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Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)

Titel: Unwiderstehliche Küsse: Roman (German Edition)
Autoren: Teresa Medeiros
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Clarindas angenehme Taubheit blitzartig. Das Herz in ihrer Brust machte einen Satz, dann verfiel es in einen donnernden Rhythmus. Sie drückte die Hand mit den Stiefmütterchen unter ihrem Busen gegen die Rippen und wünschte sich, sie hätte ihrer Zofe nicht aufgetragen, das Korsett so eng zu schnüren, damit sie noch in das bronzefarbene Seidentaftkleid passte. Punkte begannen vor ihren Augen zu tanzen, und einen Moment lang dachte sie, sie könnte am Ende wirklich ohnmächtig werden.
    Ashs Rock war nicht zugeknöpft, sein Hemd stand am Kragen offen und gab den Blick auf seinen gebräunten muskulösen Hals frei. Er brauchte dringend einen Haarschnitt und eine Rasur. Er hätte nicht verrufener aussehen können, wenn er über die Gangway eines Piratenschiffes gelaufen wäre.
    Clarindas Vater erhob sich, er fuchtelte mit seinem Gehstock herum. »Was, zum Teufel, hat er hier zu suchen?«
    »Das wüsste ich auch gerne«, sagte Max ruhig, als Ash auf halbem Weg zum Altar in der Mitte des Zimmers stehen blieb.
    »Ich kann Ihnen keinen Vorwurf daraus machen, dass Sie empört sind, Sir«, erklärte Ash an Clarindas Vater gewandt und hob beschwichtigend eine Hand. »Nach all dem Kummer, den ich Ihrer Tochter bereitet habe, bin ich sicher, dass Sie am liebsten Ihren Wildhüter kommen ließen, damit er mich erschießt. Ich an Ihrer Stelle würde genau das Gleiche empfinden. Himmel, vermutlich würde ich jeden Mann erschießen, der es wagt, auch nur mit einem Finger meine Charlotte zu berühren, bevor sie fünfundzwanzig ist … oder nein, sagen wir besser fünfunddreißig.«
    »Wer ist Charlotte?«, wollte Luca wissen und runzelte verwirrt die Stirn.
    »Meine Tochter«, erwiderte Ash. » Unsere Tochter. Die Tochter, die Clarinda und ich bekommen werden, nachdem wir geheiratet haben.«
    »Sie heiratet dich aber nicht«, warf Max ein und sah so aus, als wäre ihm nichts lieber, als Ash selbst zu erschießen. »Sie heiratet mich.«
    »Das stimmt«, bemerkte Clarinda und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, sie sandte Ash einen hochmütigen Blick. »Ich heirate nicht dich, ich heirate ihn.«
    »Ich war ein verdammter Narr, dass ich nicht schon deine letzte Hochzeit zu verhindern versucht habe. Wenn du denkst, ich werde einfach tatenlos danebenstehen, während du meinen Bruder heiratest, dann bist du ein noch größerer Narr, als ich es war.«
    Jetzt war der Herzog an der Reihe aufzuspringen. »Hör augenblicklich mit dem Unsinn auf, Ashton. Du blamierst dich. Und deine ganze Familie.« Er schüttelte angewidert den Kopf. »Nicht dass das etwas Neues wäre.«
    Ash sah seinen Vater an. »Es tut mir leid, Ihre Gnaden. Ich weiß, das wird ein Schock für Sie sein, aber ich versuche endlich, ehrenwert zu sein. Ich fürchte, Miss Cardew hat keine Wahl in der Angelegenheit. Ich habe sie bereits kompromittiert. Zweimal sogar. Nun, genau betrachtet, waren es vier Mal, wenn man die Nacht in der Wüste mitzählt.« Er drehte sich zu Clarinda um und schenkte ihr ein träge sinnliches Lächeln, bei dem ihr gleichzeitig heiß und kalt wurde. »Oder sollte ich lieber viereinhalb Mal sagen?«
    Die Herzogin schnappte nach Luft.
    »Mutter«, sagte Ash liebevoll. »Du siehst in deinem Feststaat ausgezeichnet aus.«
    »Du … du …« Max machte mit einem drohenden Laut einen Schritt auf Ash zu.
    Clarinda packte ihn am Arm und hielt ihn mit aller Kraft zurück, sie zwang ihn, entweder stehen zu bleiben oder sie durch den Salon hinter sich herzuziehen.
    Sie erkannte diesen Max kaum wieder. Sein gut geschnittenes Gesicht war zu einer wilden Maske verzerrt, seine Oberlippe wie zu einem Knurren hochgezogen. »Ich habe neun lange Jahre gebraucht, sie zu umwerben. Sie zu überzeugen, dass sie Besseres verdient als dich, ein Heim, einen Ehemann und eigene Kinder. Glaubst du, du kannst hier einfach hereinmarschieren und das alles zerstören? So wie du sie fast schon einmal zerstört hast?«
    »Es tut mir aufrichtig leid, Max«, antwortete Ash, und jeder Anflug von Belustigung oder Spott verschwand aus seiner Miene. »Es war nie meine Absicht, ihr wehzutun. Oder dir. Glaube es oder nicht, ich habe euch beide geliebt.«
    Max fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, und ein wildes Lachen entwich ihm. »Ich nehme an, ich habe mir allein die Schuld für das hier zuzuschreiben. Ich war verzweifelt und gutgläubig genug zu denken, ich könnte dich in ihr Leben zurückholen, ohne dass du es in tausend Stücke zerschlägst. Manchmal wünschte ich wirklich, dein
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