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Urangst

Urangst

Titel: Urangst
Autoren: Dean Koontz
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Mannes, den das Saufen verblödet hat, sondern die böswillige Schadenfreude eines angeketteten Rohlings, den der Alkohol befreit hatte.
    Zu seiner Frau sagte er mit erbitterter Stimme: »Was hast du angerichtet?«
    »Nichts, Carl. Ich habe sie nur wegen dem Hund angerufen. «
    Sein Gesicht war ein Knäuel verfilzter Drohungen. »Du willst dir offenbar eine fangen.«
    Janet schüttelte den Kopf.
    »Du hast es wirklich drauf angelegt, dir eine einzufangen, Jan. Als du das getan hast, wusstest du doch, was du dir damit einhandelst.«

    Janet hielt sich eine Hand vor den blutenden Mund, als sei ihr der Beweis ihrer Unterwürfigkeit peinlich.
    Amy ging in die Hocke und lockte die Hündin: »Komm her, meine Süße. Na, komm schon, Mädchen.«
    Auf dem Tisch standen eine Flasche Tequila, ein Glas, ein Salzstreuer in Form eines weißen Scotchterriers und ein Teller mit Limonenschnitzen.
    Als Carl die rechte Hand von seiner Seite nahm und sie hoch über seinen Kopf hob, kam ein Montiereisen zum Vorschein. Er hielt es am spitzen Ende gepackt.
    Als er das Werkzeug fest auf den Tisch knallte, sprangen Limonenschnitze vom Teller. Die Tequilaflasche wackelte und das Eis im Glas klirrte.
    Janet wand sich, das kleine Mädchen stöpselte einen Schrei mit dem Daumen zu, Brian zuckte zusammen und nahm eine angespannte Haltung ein, nur Amy ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Sie redete dem Retriever weiterhin gut zu, um ihn zu sich zu locken. Die Hündin reagierte weder erschrocken noch ängstlich auf das Geräusch, mit dem Eisen auf Holz knallte.
    Carl holte mit dem Werkzeug aus und fegte alles vom Tisch. Am hinteren Ende der Küche ergoss sich der Tequila, Glas splitterte und der Scotchterrier aus Keramik verstreute Salz über den Fußboden.
    »Raus«, herrschte Carl sie an. »Raus aus meinem Haus.«
    Amy sagte: »Der Hund ist ein Problem. Sie können keinen Problemhund gebrauchen. Wir nehmen Ihnen dieses Problem ab.«
    »Wer zum Teufel sind Sie überhaupt? Das ist mein Hund, nicht Ihrer. Ich weiß, wie man das Mistvieh behandelt. «
    Der Tisch war nicht zwischen ihnen und Carl. Falls er mit einem Satz nach vorn sprang und mit dem Eisen ausholte,
könnten sie es nur dann schaffen, einem Schlag auszuweichen, wenn der Tequila ihn langsam und ungeschickt machte.
    Der Kerl wirkte aber nicht langsam und ungeschickt. Er schien eine Kugel im Lauf zu sein und jede falsche Bewegung, die sie machten, jedes falsche Wort, das sie sagten, konnte der Schlagbolzen sein, der ihn lossausen und sich auf sie stürzen ließ.
    Carl wandte seinen bösartigen Blick seiner Frau zu und wiederholte: »Ich weiß, wie man das Mistvieh behandelt.«
    »Ich habe doch nichts weiter getan, als das arme Ding zu baden«, sagte Janet unterwürfig.
    »Es brauchte aber kein Bad.«
    Janet versuchte zu erklären, ohne sich in einer Form zu verteidigen, an der er Anstoß nehmen könnte. »Carl, Liebling«, sagte sie, »sie war schmutzig, ihr Fell war ganz verfilzt. «
    »Sie ist eine Hündin, du blöde Schlampe. Sie gehört auf den Hof.«
    »Ich weiß. Du hast ja Recht. Du willst sie nicht im Haus haben. Aber weißt du, ich hatte einfach Angst, sie würde wieder diese wunden Stellen bekommen, die sie schon mal hatte.«
    Ihr versöhnlicher Tonfall erstickte seine Wut nicht etwa, sondern ließ sie erst recht auflodern. »Nickie ist mein Hund. Ich habe sie gekauft . Ich bin ihr Besitzer . Sie gehört mir .« Er deutete mit dem Eisen auf seine Frau. »Ich weiß, was mir gehört, und was mir gehört, das behalte ich auch. Niemand schreibt mir vor, was ich mit meinem Eigentum zu tun habe.«
    Als Carl zu seinem großspurigen Geschwafel ansetzte, erhob sich Amy aus der Hocke. Sie stand starr und stumm da und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an.

    Brian sah etwas Seltsames in ihrem Gesicht, einen Ausdruck, den er nicht beschreiben konnte. Sie war versteinert, aber nicht vor Angst.
    Jetzt wies Carl mit dem Montiereisen nicht mehr auf seine Frau, sondern richtete es auf Amy und sagte: »Was glotzen Sie so? Was haben Sie hier überhaupt zu suchen, Sie blöde Kuh? Ich habe es Ihnen doch schon gesagt: Verschwinden Sie. «
    Brian legte beide Hände auf einen der Stühle am Esstisch. Das war nicht gerade eine großartige Waffe, aber mit dem Stuhl könnte es ihm vielleicht gelingen, das Eisen abzuwehren.
    »Ich bezahle Ihnen den Hund, Sir«, sagte Amy.
    »Sind Sie taub?«
    »Ich kaufe das Tier.«
    »Es ist nicht zu verkaufen.«
    »Tausend Dollar.«
    »Sie gehört
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