, war er im Moment ihre einzige Hoffnung. Wenn er nicht gut genug war, würde sie sich heute Abend persönlich an den Herd stellen müssen. Was bedeutete, dass sie nicht die Dinge würde
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