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Unverhofft kommt oft

Unverhofft kommt oft

Titel: Unverhofft kommt oft
Autoren: Ashley Bloom
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Lieblingstochter weißt“, sagte sie grinsend.
     
    „Ich weiß, dass du als kleines Mädchen immer zwei geflochtene Zöpfe trugst, dass du die Farbe Pink verabscheust und dass du dauernd einen leeren Kühlschrank hast.“
    Sie kicherte. Was ihr Vater so von ihr preisgab.
    „Und dass du noch nie einen festen Freund hattest.“
    „Das hat mein Vater erzählt?“
    „Stimmt es etwa nicht?“
    „Nein! Doch. Naja, ich hatte schon … Beziehungen … nichts Festes … ach, wieso erzählt er denn aller Welt von meinen Privatangelegenheiten?“
    „Nicht aller Welt, nur mir.“
    „Schlimm genug. Ich glaube, ich muss dich wieder ausladen für morgen.“
    „Nein, das kann man nicht machen. Ich habe mich schon auf hausgemachte Lasagne eingestellt.“
    „Na gut, dann also morgen. Gegen sechs?“
    Er nickte fröhlich und während sie noch ihre Adresse aufschrieb, kamen auch schon die ersten Gäste.
    „Bis morgen dann und viel Erfolg!“ Sie winkte ihm zu und verließ den Laden.
    „Ich kann`s kaum erwarten“, rief er ihr nach, wandte sich dann an seine Gäste und bot ihnen einen Cupcake an.

3. Kapitel
     
    Nachdem Sofia nach einem kleinen Abstecher ins Krankenhaus den Lieferwagen vor der Bäckerei abgestellt hatte, radelte sie nach Hause.
    Noch auf dem Weg malte sie sich aus, wie der morgige Tag verlaufen würde: Sie und Jenni würden mit Roberta shoppen gehen und sie so richtig aufhübschen, ihr ein Makeover verpassen, dann würden sie zusammen kochen und am Abend Julian empfangen. Sofort als sie ihn sah, war ihr die Idee gekommen, ihn mit Roberta zu verkuppeln. Er sah gut aus, und je mehr er redete, wurde ihr klar, dass er genauso langweilig war wie Roberta und somit wie für sie geschaffen war. Ja, sie würde die beiden zusammenbringen. Sie würden glücklich bis in alle Ewigkeit werden und es würde ihr Verdienst sein. Erst war sie sich nicht sicher, ob er nicht vielleicht schwul war, aber so, wie er versuchte mit ihr zu flirten, war er es garantiert nicht. Er trug keinen Ehering, war also auch nicht verheiratet. Das könnte auf jeden Fall was werden. Sie war richtig guter Dinge.
     
    Gleich nachdem sie zu Hause angekommen war, berichtete sie Jenni von ihrem Vorhaben.
„Bist du sicher, dass Roberta überhaupt verkuppelt werden will?“
    „Ob sie will oder nicht, sie wird Julian kennenlernen und ihm hoffnungslos
    verfallen.“
„Womöglich hat sie bereits einen Freund oder ist in jemanden verliebt“, gab Jenni zu Bedenken.
    „Roberta? Miss Bieder? Niemals! Morgen werden wir erst einmal einen neuen Menschen aus ihr machen, und dann wirst du schon sehen …“
    „Na, du musst es wissen. Ich hoffe nur, das endet nicht in einer Katastrophe.“
    „Wird es nicht. Es wird ein Happy End geben“, prophezeite Sofia.
    Jenni sagte nichts weiter, sie wusste, dass wenn Sofia sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, es ihr nicht mehr auszureden war.
     
    ♥
    „Guck mal hier!“, rief Sofia Roberta zu und hielt ein buntes Kleid in die Luft.
    Sie waren auf dem Flohmarkt in Haight Ashbury, auf dem sie und Jenni oft selbst schon einen Stand gehabt hatten, Jenni, um ihre Keramikwaren zu verkaufen und sie, um Portraits der Marktbesucher für 50 Dollar zu zeichnen; meist waren es nur Touristen, die wirklich so viel zahlten, den Einheimischen gab sie oft einen großzügigen Freundschaftsrabatt.
    Nachdem sie zwei Stunden von Stand zu Stand gewandert waren, hatte Roberta schon genug. Gerade hatten sie an einem Stand Halt gemacht, an dem auf einem großen Tisch alle möglichen Kleider aufgetürmt waren. Es waren Schnäppchen zu je 5 Dollar, da musste doch etwas dabei sein.
     
    Roberta rümpfte wieder einmal die Nase zu Sofias Vorschlag und hielt ihrerseits ein Kleid hoch – ein braun geblümtes, das ebenso bieder wirkte wie sie selbst. So würde das nie was mit Julian werden, wenn er nachher vorbeikam. Wenn er Roberta so sah, würde er sicher glauben, ihre Großmutter öffne die Tür.
    Sofia stellte es sich nämlich auf diese Weise vor: Es klingelt, Sofia bittet Roberta, mal eben die Tür zu öffnen, sie selbst habe Tomatensauce-Hände (wozu sie sie ja schnell noch mal in die Sauce eintauchen könnte), Roberta geht zur Tür, macht sie auf, steht in ihrem perfekten neuen Outfit, abgerundet mit einer neuen Frisur und ein wenig dezentem Makeup, da, Julian sieht sie, verknallt sich auf den ersten Blick bis über beide Ohren in sie, den Rest des Abends haben sie nur Augen füreinander, ein Jahr später wird geheiratet, das
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