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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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wurde, holte ich mein Kreuz hervor. Für einen Moment ließ ich es auf dem Handteller liegen und achtete darauf, ob es sich erwärmte.
    Als dies nicht der Fall war, brachte ich es in die Nähe des anderen Kreuzes. Sollte die Mordwaffe unter dem Einfluß einer fremden Magie stehen, würde ich es merken.
    Pech.
    Nichts geschah.
    Beide Kreuze berührten sich. Es gab kein Aufflammen des Lichts, es brach auch nichts zusammen. Dieses fremde Kreuz war harmlos .
    Ich ließ meinen Talisman wieder verschwinden und drehte mich den beiden anderen zu.
    Der Kollege Cox war damit beschäftigt, über seine schweißnasse Stirn zu streichen. Er schüttelte dabei den Kopf.
    Ich wußte, daß es weitergehen mußte und wir den Toten auch nicht hier lassen konnten.
    Warren Cox war erst beim zweiten Satz ansprechbar. »Was denken Sie, wie es weitergehen soll?«
    »Ich lasse ihn wegbringen«, sagte Cox.
    »Von Vertrauten?«
    »Ja.
    »Die gibt es?«
    »Nein oder ja. Ich weiß nicht, wem ich noch vertrauen kann. Es wird sich herumsprechen, die Angst wird sich steigern. Besonders auch, weil es nicht auf Adventure Island passiert ist, sondern hier in der Hauptstadt. Sie sind eben überall. Die verfluchten Voodoo-Wärter haben alles im Griff.«
    »Können Sie hier keinem Menschen vertrauen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Himmel, Sie müssen doch Freunde haben oder zumindest Kollegen, denen Sie...«
    »Ja, schon. Dr. Mason King.«
    »Wer ist das?«
    »Ein Arzt, der auch für uns arbeitet. Einer, der die Insel sehr gut kennt.«
    »Einheimisch?«
    »Inzwischen schon. Seine Mutter ist oder war Kreolin. Sein Vater Engländer.«
    »Haben Sie mit ihm über die Fälle gesprochen?«
    »Das mußte ich.«
    »Dann weiß er auch, daß wir hier sind?«
    »Nein, weiß er nicht. Ich habe es ihm nicht gesagt.« Cox winkte ab. »Das ist wohl jetzt egal – oder?«
    »Kann man wohl sagen.« Ich ging auf die Tür zum Büro zu. »Sie entschuldigen mich für einen Moment.«
    »Bitte.«
    Ich wollte in Ruhe telefonieren.
    Dazu benutzte ich mein Handy und hoffte, daß Suko seinen Apparat nach der Landung auch angestellt hatte.
    Er hatte, und es tat gut, seine Stimme zu hören. »Wo bist du jetzt?« fragte ich.
    »Hörst du das Rauschen im Hintergrund? Ich stehe auf einem Boot, das übers Wasser schippert. Wir werden bald auf Adventure Island anlegen.«
    »Sehr gut. Checke dich in unserem Hotel ein.«
    »He, wieso das denn? Ist die Top-Secret-Phase aufgehoben worden, John?«
    »So ähnlich.« Ich berichtete, was Glenda und ich erlebt hatten.
    Suko nahm es hin, seinem scharfen Atem nach zu urteilen, war er überrascht, und er stellte auch die leise Frage: »Wer spielt hier falsch, verdammt?«
    »Das möchte ich auch gern wissen.«
    »Du denkst, daß unsere Tarnung geplatzt ist?«
    »So gut wie, Suko. Wer immer die Voodoo-Wächter sind, sie haben die besseren Karten. Am liebsten würde ich Glenda nach Hause schicken, aber dagegen wird sie sich wohl wehren.«
    »Rechnest du denn damit, daß die andere Seite auch über meine Funktion Bescheid weiß?«
    »Kann ich nicht sagen, Suko, aber sei auf der Hut.«
    »Okay, das werde ich auch. Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Dann treffen wir uns auf der Insel.«
    »Bis bald.«
    Ich kehrte wieder zurück in den Raum mit der Leiche. Warren Cox nickte mir zu. »Ich habe meinen Freund Dr. King Bescheid gesagt. Er wird gleich hier sein. Wollen Sie mit ihm reden?«
    »Das weiß ich nicht.« Ich wandte mich an Glenda. »Jedenfalls werden wir noch bleiben.«
    Kollege Cox konnte nicht mehr ruhig stehen. Er mußte sich einfach bewegen und schritt auf und ab. Manchmal sprach er leise vor sich hin. Dann wieder hob er den Kopf an und sprach gegen die grauweiße Deckenfläche.
    Glenda Perkins zog mich zur Seite. »Du hast mit Suko gesprochen?« fragte sie leise.
    »Ja.«
    »Was meinte er?«
    »War natürlich überrascht. Er wird im gleichen Hotel wohnen wie wir. Das spielt jetzt keine Rolle mehr, da unsere Tarnung schon in diesem Stadium aufgeflogen ist.«
    »Dabei habe ich mich so auf die paar Tage gefreut«, sagte Glenda.
    Ich zuckte die Achseln. »Mach was dagegen.«
    »Nichts, gar nichts.«
    Es klopfte an die Tür. Bevor wir etwas sagen konnten, wurde die Tür hart aufgestoßen, und auf der Schwelle stand ein Bär von einem Mann. Groß und breitschultrig, mit einer kaffeebraunen Gesichtshaut, weißem Hemd und dunkler, kurzer Hose. In der rechten Hand hielt der Mann einen prall gefüllten Arztkoffer. Auf seinem Kopf saß eine weiße flache
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