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V wie Verrat

V wie Verrat

Titel: V wie Verrat
Autoren: Anna Schwarz
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gierig macht sie mich. Eigentlich ist es jammerschade, dass ich sie opfern muss, sie wäre eine würdige Partnerin. Sie ist jetzt schon so stark, nach ihrer Erweckung würde sie selbst Sasha übertreffen.
    Zur Hölle mit ihm! Die Sonne soll ihn treffen!!!
    Schon wieder ist er schuld, diese elende Kreatur von einem Mörder. Wenn er nicht wäre, könnte ich sie behalten. Wir wären unschlagbar zusammen, ich kann es direkt vor mir sehen.
    Was für ein Bild. Was für ein Paar! Dunkel, schön, gefährlich und böse.
    Die Menschen würden uns vergöttern. Heutzutage glauben sie wieder an solche Dinge, an Hexerei und Magie. Und nicht nur das, sie lieben es. Dieses ganze Gothic-Zeug … Wenn sie wüssten, wie leicht sie es uns damit machen, diese dummen Schafe. So wie heute Nacht.
    In den Club zu kommen, war mehr als leicht. Schon mein Anblick hat genügt, um den Jungen an der Tür zu beeindrucken. Danach hatte ich die freie Auswahl. Ich hätte jede von ihnen haben können. Sie sehen mich an und in ihren kleinen Köpfchen ist nur noch ein Gedanke - sich die Kleider vom Leib zu reißen und mich zu bespringen. Es ekelt mich fast schon an. Heute war ich sehr hungrig. Ich musste meine Reserven auffüllen, die sie mich gekostet hat. Die ersten drei habe ich einfach nur verschlungen, aber die Vierte - sie habe ich genossen.
    Ich hätte nicht erwartet an einem solchen Ort eine Jungfrau zu finden, so rein und unverdorben. Sie hat aus der Menge herausgeleuchtet, trotz ihrer düsteren und aufreizenden Aufmachung. Als sie mir erzählte, dass sie an die große Liebe glaubt, musste ich mich zurückhalten, sie nicht sofort zu nehmen. Sie ist mir so willig gefolgt, hat sich an meine Hand geklammert und an Schicksal und Bestimmung gedacht. Ihre Küsse waren voller Hingabe und der erste Schluck … ah … umwerfend!
    Immer wieder frage ich mich, wie sie schmecken wird? Ich habe sie immer noch nicht gekostet, nicht ein einziges Tröpfchen. Meine Zurückhaltung erstaunt mich selbst. Doch ich befürchte, ich verliere die Beherrschung. Es ist so unglaublich schwer, aufzuhören, wenn es so süß ist. Und ich weiß, dass es das ist, ich kann es riechen, eine Vorahnung davon auf ihren Lippen schmecken. Wenn ich mir vorstelle, wie sie den Kopf neigt … das Haar zur Seite streift … mir ihren schlanken Hals anbietet. Ich wäre ganz sanft und zärtlich, würde sie in meinen Armen halten. Ganz fest, um jede Regung zu fühlen. Das Zucken, wenn meine Zähne ihre Haut anritzen. Diesen kleinen, flüchtigen Moment, in dem sie begreifen, was geschieht. In dem sie wissen, dass sie sterben werden.
    Er geht so schnell vorbei. Beim ersten Schluck wird es schon weggespült von dem maßlosem Verlangen, das sie überflutet. Ich habe immer noch nicht herausgefunden, warum das so ist. Denn auch wenn ich ihren Geist vorher loslasse, ändert sich daran nichts.
    Vater sagt, dass es auch bei Männern funktioniert, aber das kommt für mich nicht infrage. Soll er mich doch auslachen, das ist mir egal. Ich will einen Frauenkörper in den Armen halten, ihre weichen Lippen und üppigen Rundungen fühlen, nicht Muskeln und einen harten Schwanz. Er tadelt mich deswegen. Er sagt, wenn er nicht wäre, hätte ich zwar einen Harem, aber keine Armee. Aber ich kann es nicht, der Gedanke bereitet mir Übelkeit. Sie trinken zu lassen, ist etwas anderes. Dann sind sie so kurz vor dem Tod, dass sie nicht mehr an Sex denken, nur noch ans Überleben. Am Anfang wollte ich auch das nicht, aber sie müssen von mir trinken, nicht von ihm. Erst dann gehören sie mir. Ich versuche immer sie auf Abstand zu halten, wenn ich meine Pulsadern geöffnet habe und sie an meinem Arm hängen. Sich daran klammern und nicht genug bekommen können.
    Ihr würde ich sogar erlauben, an meinem Hals zu trinken. Würde es genießen, wenn sie nach den ersten Schlucken ihre neuen Zähne gierig in mein Fleisch gräbt.
    Die Vorstellung überwältigt mich.
    Aber was tu ich hier? Verliere mich in sinnlosen Überlegungen.
    Ich kann sie nicht erwecken.
    Sie muss sterben.
    Für Katja.

Kapitel 15.
    Schritte näherten sich mir von hinten, umrundeten ganz langsam den Stuhl. Ich wagte nicht den Kopf zu drehen, wartete voller Entsetzen, bis er ganz in mein Blickfeld kam. Als ich nach oben und in seine Augen schaute, wusste ich sofort, wer er war.

    Sein Äußeres war für einen Vampir eher unspektakulär. Mittelgroß, schlank, ein gut geschnittenes Gesicht, kurze dunkelblonde Haare. Nicht hässlich, aber bei Weitem nicht
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