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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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Menschen hatten sich gerettet. Sie standen jetzt an der Bar und drängten sich dort zusammen wie Schafe auf der Weide, wenn sie unter einem Gewitter litten.
    Auch Don Lester befand sich dort, und zahlreiche Stimmen sprachen auf ihn ein.
    »Einen habe ich noch vergessen«, sagte Glenda beim Laufen. »John erschoß einen auf dem Steg.«
    »Dann sieht es gar nicht so schlecht für uns aus.«
    »Richtig, für uns nicht...«
    ***
    Meine Lage war nicht besonders gut. Ich lag im Wasser. Ich wußte auch, daß ein Mensch wie Mason King nicht aufgeben würde. Er hatte alles eingesetzt, und er dachte nicht daran, diesen Einsatz zu verlieren. Er würde bis zum bitteren Ende durchhalten und wenn es ihn das eigene Leben kostete.
    Ich kam wieder hoch.
    Es war dunkel. Das Wasser war in meine Augen gedrungen und behinderte noch die Sicht. Ich mußte mir die Haare aus der Stirn schleudern und Wasser aus den Augen wischen.
    Das Boot dümpelte in meiner Nähe. Auf der Oberfläche schwammen die Gestalten der Zombies wie Treibgut.
    Wo war King?
    Ich sah ihn nicht. Er hatte sich zurückgezogen. Er mußte unter Wasser sein und dort seinen neuen Angriff vorbereiten. Möglicherweise war er auch abgetaucht und befand sich auf der Flucht, obwohl ich mir das nicht vorstellen konnte.
    Das Wasser schwappte hoch bis zum Hals. Es war hier dunkel, denn es existierte weder eine Außen-noch eine Innenbeleuchtung. Das Licht der Girlanden-Birnen reichte auch nicht bis zu uns, und so konnten wir beide nur lauern.
    Er mußte hochkommen. So lange konnte er die Luft nicht anhalten; Mason King war ein Mensch und kein Zombie.
    Noch blieb er verschwunden.
    Bis sich das Wasser vor mir plötzlich bewegte. Es schlug Wellen, die gegen meinen Hals klatschten, und dann erwischte es mich in Bauchhöhe. Etwas Hartes drückte sich hinein, und es wäre sicherlich noch schlimmer gewesen, hätte das Wasser nicht für einen entsprechenden Gegendruck gesorgt.
    Ich wurde zurückgetrieben. Zugleich verloren auch die Füße den Halt und das Wasser schwemmte mich regelrecht auf. Plötzlich lag ich auf dem Rücken, und Mason King tauchte aus den Fluten hoch wie ein vorsintflutliches Ungeheuer.
    Er hielt die Stange noch fest. Riß sie in die Höhe. Schrie dabei und rammte sie nach unten.
    Diesmal fegte sie mit voller Wucht heran, denn da war nichts mehr, das sie bremste.
    Ich drehte mich vom Rücken auf die Seite.
    Kein Treffer.
    King heulte vor Wut. Er hatte die Stange nur in das leere Wasser geschlagen und mit ihrem unteren Ende auch den Grund erreicht. Von der Wucht war er nach vorn getrieben worden, und er hielt die Stange fest wie ein Stabhochspringer sein Instrument.
    Durch die Fehlaktion war er aus dem Konzept gekommen. So etwas nutzt ich aus. Obwohl mein Magen schmerzte und auch die Partie darunter, dachte ich nicht an Aufgabe.
    Ich griff an.
    Ich hätte schießen können, aber das wollte ich nicht. Und so erwischte meine rechte mit der Beretta beschwerte Hand seinen Nacken. Der klatschende Schlag wurde noch durch das Wasser gebremst. Ich rechnete damit, daß King zusammensacken würde, aber er verschwand nicht im Wasser. Er war hart genug, den Hieb hinzunehmen.
    Ein fürchterlicher Schrei drang aus seinem Mund. Ich sah das nasse Gesicht dicht vor mir. Die massige Gestalt des Arztes wurde durchgeschüttelt. Er schlug um sich und walzte mir entgegen.
    Wie ein schwerer Sack fiel er nach unten. Er wollte mich unter Wasser drücken und mich ertränken, aber er war zu langsam. Wieder entwischte ich ihm, und dann schlug ich noch einmal in den fetten Nacken des Chefs der Voodoo-Wächter.
    Diesmal reichte es aus. Er schrie nicht, er blubberte, weil Wasser in seinen Mund geraten war. Er wurde schlaff, sackte in sich zusammen, und hätte ich ihn nicht abgefangen, wäre er wahrscheinlich in diesem Pool elendig ertrunken.
    So aber hielt ich ihn fest und sorgte dafür, daß sein Gesicht über Wasser blieb. »So nicht, Herr Doktor. Schließlich wollen wir wissen, was da genau passiert ist...«
    Ich schleifte ihn durch das Wasser und war froh über den Auftrieb, so war er nicht ganz so schwer.
    Noch immer herrschte bei den Gästen eine Stimmung, die von der Angst diktiert wurde. Sie hielten sich an der beleuchteten Bar auf, deshalb waren sie für mich auch gut zu erkennen. Aber nicht nur sie. Nahe des Wassers standen Suko und Glenda sowie der Mann, der Suko begleitet hatte und nur eine unversehrte Hand besaß.
    Ich kam mit meiner Last aus dem Dunkel ins Helle. Das Wasser umschwappte
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