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Unverhofft kommt oft

Unverhofft kommt oft

Titel: Unverhofft kommt oft
Autoren: Ashley Bloom
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euch im Regal entdeckt. Darf ich mir das nehmen und lesen?“
    „Echt, das haben wir? Wusste ich gar nicht. Muss Jennis sein, mir würde niemals einfallen, so einen dicken Schinken zu lesen. Klar, nimm es dir ruhig.“
    Roberta behielt das Kleid an – ein blaues mit roten Tulpen – und kam mit ins Wohnzimmer, wo sie sofort zu dem Buch griff, das Sofia noch nie aufgefallen war. Es war Deko für sie gewesen, genau wie die Saftpresse oder der Staubwedel.
     
    ♥
     
    Roberta saß auf der Couch und las, Jenni deckte den Tisch und Sofia räumte die Küche auf, als es klingelte.
    „Kannst du bitte einmal aufmachen?“, rief Sofia Roberta aus der offenen Küche über den Tresen zu. Roberta saß keine fünf Meter von ihr und sah auf. Sie erhob sich und sah durch den Raum, der eine Kombination aus Wohnzimmer, Küche und Esszimmer war, erst zu Sofia, die sich schnell bückte und hinter dem Küchentresen verschwand, dann zu Jenni. Sie bemerkte, dass diese für vier deckte und sah sie etwas verwirrt an. Doch bevor sie etwas sagen oder fragen konnte, sagte Jenni schon: „Bitte, Roberta, gehst du kurz aufmachen?“
    „Erwartet ihr jemanden?“, fragte sie nun, während sie um die Ecke verschwand und sich auf zur Tür machte.
     
    Im nächsten Moment kam sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck ins Zimmer zurück, einen jungen Mann im Schlepptau.
    „Hey, hallo, Julian, wie geht es dir?“, rief Sofia und kam aus der Küche hervor.
    „Ähm … gut, danke“, gab er zur Antwort. Er reichte ihr die Hand und übergab ihr eine Flasche Weißwein.
    Jeder erkannte, dass etwas in der Luft lag, etwas Unerwartetes, nicht gerade Angenehmes.
     
    „Darf ich vorstellen? Das ist meine Cousine Roberta und da hinten ist Jenni, meine Mitbewohnerin.“
    Jenni kam auf sie zu und schüttelte ebenfalls Julians Hand.
    „Schön, dich kennenzulernen, Jenni.“ Er sah betreten zu Roberta. „Roberta.“
    „Sagt mal, kennt ihr euch etwa?“, wollte Sofia jetzt wissen. Es schien fast so.
    Da Roberta nichts sagte, nur immer blasser wurde, räusperte sich Julian und klärte sie auf: „Ich habe dir doch erzählt, dass ich beinahe jeden Mittag bei Francesco`s essen war.“
    Und bei Francesco`s arbeitete Roberta. Na logisch! Wieso sie daran nicht gedacht hatte. „Ja klar, natürlich kennt ihr euch. Na, dann kommt mal rein und setzt euch. Die Lasagne müsste jeden Moment fertig sein.“
     
    Beide gingen an den Tisch und setzten sich, gegenüber voneinander, hin, sehr bedacht darauf, den anderen nicht anzusehen.
    „Was darf ich euch zu trinken bringen?“, fragte Jenni. Die Spannung in der Luft war kaum erträglich.
    „Wasser, bitte“, sagte Julian und sah Jenni dankbar an.
    „Und du, Roberta?“ Alle Augen richteten sich jetzt auf sie, woraufhin sie aussah, als würde sie gleich anfangen zu heulen, sie aufstand und die Serviette, die auf ihrem Schoß gelegen hatte, auf den Tisch warf.
    „Ich kann das nicht. Ich muss jetzt gehen“, sagte sie und stürmte aus dem Zimmer.
     
    Schnell lief Sofia ihr nach und fing sie an der Haustür ab.
    „Hey, was ist denn los? Stört es dich so sehr, dass wir Männerbesuch haben?“
    „Nein, es stört mich nur, dass ER es ist. Du hättest ruhig etwas sagen können, mich vorwarnen können.“ Schuldbewusst sah sie sie jetzt an.
    „Ich verstehe nicht. Was ist denn so schlimm daran, dass …“ Plötzlich ging ihr ein Licht auf. Ein Blick in Robertas Gesicht hätte ihr die Antwort schon geben müssen.
    „Du hattest mal was mit ihm, oder?“
     
    Roberta stießen Tränen in die Augen und sie blickte beschämt zu Boden.
    „Wie hätte ich das denn wissen sollen?“
    „Wenn du dich nur mal ein bisschen mehr für die Familie interessieren würdest, hättest du vielleicht ein paar Dinge mitbekommen. Zum Beispiel, dass Tom noch immer in dich verknallt ist und deswegen ständig Streit mit Alessia hat, oder dass ich eine ganze Weile mit Julian zusammen war.“
    „Wann? Und wie lange?“, wollte Sofia jetzt wissen.
    „Siehst du, so bist du! Ich mache dir Vorwürfe, und du willst nur Einzelheiten über mein Liebesleben wissen. Du interessierst dich nur für dich selbst, alle anderen sind dir völlig egal. Wie kann Sofia am meisten Spaß haben? Ich sehe doch, wie sehr du es hasst, für Onkel Francesco einzuspringen. Du bist froh, wenn er endlich wieder gesund ist, aber nicht wegen ihm, sondern weil du dann wieder auf der faulen Haut liegen könntest.“
    „Du solltest besser aufhören, wenn du meine Hand nicht im
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