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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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Hersteller von Waschmitteln gern ihre Wäsche gehabt hätten.
    Ich sprach den guten Mann an. »Kennen Sie die Voodoo-Wächter?« fragte ich wie beiläufig.
    Schlingern. Reifen radierten über den Asphalt. Hinter uns hupte jemand, und ich sah ein Verkehrsschild auf uns zukommen, dem der Fahrer allerdings im letzten Augenblick auswich.
    Meine Frage hatte ihn erschreckt.
    »He, ist was?«
    »Sir, darüber spricht man nicht. Nein, nicht hier. Es sei denn, Sie möchten gern sterben...«
    »Das bestimmt nicht«, erwiderte ich leise.
    Ehrlich gesagt, die Bahamas gefielen mir immer weniger...
    ***
    Wieder trafen wir jemand, der aussah wie aus dem Bilderbuch. Er wartete an der Anlegestelle auf uns, vor dem schnittigen Boot, das die Gäste zur Insel Adventure Island fuhr. Hellweiß gestrichen, schlank und mit einem weißen Segel versehen, das zum Schutz gegen die Sonne gespannt worden war. Es bedeckte einen Teil des Decks. Auf die Oberfläche des Segels war ein schwarzer Vogel mit gewaltigen Krallen gemalt worden.
    Unter dem Segel verteilten sich Bänke, auf denen die Passagiere ihre Plätze einnehmen konnten. Es wurden Getränke serviert. Es gab auch Knabbergebäck, und drei Personen hatten bereits Platz genommen. Mit den servierten Kleinigkeiten wurde ihnen die Wartezeit verkürzt.
    Der Bilderbuchmann stand auf dem Pier wie ein Wächter. Er trug ein schneeweißes Hemd, eine dunkle, perfekt gebügelte Hose und eine Fliege. Sein Gesicht war dunkel wie Kohle, aber er lächelte uns mit blitzweißen Zähnen entgegen, als wir das Auto verließen. Um unser Gepäck brauchten wir uns nicht zu kümmern. Einer der auf dem Kai herumlaufenden Jungen brachte es an Bord und erhielt für seine Arbeit von mir ein paar Münzen.
    Ich nahm mal an, daß der Bilderbuchmann der Kapitän war. Er grüßte, hieß uns an Bord willkommen und erklärte dann, daß wir die letzten Passagiere seien.
    »Dann können wir ablegen?«
    »Ja, Sir, sobald Ihre Begleiterin und Sie die Plätze eingenommen haben.«
    »Danke.«
    Wir setzten uns hinter die anderen drei Fahrgäste, die ihre Longdrinks schlürften und uns aus den Augenwinkeln musterten. Sie waren schon älter. Ein Mann und zwei Frauen. Die Damen trugen große breite Hüte und bunte Sommerkleider. So wie sie gekleidet waren, schienen sie von Bord aus direkt auf eine Cocktailparty gehen zu wollen.
    Ich hatte meine dünne Jacke angelassen. Sie bestand aus Leinen und war sandfarben. Glenda sah ebenfalls locker aus. Hellblaue Jeans, ein gestreiftes T-Shirt mit dem weißen Aufdruck COOL auf der Brustseite. Unser Gepäck stand in Reichweite, als hätte der Junge genau gewußt, wo wir unsere Plätze einnehmen würden.
    Seltsamerweise kehrte er kurz vor dem Start noch einmal zu uns zurück. Er war an Bord gesprungen, blieb dicht vor uns stehen und starrte uns mit seinen großen Augen an. Mit einer Hand deutete er auf die weichen Koffer, die mehr Reisetaschen glichen.
    »Nicht gut, nicht gut!« sagte er und schüttelte einige Male den Kopf. »Aufpassen...«
    Ich wollte nachfragen, doch er drehte sich schnell um und war noch schneller verschwunden.
    Der Typ mit der Fliege spielte hier tatsächlich den Kapitän. Er startete den Motor, der nicht überlaut zu hören war und mehr ein ruhiges Brummen abgab.
    Ich schaute nicht über Bord, als wir durch den Hafen fuhren, sondern blickte Glenda an. »Hast du das gehört?«
    Sie nickte. »War schon komisch. Es klang irgendwie nach einer Warnung.«
    »Er hat unser Gepäck gemeint.«
    »Klar.« Sie warf einen Blick auf die beiden Koffer, die harmlos an Bord standen. »Kann das ein Spinner gewesen sein?«
    »Nein. Nachdem, was mit Warren Cox’ Kollegen passiert ist, glaube ich daran nicht.«
    »Aber was ist an unseren Koffern nicht gut?« fragte sie weiter. »Die Qualität kann er nicht gemeint haben.«
    »Keine Ahnung.«
    Glenda zog die Nase kraus. »Die Bahamas gefallen mir nicht. Dabei habe ich mich so auf die Insel gefreut.«
    »Du bist ja auch nicht hier, um Urlaub zu machen.«
    »Sir James sah es anders.«
    »Der hat geschauspielert. Hier muß man die Dinge mit anderen Augen sehen, fürchte ich. Unter der glatten und gelackten Oberfläche brodelt es. Davon bin ich überzeugt.«
    Das Boot war in ruhigeres Fahrwasser gelangt. Es schaukelte nicht mehr so stark.
    Ein Boy erschien und servierte uns die Longdrinks. Wir nahmen beide ein Glas und saugten die Flüssigkeit durch die bunten Strohhalme in die Münder.
    Der Drink war gut. Rum, Limone, Zitrone, Grenadine und
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