Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Uschi Zietsch

Uschi Zietsch

Titel: Uschi Zietsch
Autoren: Sternwolke und Eiszauber
Vom Netzwerk:
tun?«, fragte er dann.
    Aranwir seufzte erleichtert. Melwin lachte leise.
    »Ich war mir sicher«, erklärte er. »Du würdest es tun.«
    »Ein neues Abenteuer«, murmelte Kelric. »Ich hätte schon Lust darauf.«
    »Ein neues Leben«, widersprach Gorwyna. »So soll es sein.«
    Melwin lachte wieder. »Ihr solltet es Euch überlegen, liebliche Gorwyna.«
    Sie schüttelte den Kopf und sah Kelric strahlend an. Dieser blickte nachdenklich ins Leere, dann schmunzelte er.
    »Vor einigen Sternenwanderungen bot ein Gott einem alternden Mann die Unsterblichkeit für seine Dienste.« Er ergriff Gorwynas Hand und streichelte sie. »Ich fürchte, Libellchen, der Alte Zauberer hat uns umgebracht. Ich starb in meiner Rache für Melwin, und du gabst dir selbst den Tod. Wie klingt das?«
    »Gut.« Sie nickte. »Aber ich verstehe nicht ganz. Oder doch? Oh!« Sie sah ihn erschrocken an. »Du meinst, wir ... sollen auch unsterblich werden?«
    »Natürlich«, warf Melwin ein. »Wenn Ihr es wollt, meine Lady. Es ist der Preis für Eure Dienste. Wir können dann unsere Einsamkeit teilen und brauchen nicht auch noch gegen die Zeit zu kämpfen.«
    »Das ist also die Prophezeiung?«, flüsterte sie.
    »Ja«, sagte Kelric leise. »Wir werden in ein neues Zeitalter gehen, Gorwyna. Du und ich werden es beginnen, sobald der Krieg die Entscheidung gebracht hat. Und dazu brauchen wir die Unsterblichkeit. Wir müssen fliehen und auf unsere Stunde warten.«
    »Hier brauchen wir Euch nicht«, sagte Aranwir. »Aber die Prophezeiung hat kein Ende, und deshalb werden wir ein Ende bestimmen. Durch Eure Geisteskraft, Lady Gorwyna, hat Kelric eine sehr starke Macht, und das aufgebrochene Tabu Eurer Verbindung ist eine gute Rätsellösung. Ihr müsst fliehen, aber wir können Euch eine Richtung geben.«
    Gorwyna fing Kelrics Gedanken auf und sprang erschrocken hoch. »Das Meer?«, rief sie, dann erhellte sich ihr Gesicht. »Ja ... im Kalaga Meer, auf einer Insel sitzt Ringwe gefangen, der Gott in Ketten ...«
    »... der, wenn er erst befreit ist, zusammen mit Elwin gegen Oloïn kämpfen kann«, setzte Kelric fort. »Kannst du dir vorstellen, in einem Boot zu reisen?«
    »Ich fürchte, mir bleibt gar nichts anderes übrig«, murmelte sie.
    Melwin erklärte: »Das ist unsere beste Möglichkeit, Gorwyna. Ihr sollt nach der Prophezeiung eine Veränderung bringen und wir bestimmen, welche. Wir haben heimlich ein Zauberschiff gebaut, das keine Mannschaft braucht. Es wird euch schützen und dorthin bringen, wohin ihr wollt. Auch Oloïns Zorn kann euch da nicht erreichen. Aranwir und ich werden ihn ohnehin ablenken, wenn ihr flieht. Er muss euch vernichten, wenn er seine Macht behalten will; das weiß er ebenso wie wir, aber dazu muss er warten, bis ihr wieder hier seid. Wir werden ihn so beschäftigen, dass er keine Möglichkeit hat, euch zu jagen.«
    »Und unterdessen werden wir nach Ringwe suchen.« Kelric nickte. »Ein guter Plan.«
    Während Melwin wieder für einige Augenblicke verschwand, hielt Kelric eine weitere kurze gedankliche Zwiesprache mit Gorwyna, die sich längst gefasst und sich entschieden hatte. Irgendwie hatten sie beide schon seit dem Aufbruch in Laïre gewusst, dass sie nicht mehr so schnell dorthin zurückkehren würden.
    Hast du Angst?
    Ja und nein, Kelric. Dass Aranwir nicht böse ist, war die größte Überraschung, Und mit einer ewigen Flucht hatte ich mich doch schon seit deinem Kampf mit Oloïn abgefunden.
    Du weißt, was ich dir sagte. Und du kennst meinen Schwur. Ich muss gehen.
    Und ich gehe mit. In die Unsterblichkeit.
    Als Melwin mit zwei Bechern zurückkam, wussten sie, dass er die Unsterblichkeitsdroge bei sich hatte.
    »Es ist der letzte Rest«, erklärte er. »Aranwir hat die Essenz gut gehütet, da es ihm nie mehr gelang, sie ein zweites Mal herzustellen. Nun haben wir sie für euch aufgehoben.«
    Der Mann und die Frau griffen ohne Zögern nach den Bechern und tranken sie in einem Zug leer. Dann gingen Kelric und Melwin zusammen ein Stück abseits, um miteinander zu reden.
    »Was mich nur wundert«, sagte Kelric schließlich, »warum wollte Oloïn, dass ich gegen Aranwir kämpfe?«
    »Weil es die einzige Möglichkeit war, um dich von hier fernzuhalten. Er schürte dein Misstrauen«, erwiderte Melwin. »Er kennt dich gut, Kelric.«
    Kelric warf einen Blick zu Aranwir, der zusammen mit Gorwyna an einem der Fenster stand und hinauszublicken schien.
    »Hätte er mich wirklich besiegt?«, flüsterte er.
    Melwin hob die Schultern.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher