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Urlaub im Höllenclub

Urlaub im Höllenclub

Titel: Urlaub im Höllenclub
Autoren: Jason Dark
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aussehen sollten.
    Der Flieger war ausgerollt. Die meisten Passagiere konnten es nicht erwarten, die erste Bahamas-Luft zu schnuppern.
    So blieben Glenda und ich zunächst sitzen, um die Karawane an uns vorbeiziehen zu lassen.
    Suko hatte das gleiche getan. Wir trafen im schmalen Mittelgang zusammen, und er grinste. »Guten Flug gehabt, Sir?«
    »Sehr gut. Sie auch?«
    »Ausgezeichnet. Ich habe wunderbar geschlafen und fühle mich jetzt topfit.«
    »Das ist auch wichtig.«
    Ein Teil der Besatzung stand bereit und verabschiedete uns mit freundlichen Worten und einem ebenso freundlichen Lächeln.
    Glenda und ich wurden erwartet. Der Kollege hieß Warren Cox, das wußten wir, und wir sahen ihn auch sofort. Er war hochaufgeschossen und trug eine Uniform mit kurzen Hosen.
    Er kam auf uns zu. »Miß Perkins, Mr. Sinclair, wie schön, Sie hier zu sehen.«
    Der etwa knorrig wirkende Kollege konnte richtig charmant sein. Er bedachte Glenda mit einem Lächeln und mich mit einem festen Blick der dunklen Augen. Sie besaßen die gleiche Farbe wie der Oberlippenbart. So wie er aussah, erinnerte er mich an einen Kolonialbeamten der alten britischen Schule. Alles an ihm war korrekt. Von der recht flachen Mütze bis hin zu den blankgeputzten Schuhen.
    »Ich denke, daß wir zuvor noch etwas besprechen können, ehe Sie auf die Insel starten – oder?«
    »Gern.«
    »Was ist mit dem Gepäck?« fragte Glenda.
    »Das können Sie natürlich zuvor heraussuchen.«
    Am Band trafen wir Suko wieder. Wir taten so, als würden wir uns nicht kennen. Ich flüsterte ihm nur zu, daß wir die Insel später erreichen würden als er, weil wir noch einiges mit Warren Cox zu besprechen hatten.
    »Ja, wir sehen uns, John.«
    Ein Mitarbeiter nahm uns das Gepäck ab und schleppte es hinter uns her zu einem kleinen klimatisierten Büro, in dem ein Schreibtisch mit PC und zwei Stühlen standen.
    Cox deutete auf einen Automaten an der Wand. »Möchten Sie einen Schluck trinken?«
    Wir lehnten ab, da wir im Flugzeug genug bekommen hatten.
    »Gut«, sagte er, nahm seine Mütze auf und setzte sich hinter den Schreibtisch. Sein Haar war ebenfalls schwarz, perfekt gescheitelt und glänzte wie mit Öl eingerieben. Mit zwei Fingern strich er durch sein knochiges Gesicht, und seine Augen erhielten dabei einen etwas traurigen Glanz.
    »Sie wissen, um was es geht?«
    »Um zwei Tote«, sagte ich.
    »Das ist ein Irrtum – leider. Mittlerweile sind es drei Tote geworden.«
    »Oh.«
    »Ja, und wieder auf Adventure Island. Die Gäste werden allmählich nervös. Das Paradies ist dabei, zu einer Hölle zu werden, und das will keiner. Dieses Hotel, in dem Sie wohnen werden, ist wie ein Club aufgemacht, und ich habe schon gesagt, das ist wie Urlaub im Höllenclub.«
    »Wer wurde denn umgebracht?« fragte Glenda.
    »Diesmal war es auch kein Gast. Ein Angestellter. Ein Koch, der aus Deutschland kam. Man fand ihn in der Küche.« Nach diesem Satz brach dem Kollegen der Schweiß aus, und er tupfte ihn mit einem Tuch aus seinem Gesicht weg. »Es war sehr schlimm. Das ist kein Mensch gewesen, der ihn umbrachte. Man hat ihn regelrecht zerhackt und die Teile in der Küche verteilt. Zum Glück haben die Gäste nichts mitbekommen, aber einige Mitarbeiter weigern sich, das Hotel zu betreten. Ihre Angst ist wahnsinnig groß.«
    Glenda, die neben mir saß, war schon leicht blaß geworden, als sie die Worte gehört hatte, und auch jetzt atmete sie scharf durch die Nase und hielt die Lippen zusammengepreßt.
    »Man hat uns etwas von Drohbriefen berichtet, die mit Voodoo-Wächter unterschrieben sind.«
    Cox nickte uns zu. »Das stimmt.«
    »Wissen Sie, was sich dahinter verbirgt?«
    »Eine Organisation, nehme ich an. Jemand, der will, daß die Insel wieder so wird wie früher.«
    »Wie war sie denn damals?«
    »Naturbelassen.«
    »Ist das alles?«
    »Nein. Ich kenne mich nicht besonders hier aus. Zwar lebe ich hier, doch das Wesen der Einheimischen bleibt mir schon verschlossen. Man muß sehr gut seine Ohren offenhalten, um hin und wieder etwas zu hören. Da wurde dann auch über Adventure Island geredet, das in früheren Jahren mehr Dschungel und zugleich ein Hort der dunklen Kräfte war.
    »Voodoo-Magie?«
    »Ja.«
    »Sie wissen nicht, was dort genau gelaufen ist?«
    »Nein, wie auch? Aber ich hörte, daß diese Insel so etwas wie eine Kultstätte gewesen sein muß.«
    »Genauer, Mr. Cox!«
    Er zuckte die Achseln. »Ich muß Sie leider enttäuschen, Mr. Sinclair, doch mit Einzelheiten kann
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