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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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ich Ihnen nicht dienen. Ich bin nicht hier gebürtig und kenne mich nicht so gut aus.«
    »Und allgemein?«
    »Voodoo, ich denke, das ist allgemein genug. Diese Insel muß etwas mit dem Zauber zu tun gehabt haben. Ich meine, Sie beide sehen nicht aus wie Voodoo-Priester, doch ich habe mir von einem Mitglied des Oberhauptes sagen lassen, daß Sie sich auf gewissen Gebieten sehr gut auskennen, die den normalen Menschen verschlossen sind. Und er vergaß auch nicht, über Ihre Erfolge zu sprechen. Das hat mich beeindruckt. Ich kann hier zu keinem Einheimischen Vertrauen haben. Dazu zähle ich auch meine Mitarbeiter. Würde ich das Thema anschneiden, wären sie entsetzt, und sie würden mir von der Fahne gehen. Deshalb habe ich eben gebeten, aus England Hilfe zu bekommen, und diese auch nicht in ein zu offizielles Gewand gekleidet. Wenn Sie beide einchecken, Sir, werden Sie als normales Ehepaar durchgehen.«
    »Das hoffen wir«, sagte ich. »Ich möchte noch einmal auf die ersten beiden Toten zurückkommen. Einen fand man an der Rah hängend.«
    »Ja, stranguliert, erwürgt, aufgehängt, was immer Sie auch dazu sagen.«
    »Der zweite lag im Pool.«
    Bisher war Warren Cox ein wenig trocken gewesen, nun aber kam Bewegung in ihn. Er ballte beide Hände zu Fäusten und schaute uns scharf an. »Ja, so ist es gewesen. Der Mann hieß Todd Blaine. Er arbeitete im Hotel als Animateur. In der Nacht ist er dann in den Pool gegangen und ertrunken, obwohl er ein guter Schwimmer war.«
    »Hat sein Kopf tatsächlich im Boden gesteckt?« fragte Glenda mit leiser Stimme.
    Cox nickte. »Hat er!« flüsterte er.
    »Wie war das möglich?«
    »Indem der Grund aufbrach. Er ist gefliest, aber diese Fliesen wurden zerstört. Sie sind wirklich aufgebrochen, und sein Kopf steckte in der Lücke. So hat ihn ein Bademeister gefunden. Wir haben den Pool untersucht, aber...«, er hob wieder die Schultern, »... herausgekommen ist dabei nichts.«
    »Konnten Sie denn feststellen, wie die Fliesen aufgebrochen wurden?« erkundigte ich mich.
    »Wie meinen Sie das, Mr. Sinclair?«
    »Ob von unten oder von oben?«
    Cox leckte kurz über seine Lippen. »Sie werden es nicht glauben, von unten.«
    Ich sagte nichts, machte mir jedoch meine Gedanken. Dabei hörte ich die Stimme des Kollegen wie aus weiter Ferne. »An ein sehr lokales Erdbeben darf man dabei nicht denken.«
    »Auf den Gedanken bin ich auch nie gekommen, Mr. Cox.«
    »Auf welchen dann?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    Warren Cox schaute mich etwas betrübt an. Wahrscheinlich hatte er damit gerechnet, von mir die perfekte Lösung zu bekommen, doch was ich dachte, behielt ich für mich.
    Dann sagte er: »Der Bademeister hatte schon eine eigene Meinung darüber.«
    »Und welche?«
    Er zog die Nase hoch. »Das ist schwer zu sagen, Mr. Sinclair. Er sprach von einem unheiligen Zauber tief in der Inselerde. Auch unter dem Pool und dem Hotel.«
    »Was sagte er noch?«
    »Nichts mehr.«
    »Haben Sie nicht weiter gefragt?«
    Cox lachte bitter. »Und ob ich das getan habe. Wozu bin ich denn Polizist. Aber versuchen Sie mal, eine Auster zum Reden zu bringen. So ist es mir ergangen. Der Mann sprach nur davon, es sei am besten, sich von der Insel zurückzuziehen, bevor die Rache alle trifft.«
    »Die der Voodoo-Wächter?«
    »Ich lasse das mal so stehen«, sagte er.
    Ich nickte Glenda zu. »Dann wäre es wohl am besten, wenn wir diese Insel zu schnell wie möglich erreichen.«
    »Das finde ich auch, John.«
    Bevor ich aufstand, wandte ich mich noch einmal dem Kollegen Cox zu. »Wenn ich mit Ihnen Kontakt aufnehmen muß, finde ich Sie hier oder auf Adventure Island?«
    »Bitte, nehmen Sie das nicht als Feigheit hin, aber Sie werden mich hier finden.« Aus der linken Brusttasche seines kurzärmeligen Hemds zupfte er seine Karte. »Dort werden Sie alles Wichtige finden, Mr. Sinclair.«
    »Danke sehr.«
    Glenda und ich standen auf. Nach draußen konnten wir nicht gehen, weil die Lamellen eines Rollos die Fensterscheibe verdeckten. Unsere Schritte übertönten das leise Geräusch der Klimaanlage, als wir auf die Tür zugingen. Wir mußten ein kleines Vorzimmer durchqueren und konnten erst dann unseren Weg nach draußen finden.
    Im Vorzimmer warteten das Gepäck und auch Cox’ einheimischer Mitarbeiter.
    Er saß auf einem Stuhl und drehte uns den Rücken zu. Auch als wir den Raum betraten, bewegte er sich nicht. Normal wäre es gewesen, wenn er sich umgedreht hätte.
    Das passierte nicht. Auch fiel mir eine steife
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